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Fivers reisen in Bestbesetzung in die Südstadt

Fivers reisen in Bestbesetzung in die Südstadt

Die Augen der österreichischen Handball-Szene sind dieser Tage auf Wien gerichtet.

Im Halbfinale kommt es neben dem Duell zwischen Meister Hard und Außenseiter Krems (Hier geht es zum Bericht) zum großen Showdown in der Bundeshauptstadt.

Westwien und die Fivers treffen in der Best-of-Three-Serie aufeinander und kämpfen um den Aufstieg ins Finale.

Während die Fivers in den letzten Jahren als Dauergast unter den besten vier Mannschaften Österreichs vertreten sind, betreten die Grün-Weißen mit ihrer Qualifikation für das Semifinale, zumindest was die jüngere Vergangenheit betrifft, Neuland.

Westwien nimmt Fahrt auf

Seit der Berufung von Conny Wilczynski zum geschäftsführenden Manager im Jahr 2011 arbeitet der Verein fieberhaft an einer Verbesserung der infrastrukturellen und sportlichen Voraussetzungen.

Ziel ist es in absehbarer Zeit den Meisterpokal in die Höhe zu stemmen. Die Halbfinalteilnahme in diesem Jahr ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Zuletzt durfte der Verein vor 21 Jahren über die Meisterschaft jubeln. Damals hieß der Klub noch UHK Volksbank Wien.

Obwohl es das Ziel der ambitionierten Wiener ist, den Pokal bereits heuer in den Händen zu halten, heißt es zunächst kleinere Brötchen  backen und die volle Konzentration auf den kommenden Gegner und das Halbfinale setzen.

„Wir denken bis jetzt nicht über das Finale oder den Titel nach. Wenn wir das tun, dann vergessen wir, wie wir unser Spiel machen. Zuallererst müssen wir ein paar Handballspiele erfolgreich absolvieren. Die Fivers haben ein sehr starkes Team, sie standen bereits im letzten Jahr im Finale und haben damit eine Menge mehr Erfahrung“, warnt Trainer Elingur Richardsson vor den Margaretnern.

Fivers Coach Eckl kann aus dem Vollen schöpfen

Selbstvertrauen bei den Fivers

In der Tat sind die Stadtrivalen keine Hürde die man im vorbeigehen nimmt. Nicht nur die Erfahrung macht Christoph Edelmüller und seine Kollegen so stark, auch der Umstand, dass man zum ersten Mal in dieser Saison auf den kompletten Kader zurückgreifen kann, sorgt für zusätzliches Selbstvertrauen beim Vizemeister.

„Erstmals sind alles Spieler fit und bereit. Die letzten Duelle mit Westwien haben wir für uns entschieden und das waren sehr wichtige Duelle im Meister-Playoff und im Cup. Die Kurve bei uns zeigt nach oben. Wir werden sie allerdings sehr ernst nehmen, denn sie sind ein starker Gegner. Dennoch haben wir gute Chancen, um zu gewinnen“, sagt Trainer Peter Eckl.

Die Vorbereitung läuft bereits seit dem Viertelfinale-Triumph über Schwaz auf Hochtouren. „Solche Spiele haben immer andere Gesetze. Im Training wird noch mehr gepusht und jeder ist noch eine Spur motivierter. Westwien spielt eine besondere Deckung, auf die wir uns speziell vorbereitet haben. Im Angriff, wissen wir, was wir zu tun haben.“

Auszeichnung von Velux

Auch im Bereich der Jugendarbeit wissen die Fivers ganz genau was sie zu tun haben. Unter 300 Einsendungen wurde der Wiener Verein als einer von drei Klubs ausgewählt und von Champions-League-Hauptsponsor Velux mit einem Showtraining mit Doppel-Europameister Lars Christiansen belohnt.

„Ich komme ja auch aus diesem Jugendbereich und ich kenne viele Spieler aus der Kampfmannschaft bereits seit sie zwölf Jahre alt sind. Die Jugend ist unsere Kraft und unser Potential. Wir haben in den letzten sieben Jahren, drei Legionäre geholt und der Rest wird mit internen Kräften besetzt“, ist Eckl stolz auf die Arbeit, die gemacht wird.

„Einige gute Spieler haben den Verein verlassen und wir sind dennoch konkurrenzfähig. Die Jugend ist unsere Zukunft. Wir investieren sehr viel Geld in den Nachwuchs und dass uns Velux im Rahmen der Champions League mit einer Auszeichnung bedacht hat, ist toll.“

Fivers hoffen auf die Fans

Einige dieser Spieler, die man über die Jahre in die Kampfmannschaft integriert hat, gehören mittlerweile zum Stammpersonal und sollen mithelfen den zweiten Meistertitel der Vereinsgeschichte einzufahren.

Zuerst muss man gegen Westwien bestehen, dass aufgrund der besseren Platzierung nach dem Meister-Playoff in einem möglichen Spiel drei Heimvorteil hätte.

Da es sich aber um ein Derby handelt, hoffen die Fivers auf zahlreiche Anhänger aus dem fünften Wiener Gemeindebezirk, die ihre Truppe bereits am Freitag in der Südstadt lautstark unterstützen werden.

„Ich hoffe, dass es keinen Heimvorteil gibt und viele Fans in die Südstadt kommen, um uns anzufeuern. Es ist ein Derby und da kann alles passieren. Sie haben sich den Heimvorteil aufgrund der besseren Platzierung nach dem Meister-Playoff verdient. Aber wir verfügen über einige Geheimwaffen, die ich jedoch nicht verraten darf“, kündigt Nationalspieler Markus Kolar an.

Keine Freunde

Es darf ein spannendes Spiel mit viel Brisanz und aufgeladener Stimmung erwartet werden, denn auch wenn sich die Spieler privat gut verstehen und kennen, gibt es in den 60 Minuten auf dem Spielfeld keine Freundschaften.

„Jeder wird alles geben, um sein Team zum Sieg zu führen. Es ist ein Halbfinale und es geht um sehr viel“, weiß auch Kapitän Edelmüller, dass die österreichische Handball-Szene in den nächsten Tagen nach Wien blickt.

Sebastian Rauch