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„Game on“ in Chicago!

„Game on“ in Chicago!

Der Countdown läuft.

In genau 14 Tagen ist es wieder so weit, wenn im Medinah Country Club außerhalb der US-Metropole Chicago die zwölf bes­ten Golfer Europas und der USA beim insgesamt 39. Ryder Cup aufeinandertreffen.

Europas Kapitän José María Ola­zábal komplettierte kürzlich erst mit Ian Poulter und Nicolas Col­saerts sein Team der Eurofighter.

Davis Love III hatte vier Wild Cards

US-Pendant Davis Love III, dem gleich vier Wild Cards zur Verfügung standen, verkündete letzte Woche in der New York Stock Exchange, wer das Team USA verstärken wird.

Während Olly eine logische Wahl zu treffen hatte, wurden die Picks von Love kontroversiell diskutiert.

Kein Wunder, gab es doch noch nie so viele heiße Kandidaten für einen Spot auf US-Seite.

Captain L3 hatte die Qual der Wahl und entschied sich am Ende doch für das von den meisten Experten erwartete Quartett.

Stricker war gesetzt

Steve Stricker war ohnehin gesetzt, gilt der Routinier doch als wohl bester Putter auf der Tour und idealer Partner für Tiger Woods. Auch die Wahl von Jim Furyk war wenig überraschend, sollte doch dessen Routine unbezahlbar sein.

Bei den restlichen beiden offenen Plätzen entschied sich Love für die aktuelle Form und bedachte Brandt Snedeker und Dustin Johnson mit Wild Cards. Somit blieben Spieler wie der zweifache Saisonsieger und Matchplay-Champion Hunter Mahan oder Jungstar Rickie Fowler unberücksichtigt.

„Es war richtig hart, diese Jungs außen vor zu lassen“, meinte Davis Love. „So schwierig es auch war, die vier zu wählen, so viel Spaß hat es mir aber auch gemacht Jim, Steve, Brandt und Dustin anzurufen und ihnen mitzuteilen, dass sie dabei sind.“

Der Rory-Faktor

Aufgrund der Dichte der Mannschaft und natürlich des Heimvorteils gehen die Amerikaner wohl als Favoriten in den diesjährigen Ryder Cup.

Sah es vor wenigen Wochen aufseiten der Europäer noch ziemlich düster aus, so lichteten sich in den letzten Wochen zusehends die Wolken, und man darf aus europäischer Sicht wieder mehr als zuversichtlich in den diesjährigen Vergleichskampf gehen.

Vor allem natürlich aufgrund des „Rory-Faktors“. Rory McIlroy, der nach dem Gewinn der PGA Championship auch noch zwei Siege in Folge bei den FedEx-Cup-Playoffs hinlegte, hat sich als unbestrittene Nummer eins der Welt etabliert.

Auch Lee Westwood kommt rechtzeitig wieder in Form, und Siege von Spielern wie Paul Lawrie, Sergio Garcia und Peter Hanson unterstreichen, dass die Europäer den Amis um nichts nachstehen.

Auch die beiden Wild Cards Ian Poulter und Nicolas Colsaerts sollten sich für die Europäer bezahlt machen. Poults als Ryder-Cup-Maschine und Motivator ist normalerweise eine sichere Bank bei den Europäern.

Colsaerts, der einzige Rookie bei den Europäern, sollte mit seinen Längen und dem ausgewiesenen Matchplay-Talent auch den Amerikanern so manchen Respekt einflößen.

Kaymer bleibt Fragezeichen

Das einzige Fragezeichen aufseiten der Europäer ist eigentlich nach wie vor Martin Kaymer.

Der Deutsche, der in diesem Jahr unter akuter Formschwäche leidet und gerade noch ins Team reinrutschte, verbrachte die letzten Wochen damit, akribisch an seinem Schwung zu feilen.

Bei der KLM Open in Hilversum gelang dem Mettmaner dann mit einer 65 auch gleich ein guter Auftakt, jedoch konnte er seine Comeback-Form nicht über vier Tage konservieren.

Spannung garantiert

Man darf schon gespannt sein, welche Paarungen sich die beiden Kapitäne Love und Olazábal überlegen werden.

Eines ist aber gewiss: An Spannung und Dramatik wird der 39. Ryder Cup in Medinah nicht zu überbieten sein!

Markus J. Scheck