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Späte Bogeys kosten Spitzenplätze

Späte Bogeys kosten Spitzenplätze

Bernd Wiesberger hat die erfolgreiche Titelverteidigung bei den Lyoness Golf-Open in Atzenbrugg nicht geschafft.

Der als Topfavorit gestartete Österreicher (27) beendete das mit einer Million Euro dotierte Turnier der European Tour am Sonntag wie der 18-jährige Amateur Matthias Schwab nach einer abschließenden 69er-Runde als 14. und musste daher sogar um den Start bei den US Open bangen.

Der Sieg ging mit zwei Schlägen Vorsprung auf den Dänen Thomas Björn an den Niederländer Joost Luiten.

"Werde nicht auf gut Glück fliegen"

"Ich buche um auf Dienstag, werde nicht auf gut Glück hinfliegen", machte der Weltranglisten-61. noch in Atzenbrugg klar, dass sich auch bei ihm die Hoffnungen, kommende Woche als erster Österreicher bei den US Open antreten zu können, in Grenzen halten.

Dafür wäre wohl eine Top-Ten-Platzierung Mindestanforderung gewesen.

Wiesberger und Schwab lagen im "Ziel" auf Platz 15, der noch spielende Leader Joost Luiten (NED) nach zwölf Löchern bei 16 unter Par. Danach begann es allerdings wieder zu regnen.

Kostet Schlussloch US Open?

Dabei lag Wiesberger lange Zeit auf US-Open-Kurs.

Mit seinem Birdie auf der Neun tauchte er erstmals in den Top-Ten auf, nach einem weiteren Schlaggewinn auf der zwölf sah alles schon in trockenen Tüchern aus. Zwei Bogeys warfen den Lokalmatador dann aber doch noch entscheidend zurück.

Bitter war vor allem, dass der womöglich entscheidende Schlagverlust nach einem verzogenen Abschlag auf dem Schlussloch passierte. Also dort, wo der dreifache Tour-Sieger im Vorjahr seinen großen Heimtriumph fixiert hatte.

"Wollte gute Show bieten"

"Nachdem die Titelverteidigung ohnehin hinfällig war wollte ich zum Schluss eine gute Show bieten. Die ersten neun waren sehr okay. Die zweiten neun liegen mir normal sogar noch besser, heute bin ich aber dort einfach nicht zum Scoren gekommen", gestand Wiesberger.

Auf den zweiten neun hatte der 27-jährige Oberwarter im Vorjahr die Konkurrenz in Grund und Boden gespielt.

"Damals sind die Putts zur richtigen Zeit gefallen, außerdem habe ich im Vorjahr diese vielen dummen Fehler nicht gemacht", bedauerte der Österreicher, der zugab, den Favoritendruck gespürt zu haben und auch etwas müde zu sein. "Natürlich spüre ich, dass ich mehrere Wochen durchgespielt habe."

Die Erwartungen beim Heimturnier seien zudem sehr hoch gewesen, gab Wiesberger zu. "Trotzdem. Ich habe mich am Sonntag frisch gefühlt und wollte am Ende noch ein Feuerwerk zünden. Ich habe aber zu viele Fehler gemacht."

Schwab patzte im Finish

Ärgerlich verlief auch für Schwab das Finale.

Der 18-jährige Steirer lag bis zwei Löcher vor Schluss nach vier Birdies und einem Eagle (2 unter Par) auf der sechs sogar bei zehn unter und damit im absoluten Spitzenfeld.

Bogeys auf der 17 und der 18 sorgten aber dafür, dass Schwab sein Wochenziel, bester Österreicher zu werden, nicht alleine erreichte.

"Das Ende war nicht gut. Aber ich bin trotzdem zufrieden, denn der Rest der Runde war gut", gab der junge Steirer zu Protokoll.

Kein Preisgelf für Amateure

Für seine bisher beste Platzierung bei den heimischen Open ("Selbstverständlich ist das nicht") hätte er als Profi ca 12.000 Euro Preisgeld kassiert.

"Was ich damit gemacht hätte? Wahrscheinlich gespart", sagte der Schüler, der jetzt Matura macht und ab August in den USA studiert.

Wiegele bilanziert zufrieden

Martin Wiegele begann den Schlusstag mit Doppelbogey, schloss aber das Turnier nach einer abschließenden 73 mit vier unter Par als 36. ab und freute sich ein Jahr nach seiner Hüftoperation über die beste Platzierung 2013.

"Nach so einem Katastrophenstart kann es dich leicht auch zerreißen. Ich habe mich aber erfangen und denke, dass ich insgesamt auf dem richtigen Weg bin", sagte der Grazer.

Nova Rock statt St. Omer

Wiegele pausiert kommende Woche "obwohl" St. Omer ansteht.

"Mit den BMW-, Irish-, French-. und Scottish-Open kommen vier wichtige Turnier für mich. Ich mache deshalb Pause und fahre zum Nova Rock", verriet der Steirer seinen Plan.

Neo-Profi Lukas Nemecz beendet das Heimspiel nach einer 69 bei drei unter Par als starker 43. Leonhard Astl fiel nach einer finalen 78 noch auf vier über Par und Rang 66 zurück.

Luiten souverän zum Sieg

Der ab der zweiten Runde führende Luiten spielte am letzten Tag solide und blieb trotz seiner schwächsten Turnierrunde (71) ungefährdet. Gefährlich wurde zwischendurch der Chinese Liang Wen-chong, der mit 66 Schlägen die beste Runde des Tages ablieferte.

Der 27-jährige Luiten feierte nach 33 Turnieren ohne Sieg seinen zweiten vollen Erfolg auf der European Tour, kassierte dafür 166.660 Euro Preisgeld und übernahm auch den wertvollen Diamant-Pokal. Er knackte damit auch die Top-100 der Weltrangliste.