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18-jähriger Schwab mischt vorne mit

18-jähriger Schwab mischt vorne mit

Ein Amateur ist nach dem ersten Tag der 23. Austrian (Lyoness-)Golf-Open in Atzenbrugg bester Österreicher.

Der 18-jährige Steirer Matthias Schwab spielte am Donnerstag mit 67 Schlägen die beste Runde der insgesamt 19 Österreicher und geht damit als Siebentplatzierter in die zweite Runde.

Titelverteidiger Bernd Wiesberger startete ebenfalls stark und ist nach einer 68 geteilter Zwölfter, während Markus Brier (72) und Martin Wiegele (73) am Freitag um den Cut kämpfen. Solo in Führung liegt dank einer grandiosen 63er-Runde mit gleich neun unter Par der 22-jährige englische Jungstar Tom Lewis.

Wetter spielt mit

Nach tagelangen Regenfällen und Überschwemmungen in der Umgebung ging der Auftakt des mit einer Mio. Euro dotierten und einzigen Golf-Events der European Tour in Österreich programmgemäß und am Nachmittag sogar bei Sonnenschein Szene.

Während Lewis die guten Verhältnisse in der zweiten Tageshälfte voll ausnutzte und sein "Platzrekord" nach einer fehlerfreien Runde mit neun Birdies nur deshalb nicht gilt, weil mit Besserlegen gespielt wurde, hatte Top-Favorit Wiesberger in den frühen Morgenstunden einige Schreckmomente zu überstehen.

Direkt in den Tümpel

Beim Einschlagen auf der Driving Range rissen drei Metallspikes an Wiesbergers Golfschuhen ab.

Und als es dann um 7.50 Uhr früh zusammen mit Miguel Angel Jimenez (ESP) und Thomas Levet (FRA) im "Star-Flight" auf der zehn los ging, landete sein erster Abschlag gleich im Wasser. Das Auftakt-Bogey war danach nicht mehr zu verhindern.

"Ich wollte den anderen einen Vorsprung geben", packte Wiesberger später seinen Fehlstart in einen Scherz. Der Burgenländer hatte wegen des aufgeweichten Platzes zu einem Dreier-Holz statt wie dort üblich zum Zweier-Eisen gegriffen.

"Eine solide Runde"

Der Oberwarter war nach der Runde aber gut gelaunt, nachdem er sich dank fünf Birdies auf vier unter Par zurückgekämpft hatte.

Der 16. Cut in Folge sollte daher am Freitag Formsache sein.

"Ich habe den Start zwar verschlafen und auf den ersten neun Löchern die Eisen nicht so gut getroffen wie zuletzt. Aber unter dem Strich war das eine solide Runde", war der Burgenländer zufrieden.

Gedanken sind auf dem Platz

Wiesberger kann sich dank seines aktuellen Erfolgslaufs mit einem weiteren guten Resultat diese Woche als erster Österreicher für die US Open qualifizieren.

"Aber daran denke ich auf dem Platz ebenso wenig wie an eine Favoritenrolle oder eine Titelverteidigung. Ich will einfach so wenig Schläge wie möglich machen", erklärte der Österreicher.

Schwab konnte sich die Freude darüber, vor dem 61. der Profi-Weltrangliste zu liegen, nicht verkneifen.

"Ich wollte unbedingt besser sein als Bernd, also habe ich am Ende noch ein Birdie reing'haut", erklärte der Teenager aus der Steiermark, der zwischen schriftlicher und mündlicher Matura steht und ab August in den USA studiert, lachend.

Einmal gemeinsam mit Wiesberger

Schwab ließ trotz Turnierrückstand sein Ausnahmetalent wieder einmal aufblitzen. "Die Runde war nicht fehlerfrei, es geht immer noch mehr", machte der Rohrmoser klar, dass er sogar führen hätte können.

Nachdem er in Atzenbrugg schon vor drei Jahren als 15-jähriger mit Platz 32 Golfgeschichte geschrieben hatte, sorgt Schwab soeben wieder für Superlativen.

Obwohl er wegen der Schule kaum Turniere gespielt hat, ist er seit dieser Woche bei den Amateuren Weltranglisten-Vierter und zur Nummer eins Europas aufgestiegen. "Ich möchte einmal gemeinsam mit Wiesberger spielen", lautet das Wochenziel des Maturanten am BORG Radstadt.

Brier sucht nach dem Rhythmus

Die restlichen Österreicher konnten mit Schwab und Wiesberger nicht mithalten.

"Ich habe auf den ersten sechs Löchern nichts getroffen", erklärte der dreifache Austrian-Open-Sieger Markus Brier (44) seinen Rückstand.

"Ich muss meinen Rhythmus finden, dann ist etwas in den roten Zahlen möglich", hoffte der auf Platz 66 liegende Wiener auf den Cut.

Wiegele humpelt hinterher

Das tut auch Wiegele als 88. Ein Jahr nach seiner zweiten Hüftoperation humpelt der Steirer noch immer.

"Die Runde war ein Spiegelbild der bisherigen Saison. Aber insgesamt geht es bergauf. Wenn ich den Cut schaffe, sollte mit mehr Selbstvertrauen noch einiges möglich sein", hoffte auch Wiegele, am Wochenende noch dabei zu sein.

Vorbei ist das Turnier wohl bereits für 2010-Turniersieger Jose Manuel Lara (+8) sowie Tennis-Olympiasieger Jewgeni Kafelnikow (+12).