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ÖHB-Herren jubeln über nächstes Großereignis

ÖHB-Herren jubeln über nächstes Großereignis

„Dass ich so etwas noch erleben darf mit fast 38 Jahren, ist Wahnsinn!“

Nikola Marinovic kam aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus. Gerade hatte der Tormann mit der Handball-Nationalteam in Bergen-Fillingsdalen ein 28:28 erreicht, was nach dem 28:26 zu Hause das Ticket für die Weltmeisterschaften 2015 in Katar bedeutet.

„Ich bin so stolz auf die Jungs und hoffe, darauf, dass die Mannschaft bei der WM noch Mal dieselbe ist wie jetzt“, jubelte der Schlussmann.

Die Worte des Trainers beherzigt

Österreich fand bei den traditionell starken Skandinaviern sehr konzentriert in die Partie, erspielte sich vor 3.500 Zuschauern schnell einen Drei-Tore-Vorsprung. Etwas, das nach der durchwachsenen Leistung in Wien nicht unbedingt zu erwarten war.

Viele leichte Fehler hatte dort das rot-weiß-rote Offensivspiel immer wieder zum Erliegen gebracht und am Ende einen komfortableren Vorsprung verhindert. Laut Teamchef Patrekur Johannesson hing zu viel von Viktor Szilagyi und Vytas Ziura ab. „Klar, wir brauchen die beiden immer, aber bei den Würfen aus dem Rückraum muss mehr Qualität kommen“, hatte der Isländer gefordert. Besonders zu Herzen genommen hatte sich diese Worte offenbar Janko Bozovic.

Der Linkshänder zeigte im Vergleich zum Hinspiel eine enorme Steigerung, traf in der ersten Halbzeit aus sieben Versuchen satte fünfmal ins Schwarze. Am Ende standen sechs Stück auf seinem Konto, womit er gemeinsam mit Szilagyi erfolgreichster ÖHB-Werfer war.

Johannesson selbst war nach Schlusspfiff dementsprechend gut gelaunt. „Ich bin so stolz darauf, was die Burschen hier geleistet haben.“ Richtig ins Schwitzen geriet der ÖHB-Teamchef erst in der Schlussphase, als Norwegen nicht nur den Rückstand wettmachte, sondern zwischenzeitlich sogar in Führung ging. „Es war ein hartes Spiel, Norwegen hat uns alles abverlangt, aber was die Mannschaft mit Kampfgeist inklusive Betreuerteam geleistet hat, ist großartig“, meinte er.

Deutsche müssen wieder zu Hause bleiben

Mit dem WM-Ticket und der vierten Teilnahme an einem Großereignis in den vergangenen fünf Jahren behauptet Österreich den Status, den sich die ÖHB-Auswahl zuletzt erarbeitet hat. „Im Moment ist das noch gar nicht richtig zu fassen, was wir hier geschafft haben und international gar nicht hoch genug einzuordnen“, kommentierte Szilagyi.

„Wenn man sich anschaut, welche super Mannschaften das Ticket nicht lösen konnten und man unsere Qualis der letzten Jahre sieht, dann ist das einfach unglaublich“, spielte der Regisseur wohl auch auf die deutsche Auswahl an.

Das DHB-Team scheiterte im Playoff mit 24:25 (Hin) und 28:29 an Polen. Im Rückspiel wurde in Magdeburg gar eine 14:10-Pausenführung verschenkt. Damit verpasste jenes Land, das die oft zitierte stärkste Handball-Liga der Welt beheimatet, das dritte Großereignis in den vergangenen drei Jahren.

Insofern wirkt es nur allzu verständlich, wenn Szilagyi meint: „Ich denke, wir brauchen alle noch ein paar Tage, um das zu realisieren.“