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In Minnesota aufgewachsen, aber ein Packer geworden

In Minnesota aufgewachsen, aber ein Packer geworden

Als Lindsey Vonn am vergangenen Wochenende aus Bad Kleinkirchheim abreiste, war die Enttäuschung groß.

Denn obwohl Speed-Rennen auf dem Programm standen, ging die schnellste Skifahrerin der Gegenwart leer aus.

Zumindest aus ihrer Sicht, denn krankheitsbedingt reichte es nicht zu mehr als einem 4. Platz in der Abfahrt und Rang 18 im Super-G.

Aber schon am Sonnabend war die Welt der US-Amerikanerin wieder in Ordnung. Denn daheim hieß es: „It's NFL-Time!“

„Ist mich teuer gekommen“

Spätestens zum Start der Playoffs dreht sich für den Großteil der Skifahrerinnen und Skifahrer aus Übersee nicht mehr alles nur um rote und blaue Tore, um Bestzeiten und um Schwünge und Sprünge.

Sondern auch und vor allem um muskelbepackte Männer und ein Ei aus Schweinsleder.

„Wir haben schon seit einigen Jahren einen Betting-Pool im Team, aber ich habe aufgehört zu tippen“, erzählt Lindsey Vonn im Football-Talk mit LAOLA1.

Ihre Wahl fiel auf Green Bay, „aber jetzt lebe ich in Colorado und drücke auch den Broncos die Daumen.“

Neben Tim Tebow zählen noch einige andere Spieler ihrer beiden Lieblingsvereine zum Freundeskreis der erfolgreichen Skifahrerin.

„Ich kenne auch ein paar Jungs von den Pittsburgh Steelers, das macht es noch cooler, wenn man Football schaut und einen persönlichen Bezug hat.“

Ski-Spaß mit Aaron Rodgers?

Während Vonn das komplizierte Regelwerk intus hat, können ihre NFL-Freunde mit ihrem Sport nur wenig anfangen.

„Das sind zwei komplett verschiedene Welten. Es gibt nicht viele Footballspieler, die Skifahren können. Manchmal fragen mich die Jungs, ob ich auf Wasser oder Schnee fahre, die haben überhaupt keine Ahnung.“

Wenn sie es sich aussuchen könnte, würde sie gerne mit Aaron Rodgers die Piste hinunter wedeln.

Aber das wird wohl erst nach dessen Quarterback-Karriere klappen: „Laut Vertrag darf er nicht Skifahren!“

„Green Bay gegen Denver“

Dafür darf Lindsey Vonn bei LAOLA1 ihren Super-Bowl-Tipp abgeben – ohne Wetteinsatz.

„Mein Traum wäre Green Bay gegen die Broncos, das wäre perfekt. Wenn Green Bay so spielt wie in der Regular Season, dann kommen sie in die Super Bowl. Denver ist auch nicht schlecht drauf, aber ich fürchte, dass gegen die New England Patriots Endstation ist.“

Stephan Schwabl

Das hat aber weniger mit den Schlagzeilen der letzten Wochen und Monate, in denen ihr ein Verhältnis mit Broncos-Quarterback Tim Tebow angedichtet wurde, zu tun, sondern viel mehr mit ihrer schlechten Quote.

„Ich war zu schlecht, habe immer verloren. Das ist mir irgendwann zu teuer gekommen“, lacht die Ski-Millionärin.

Befreundet mit Familie Tebow

Auch über die Schlagzeilen um das angebliche Pantscherl mit „Football-Messias“ Tebow kann Vonn mittlerweile lachen.

Das war nicht immer so: „Anfangs war es alles andere als leicht für mich. Obwohl ich versucht habe, all die blöden Sachen nicht zu lesen und einfach mein Leben zu leben.“

Heute kann sie offen darüber sprechen – und tut das hier auch. Ja, sagt die 27-Jährige, natürlich kenne sie Tim Tebow. Ja, man ist schon seit einiger Zeit befreundet. Aber mehr ist da nicht.

Das „Tebowing“ nach ihren Siegen in Lake Louise und Beaver Creek war ein Gag für die Fotografen.

Seit Kindertagen Football-Fan

Kein Scherz ist dagegen die Football-Leidenschaft der „Speed-Queen“, die sie bereits bei den ersten Schwüngen am Babylift mitbekommen hat.

„Meine Familie kommt ursprünglich aus Wisconsin, wir sind also 'Cheeseheads', obwohl ich in Minnesota aufgewachsen bin.“

Aber beides, also Green Bay Packers und Minnesota Vikings, geht nicht. „Das ist wie Österreich gegen die Schweiz beim Skifahren.“