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"Major Tom" meldet sich eindrucksvoll zurück

Thomas Björn war der erste Däne, der sich an der Weltspitze etablieren konnte und gilt als Vorreiter einer dänischen Welle, die Klassespieler wie Sören Kjeldsen, Anders Hansen, Sören Hansen, Jeppe Huldahl oder Thorbjorn Olesen hervorbrachte.

Rookie of the Year 1996

Am 18. Februar 1971 in Silkeborg geboren, wuchs Thomas in einer eher untypischen Golfregion auf. Nichtsdestotrotz schaffte er es durch seinen Ehrgeiz, sich auf Amateurebene einen Namen zu machen.

1993 wechselte er im Alter von 22 Jahren ins Profilager, bereits zwei Jahre später (1995) gewann er vier Turniere auf der Challenge Tour und holte sich überlegen die Order of Merit. In seinem Rookie-Jahr auf der European Tour (1996) gelang ihm sogleich der Jungferntitel beim Loch Lomond World Invitational.

Er war damit auch der erste dänische Spieler in der Geschichte, der einen European-Tour-Sieg verbuchen konnte. Er beendete die Saison auf dem zehnten Platz der Order of Merit und wurde mit dem Sir Henry Cotton Rookie of the Year Award versehen.

Open-Kollaps 2003

In den Folgejahren etablierte sich „Major Tom“, wie Björn von seinen Spielerkollegen genannt wird, zusehends auf der Tour und ließ weitere Siege folgen. 1997 und 2002 war er jeweils Mitglied der siegreichen europäischen Teams im Ryder Cup, bevor 2003 eigentlich seine ganz große Stunde hätte schlagen müssen.

Bei der Open Championship in Royal St. George’s dominierte er das Turnier bis zum 16. Loch der Finalrunde. Mit zwei Schlägen Vorsprung ging er auf das Par 3 der 16 – und anstatt den Ball sicher am Grün abzulegen, attackierte er blindlings die Fahne und landete im Bunker.

Aus diesem benötigte er drei Versuche, um das Grün zu erreichen; bis heute ist das Sandhindernis als „Björns Bunker“ bekannt. Thomas verspielte so den sicher geglaubten Sieg, den der junge, damals völlig unbekannte Amerikaner Ben Curtis erbte.

Flaute und Wiederaufstieg

Die Niederlage schien lange an dem Dänen zu nagen, der in den Folgejahren auch einen deutlichen Formabbau zu verzeichnen hatte. Dies lag wohl auch an seiner Funktion als Vorsitzender des European PGA Tour Player Komitees, die er 2007 übernahm.

„Um fair zu mir und meinem Golfspiel zu sein, muss ich sagen, dass ich mich als Chairman mit zu vielen Dingen beschäftigen muss und mir das meine Konzentration auf dem Golfplatz raubt“, begründete er 2009 sein Ausscheiden aus der Funktion. Seinem Spiel tat das sichtlich gut, konnte er 2010 doch nach vierjähriger Flaute in Estoril endlich wieder ein Turnier gewinnen.

In diesem Jahr aber zeigte sich „The Great Dane“ wie verwandelt. Mit Siegen beim Qatar Masters, der Johnnie Walker Championship in Gleneagles und dem Omega European Masters in Crans-sur-Sierre erlebt Björn einen zweiten Frühling.