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"Eine Gefahr für unser Projekt"

Liebe Handballfreunde,

die WM in Spanien wird ohne uns stattfinden. Klar, dass da die Enttäuschung überwiegt. Vor allem, weil wir knapp dran waren und Mazedonien zu biegen gewesen wäre. Wir haben wieder gesehen, dass wir auch Top-Nationen schlagen können. Aber unterm Strich fahren sie zur WM und nicht wir.

Wir werden uns davon nicht unterkriegen lassen, zumal es mit der anstehenden EM-Quali ohnehin Schlag auf Schlag geht. Sollten wir es aber nicht zur Endrunde schaffen, könnte ein Umbruch kommen. Schließlich sind einige Spieler doch schon etwas älter.

Bis dahin gehe ich eigentlich davon aus, dass die Mannschaft so zusammen bleibt. Danach ist es sicherlich auch erfolgsabhängig. Ein kleiner Umbruch hat ohnehin bereits stattgefunden. Es sind bereits einige gute Junge dazu gekommen. Aber irgendwann wird es der österreichische Handball verkraften müssen, dass viele Arrivierte auf einmal aufhören.

Beeindruckt hat mich die überragende Stimmung in der Albert-Schultz-Halle. Es zeigt, dass der Status des Handballs ist in Österreich von Jahr zu Jahr gestiegen ist. Der ÖHB hat in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet und die Spieler haben das mit dementsprechenden Leistungen unterstützt.

Ich hoffe die Stadt erkennt, dass sich Handball in Wien mehr verdient hat, damit solche Spiele nicht nur unter großem finanziellen und arbeitstechnischen Aufwand stattfinden können. Ich möchte hier nicht als großer Kritiker auftreten, aber Handball begeistert so viele Leute - von den Jugendlichen bis zu den Erwachsenen - dass Wien eine Halle verdienen würde. Es muss nicht unbedingt eine 6.000er-Halle sein, ein kleinerer Hexenkessel würde es auch tun.

Bei West Wien sind wir täglich mit dem Hallenproblem konfrontiert und deshalb auch bereit, aktiv mitzuarbeiten. Nur brauchen wir Unterstützung, weil es alleine nicht zu schaffen ist.

50 Jahre gibt es West Wien schon. Kein anderer Handball-Klub hat so viele Nationalspieler herausgebracht. Aber schön langsam wird es schwierig, unsere Jugendlichen zu überzeugen, jeden Tag in einer anderen Halle in Wien zu trainieren. Und das ist gefährlich für ein Projekt wie unseres.

Sportliche Grüße,

euer Conny Wilczynski