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LAOLA1 mischt sich unter die Super-Bowl-Sieger

LAOLA1 mischt sich unter die Super-Bowl-Sieger

NEW ENGLAND PATRIOTS  17:21 NEW YORK GIANTS

Wieder haben die New York Giants also die Super Bowl gewonnen.

Wieder gegen die New England Patriots. Wieder wie 2008 mit einem Game-Winning-Drive in der Schlussphase.

Und wieder legte ein unglaublicher Catch den Grundstein für den letztlich siegbringenden Touchdown der „G-Men“ zum 21:17-Erfolg hin.

Erst Tyree, nun Manningham

War es 2008 noch Receiver David Tyree mit seinem Helmet Catch, folgte an diesem Sonntag im mit 68.568 Zuschauern ausverkauften Lucas Oil Stadium zu Indianapolis Mario Manningham dem berühmten Beispiels seines Vorgängers.

Der 25-Jährige fing 3:39 Minuten vor Schluss einen Pass vom späteren  Super-Bowl-MVP Eli Manning für 38 Yards.

Der Empfänger agierte dabei wie ein Artist, in dem er von zwei Patriots-Verteidigern an den Rand gedrängt die Füße im Ballbesitz gerade noch auf das Spielfeld brachte.

Die Referees erklärten den Pass als gefangen, Bill Belichick legte gegen die Entscheidung Protest ein. Der Patriots-Head-Coach verlor erst die Challenge, dann mit seinem Team die Partie.

„Wir sind zwei verschiedene Personen“

Die Giants hingegen feierten ihren vierten Super-Bowl-Triumph und die Medien Manningham. Der Catch wurde schnell als einer der besten der Geschichte dieses Endspiels tituliert.

Der Protagonist selbst spielte im Interview-Room seine dargebotenen Künste herunter.

„Ich habe einfach meinen Job gemacht. Es war ein normaler Catch. Wir trainieren das jeden Tag und Elis Pass war perfekt“, erklärte der Receiver, der nie daran zweifelte, nicht mit beiden Füßen im Spielfeld gelandet zu sein.

LAOLA1 hakte nach und wollte wissen, ob sein magischer Catch auf einer ähnlichen Stufe wie jener von Tyree einzuordnen sei.

„Das ist die Vergangenheit. Tyrees und mein Catch sind zwei verschiedene paar Schuhe, so wie wir zwei verschiedene Menschen sind. Ich nehme es einfach so, wie es ist. Aber es war natürlich ein schöner Moment“, blieb Manningham bescheiden.

So cool wie ein Kissen

Wie sich der Triumph nach einer Saison auf der Achterbahn nun anfühle? „Wir haben es einfach getan. Ganz simpel“, meinte der frischgebackene Super-Bowl-Sieger weiter trocken.

Manningham konnte aber auch für flotte Sprüche sorgen. Angesprochen auf die Coolness, die sein Quarterback einmal mehr im Schlussabschnitt an den Tag legte, meinte der Passempfänger: „Er ist so cool wie die andere Seite eines Kissens.“

Die Lacher hatte der Receiver damit auf seiner Seite. Gelacht wurde bei den Giants verständlicherweise nach dem zweiten Triumph gegen die Patriots in dieser Saison nur. Aber auch eine Portion Ungläubigkeit war in den Gesichtern auszumachen.

Könige von New York

Verständlich. Mit sieben Niederlagen hatte noch nie zuvor eine Franchise die Vince-Lombardi-Trophy gewonnen. Bei der zwischenzeitlichen Bilanz von 7-7 sorgte „Big Blue“ ausgerechnet mit dem Sieg im Städteduell gegen die Jets für den Turnaround. Danach wurde nicht mehr verloren.

„Wir sind die Könige von New York. Da gibt es keine zweite Meinung“, hielt Lawrence Tynes, der die Giants im Conference Final gegen die 49ers in der Overtime zum Sieg kickte, hinsichtlich der Jets gegenüber LAOLA1 fest.

Steve Weatherford schlug in dieselbe Kerbe. Und dass, obwohl der Punter die vergangenen beiden Saisonen für den Stadtrivalen spielte – und zwei Mal im Conference Final leer ausging.

„Ich bin nicht im Bösen von den Jets gegangen. Aber mit diesem Team diesen Titel nun geholt zu haben, macht mich stolz. Es ist einfach eine tolle Mannschaft und Franchise“, hielt Weatherford im Tohuwabohu des Locker Rooms fest.

Für Tynes war einfach nur klar: „Ich freue mich schon so sehr, mit der Trophy nach New York zurückzukehren. Das ist das Beste daran. Und dieser Super-Bowl-Sieg ist in Zeiten wie diesen etwas ganz Besonderes für New York.“

 Ein besonderer Titel, der auf einem besonderen Catch basiert. Wieder besondere Zeiten für die Giants. Wie 2008.


Aus Indianapolis berichtet Bernhard Kastler