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"Mit Herz gespielt, daher verdient gewonnen"

Nach einer weiteren kleinen Sternstunde gegen Serbien hat das österreichische Handball-Nationalteam der Männer weiterhin die Chance, sich für die EM im Jänner 2014 in Dänemark zu qualifizieren.

Die Österreicher setzten sich am Mittwochabend in der ausverkauften Grazer Stadthalle gegen den EM-Zweiten sensationell mit 31:28 (16:17) durch.

Neuer Tabellenführer

Das ÖHB-Team übernahm damit vorerst auch die Tabellenführung in Gruppe 7.

Bereits am Sonntag steigt das Rückspiel gegen die punktegleichen Serben.

Ihre bisher einzige Niederlage in den drei Spielen der laufenden Qualifikation haben die Österreicher in Russland kassiert. Die besten zwei Teams jeder Gruppe sowie der beste Gruppendritte fahren zur EM.

"Ein besonderer Sieg"

"Serbien ist eine Weltklassemannschaft, daher ist es ein besonderer Sieg", meinte ÖHB-Teamchef Patrekur Johannesson.

Die Österreicher lagen kurz nach der Pause bereits vier Tore zurück, kämpften sich aber noch einmal ins Spiel.

"Bei vier Toren Rückstand ist es oft so, dass man aufgibt. Bei uns war das nicht so", betonte Johannesson. "Wir haben uns sehr gut präsentiert als Mannschaft."

Zehn Minuten ohne Tor

Das ÖHB-Team begann vor 3.671 Zuschauern mit einer starken 5:1-Deckung, beging dann in der Abwehr aber auch einige Fehler.

Gegenstöße über die starken Flügel Robert Weber und Raul Santos hielten die Gastgeber bis zur Pause dennoch im Spiel.

Nach Seitenwechsel zogen die Serben mit einem guten Start auf 21:17 davon, bissen sich dann aber auch am starken ÖHB-Torhüter Nikola Marinovic die Zähne aus.

Die Serben erzielten Mitte der zweiten Hälfte mehr als zehn Minuten keinen Treffer, die von Kapitän Viktor Szilagyi hervorragend orchestrierte ÖHB-Offensive dagegen ließen sich auch von Serbiens Stargoalie Darko Stanic nicht beeindrucken.

"Mit Herz gespielt"

"Wir haben schon gewusst, dass er einer der besten Torhüter der Welt ist", sagte Jungstar Santos, der sechs Treffer erzielte. "Aber wir haben mit Herz gespielt, daher haben wir verdient gewonnen."

Weber und Szilagyi waren mit je acht Toren die besten ÖHB-Werfer, das vorentscheidende 30:27 rund 1:40 Minuten vor Schluss erzielte Österreichs Spielmacher höchstpersönlich.

Kleiner Wermutstropfen war ein Gegentor durch Momir Ilic (12 Treffer) in letzter Sekunde.

Im Falle einer Punktegleichheit entscheidet das Torverhältnis im direkten Duell, die Serben müssen damit zu Hause lediglich drei Treffer aufholen.

Österreich als Serbien-Schreck

Bereits bei der Heim-EM 2010 hatten die Österreicher in Linz mit einem 37:31 gegen die höher eingeschätzten Serben überrascht und waren dadurch in die Hauptrunde eingezogen.

Bei der jüngsten EM 2012 im eigenen Land war Serbien erst im Finale an Dänemark gescheitert.

Russland kann am Donnerstag mit einem Auswärtssieg beim noch punktelosen Außenseiter Bosnien nach Punkten zum Führungsduo der Gruppe 7 aufschließen.