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Déjà-vu in Houston: Schlägt Cincinnati 2013 zurück?

Déjà-vu in Houston: Schlägt Cincinnati 2013 zurück?

Start frei für die NFL-Playoffs 2013!

Nach 17 Spieltagen in der Regular Season haben sich zwölf Teams für die Postseason qualifiziert - acht davon sind zum Auftakt am Wochenende im Einsatz.

Während die AFC-Teams Denver Broncos (1) und New England Patriots (2) sowie die NFC-Teams Atlanta Falcons (1) und San Francisco 49ers (2) jeweils ein Freilos haben, kämpft der Rest um den Aufstieg in Runde 2.

In den Wildcard-Games treffen in der AFC am Samstag die Houston Texans (3) auf die Cincinnati Bengals (6) sowie am Sonntag die Baltimore Ravens (4) auf die Indianapolis Colts (5).

In der NFC duellieren sich Samstagnacht die Green Bay Packers (3) mit den Minnesota Vikings (6), tags darauf kommt es zum Duell zwischen den Washington Redskins (4) und den Seattle Seahawks (5).

Traditionell stimmt LAOLA1 auf das Playoff-Wochenende mit den Matchups ein - den Anfang macht das Duell Houston gegen Cincinnati.

 

HOUSTON TEXANS (3)                                               CINCINNATI BENGALS (6)

Samstag, 22:30 Uhr, Reliant Stadium, Houston

AUSGANGSLAGE

Geschichte wiederholt sich. Beispiel gefällig? Das Duell Houston gegen Cincinnati fand vorige Saison in derselben Konstellation, am Samstag des Wildcard-Wochenendes zur selben Zeit statt. Vor einem Jahr setzten sich die Gastgeber klar 31:10 durch. Ob des Saisonvorlaufs ist es fast bizarr, dass die Houston Texans wieder in der ersten Playoff-Runde ran müssen. Schließlich war man bis kurz vor Schluss das Maß aller Dinge in der AFC, rutschte erst am letzten Spieltag von Rang eins auf drei. Für die AFC-South-Sieger (12-4) ist es erst die zweite Postseason in ihrer noch jungen Geschichte, vergangene Saison endete diese nach einem 13:20 in Baltimore in den Divisonals. Insgesamt wäre der Kader für den ganz großen Wurf gegeben, doch im Detail hapert es an so manchen Stellen. Allen voran ist die hoch gelobte Defense in den vergangenen Wochen einiges schuldig geblieben, die Secondary hier das Sorgenkind. Zudem ging das Momentum in den vergangenen Wochen verloren, nur ein Sieg aus den letzten vier Spielen liest sich nicht gerade berauschend.

Das Momentum der Cincinnati Bengals hingegen könnte kaum besser sein. Nach bescheidenem Start mit drei Siegen und fünf Niederlagen qualifizierte sich das Team von Head Coach Marvin Lewis mit sieben Siegen in der zweiten Saisonhälfte und wurde mit einer 10-6-Bilanz hinter Baltimore (10-6) Zweiter der AFC North. Vergangenes Jahr zog Cincinnati an selber Stelle den Kürzeren, das muss heuer nicht so sein, auch wenn sie auf dem Papier Underdog sind. Doch die löchrige Abwehr Houstons könnte eben das perfekte Fressen für das Team aus Ohio sein. Dafür spricht ebenso die Erfahrung aus dem vergangenen Jahr, das dieses Team, das sich sicherlich noch in der Entwicklung befindet, weiterbringen kann. Plus: Cincy ist das einzige Team mit sechs Auswärtssiegen, das nicht zumindest zwölf Erfolge zu Buche stehen hat. Nichtsdestoweniger braucht es einen starken Tag, schließlich wollen sich die Texans nach der zum größten Teil souveränen Regular Season nicht nach nur einer Runde schon wieder verabschieden.


SCHLÜSSELSPIELER

QUARTERBACKS

Matt Schaub ist 31 Jahre alt und darf sich am Samstag über sein Debüt in der Postseason der NFL freuen. Vergangene Saison musste der Texans-Spielmacher verletzt zusehen, als sein Backup-Backup T.J. Yates erst die Bengals schlug und dann in Baltimore den Kürzeren zog. An der Motivation wird es bei Schaub sicherlich nicht scheitern, eher an der Form. Zuletzt wusste der Playoff-Debütant kaum zu überzeugen und hatte große Probleme, wenn er unter Druck gesetzt wurde. Da wird die Bengals-Defense zweifellos den Hebel ansetzen, ist es doch wohl der Schlüssel zum Sieg, wie die letzten Niederlagen der Texans beweisen. Schaub hatte schon effektivere Saisonen, sowohl was Passing Yards als auch Touchdowns betrifft. Nun heißt es, Playoff-Charakter zu beweisen. Als Debütant sicherlich kein Leichtes...

Für Andy Dalton ist es die zweite Postseason-Teilnahme in der zweiten Saison, und der Quarterback der Bengals will mit Sicherheit die Scharte aus dem vergangenen Jahr ausbessern. Damals unterliefen ihm gleich drei Interceptions, eine wurde dabei in die Endzone zurückgetragen. In dieser Saison verliefen die Auftritte des 25-Jährigen weitestgehend unter dem Radarschirm, nichtsdestoweniger konnte Dalton mehr Yards (3669 nach 3398) und mehr Touchdowns (27 nach 22) verzeichnen, nur warf der Rotschopf diese Saison mit 16 Interceptions um drei mehr als noch 2011. Entscheidend: Der Spielmacher wird bei seinem zweiten Auftritt sicherlich nicht mehr in ähnlicher Weise nervös auftreten wie noch vergangene Saison. Findet Dalton seine Anspielstationen, dann kann es durchaus zur ersten Überraschung im ersten Spiel kommen.

ANDERE SPIELER

Wo soll man da bei Houston anfangen? Es gibt genügend Playmaker in diesem Team, die meiste Aufmerksamkeit kam in dieser Saison zweiffelos J.J. Watt zu. Mit 20,5 war der Defensive End die Nr. 1 in der Sacks-Statistik. Dem nicht genug, konnte der 23-Jährige 16 Pässe ablenken und vier Fumbles erzwingen - im Normalfall wird Watt zum "Defensive Player of the Year" gewählt. Eine weitere Nr. 1 haben die Texans in persona Arian Foster: Der Running Back erzielte 17 Touchdowns, kein anderer Spieler sorgte für mehr. Und mit Andre Johnson hat Houston jenen Receiver mit den zweitmeisten Yards.

Bleiben wir gleich bei Receivern und im Fall der Bengals bei A.J. Green - der Receiver war in der vergangenen Saison die Rookie-Sensation auf seiner Position. Gemeinsam mit QB Dalton bildete er ein brandgefährliches Tandem. Heuer funktionierte es ebenso: Sowohl seine Yards- (1350/1057) als auch seine Touchdown-Anzahl (11/7) konnte Green steigern. Mit Ben Jarvus Green-Ellis haben die Bengals in der Offseason einen adäquaten Ersatzmann für Cedric Benson gefunden, was eine Plus-1000-Yards-Saison bedeutet.


ZAHLENSPIELE

  • Das letzte Playoff-Spiel, das die Bengals gewinnen konnten, war anno 1990. Damals hieß der Gegner ebenso Houston, nur waren dies dazumals die Oilers und nicht die heutigen Texans.
  • Matt Schaub hat gegen die Bengals noch nie verloren (2-0), Andy Dalton hat noch nie gegen die Texans gewonnen (0-2).
  • Wenn die Texans in der Red Zone sind, wird's wegen einem Mann brandgefährlich: Foster hat 15 seiner 17 Touchdowns aus weniger als 20 Yards erzielt.


LAOLA1-PROGNOSE

Bernhard Kastler

Auch wenn die Bengals das Momentum auf ihrer Seite haben, die Texans sind das bessere Team. Die Defense-Probleme hat Houston-DC Wade Philipps in den Griff bekommen, J.J. Watt fliegt Dalton um die Ohren und Schaub bekommt sich rechtzeitig in den Griff. 24:14 HOU.

Peter Altmann

Es wäre schade um Houstons Saison - die Texans haben einen Roster, mit dem man von der Super Bowl träumen darf. Schaub und Co. sind Favorit, aber irgendwie riecht diese Partie dennoch nach einer Überraschung durch die rotzfrechen Bengals. A.J. Green gegen Houstons Secondary könnte ein Mismatch sein. 20:17 CIN.

 

Bernhard Kastler