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WM-Quali-Auftakt mit Schlüsselspiel

WM-Quali-Auftakt mit Schlüsselspiel

Österreichs Handball-Nationalteam der Männer steht in der anstehenden WM-Qualifikation vor einem Spagat zwischen dem Neuaufbau der Mannschaft und seiner sportlichen Zielsetzung.

Die ist vorerst mit dem Erreichen des Play-offs der WM-Ausscheidung definiert, in Gruppe B muss dafür gegen Rumänien, Finnland und Italien Platz eins her.

Dann ginge es im Juni gegen um ein Endrunden-Ticket.

Stärker als Finnland

Zum Auftakt am Mittwoch (20.25 Uhr) geht es für die Österreicher in der Südstadt gegen die Rumänen.

"Das ist eine gute Mannschaft, körperlich stark", erklärte Österreichs Coach Patrekur Johannesson am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz in einem Wiener Hotel.

"Rumänien hat gegen die Slowakei und Dänemark enge Spiele geliefert. Das sagt schon alles. Die sind sicher stärker als die Finnen."

Wiedersehen mit Finnland

Gegen die Skandinavier hat es im Frühjahr in der letztlich verpassten EM-Qualifikation zwei Siege gegeben, ein Wiedersehen gibt es am Samstag (17.00) in Vantaa im ersten Quali-Auswärtsspiel der ÖHB-Equipe.

"Uns wird dort ein schweres Spiel erwarten", erklärte Teamgoalie Nikola Marinovic in Erinnerung an das enge 26:23 von Ende April ebenfalls in Vantaa.

Italien schätzte Johannesson vor allem daheim als zu beachten ein.

Hoffen auf Rückkehrer

Gegen die Südeuropäer geht es erst im Jänner, wenn die Qualifikation ab dem Dreikönigstag innerhalb von zwölf Tagen beendet wird.

Dann erhofft sich der Coach auch wieder die Mitwirkung der nun Verletzten. Die Ausfälle von Fabian Posch und Viktor Szilagyi waren schon bekannt gewesen, dazu kamen nun die Absenzen von Romas Kirveliavicius und Raul Santos.

Sie werden durch Christoph Neuhold und Lukas Frühstück ersetzt.

Gummersbach-Coach entschuldigt sich

Speziell der Ausfall von Santos schmerzt Johannesson, da er nicht notwendig gewesen sei.

Denn am Samstag war er in der deutschen Bundesliga bei Gummersbach von Coach Emir Kurtagic trotz leichten Knieproblemen zu intensiv eingesetzt worden, woraufhin der Nationalteam-Ausflug kein Thema mehr war.

"Der Trainer hat mich dann angerufen, sich entschuldigt", sagte Johannesson. "Aber das ist natürlich ganz schlimm für uns."

Acht WM-Akteure nicht mit dabei

Robert Weber als Österreichs zweiter Standard-Flügel hatte im Juni zum Ausklang der EM-Quali in Vertretung für Szilagyi die Kapitänsschleife getragen.

Ob der Vorarlberger Spielführer bleibt, wollte Johannesson mit der Mannschaft noch besprechen.

Der Kapitän steht jedenfalls etlichen Jung-Teamspielern vor, der Umbau des Teams hatte schon im Juni begonnen. Acht Spieler der Katar-WM vom Jänner sind nun nicht dabei.

Worauf er wirklich Wert legt

Noch bis zum Sommer und damit parallel zur WM-Qualifikation will Johannesson seinen Kader sichten und allmählich auf 18 bis 20 Spieler reduzieren.

"Jetzt sind es 35 bis 40 Spieler. Ich werde herausfinden, welche Spieler zu hundert Prozent wollen. Was ich wirklich sehen will, ist dieser Wille."

Ab der nächsten Saison will der Isländer mit seinem Stamm in Richtung auch an Österreich vergebenen EM 2020 hinarbeiten.

Bozovic sieht Rumänien als Schlüsselgegner

Fix eingeplant ist das Erreichen des WM-Quali-Playoffs.

"Aber diese Aufgabe ist die schwierigste seit der Heim-EM (Anm.: 2010)", sagte ÖHB-"General" Martin Hausleitner. "Wenn wir das nicht schaffen, sind wir auf dem Stand vor sieben Jahren."

Rückraumspieler Janko Bozovic sieht gegen die Rumänen ein Schlüsselspiel, kennt einige aus der Champions League: "Eine kämpferische Mannschaft mit einer Top-Einstellung."