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Monday Evening Quarterback

Monday Evening Quarterback

Da waren es nur noch vier!

Vier weitere Teams haben sich am Divisional-Wochenende aus dem Super-Bowl-Rennen verabschiedet. Nur noch vier Teams dürfen weiter vom Titel träumen.

Die Playoffs sind eine spezielle Football-Jahreszeit, da darf bei LAOLA1 die traditionelle "Endzone" zu Wochenbeginn natürlich nicht fehlen.

Aus dem Touchdown Tuesday der Regular Season wurde der Playoff Monday und garantiert wie gewohnt eine Analyse des Geschehens vom Wochenende.

Und sie gehören wieder zu den Fantastischen Vier! Drei Mal in Folge war für die Green Bay Packers seit dem Titel 2011 vor dem Conference Final Endstation in den NFL-Playoffs. Dieses Mal ist das Traditions-Team aus Wisconsin wieder mit von der Partie. Und diese Leistung war gegen starke Cowboys aus Dallas alles, nur nicht Käse. Denn eines darf man nicht vergessen: Die Packers packten das mit einem angeschlagenen Quarterback. Aaron Rodgers, der MVP-to-be, hatte Oberschenkel-Probleme und konnte sich de facto nicht aus der Pocket bewegen. Das schränkte das Playbook ein, umso bewundernswerter die Performance. Der Ausnahme-Spielmacher brachte seine ganze Klasse aufs Feld. Kein Quarterback dieser Liga hat diesen präzisen Laser-Pass drauf wie die Nummer 12 aus Green Bay. Vor allem nach der Pause und dann gegen Ende (siehe Stats) war er eine Augenweide. Und er kann sie alle mit seinen Pässen treffen. Bezeichend: Jordy Nelson, eigentlich Nummer-1-Receiver kam nur auf 22 Yards. Gut, am Ende hatten die Packers beim Bryant-Call sicher auch das Quäntchen Glück, doch am Ende steht der verdiente Sieg und nun wartet der Showdown in Seattle - dort haben die Packers zu Saisonbeginn verloren. Es geht nicht nur um Revanche, sondern auch um den Einzug in die Super Bowl. R-e-l-a-x and enjoy!

War's das? So plötzlich, irgendwie zumindest. Nach einer Niederlage GEGEN die Indianapolis Colts? Der Tag, an dem Peyton Mannings NFL-Karriere endet, ist nicht mehr fern. Vielleicht waren wir bereits am Sonntag Zeugen seines letzten Passes. Im März wird die lebende Legende 39 Jahre alt. Erst unlängst betonte er, dass er kommende Saison zu den Denver Broncos zurückkehren möchte. Aber so traurig es ist, das zu schreiben: Gegen seine inzwischen von Andrew Luck jugendlich erfrischend geführte Lebens-Franchise spielte Manning so, wie es der Blick in die Geburtsurkunde vermuten ließe. Der Großmeister der Quarterback-Zunft verfehlte einige Würfe auf beinahe erschreckende Art und Weise. Gegen eine an diesem Tag gute (Vontae Davis!), aber im allgemeinen nicht gerade unbezwingbare Defense. Ein weiteres trauriges Kapitel in der Geschichte voller Missverständnisse, die sich "Peyton Manning und die Playoffs" nennt. Zum neunten Mal flog er im ersten Postseason-Spiel hinaus, mit insgesamt 13 Niederlagen hält der Inhaber zahlreicher NFL-Bestmarken auch einen Negativrekord inne (siehe Tabelle). Wobei zu seiner Verteidigung festgehalten sei, dass man sich auch erst einmal in dieser Regelmäßigkeit für die Playoffs qualifizieren muss. Nach der Demütigung gegen die Colts ließ Manning seine Zukunft offen. So klingt keiner, der sich sicher ist, dass er die Kraft für einen neuen Anlauf aufbringt. Wir sind in dieser Frage alles andere als objektiv und flehen: Auf ein Neues, Peyton!

Warum immer nur Tom Brady werfen lassen, wenn man auch einen Julian Edelman hat? Der war ja in College-Zeiten auch Quarterback! Na, als dann! So in etwa (oder wohl ein wenig anders) dürfte sich das Josh McDaniels gedacht haben, als sich der Offensive Coordinator der New England Patriots traute, dieses Big Play anzuleiern. Schließlich wurde es das Play des Divisional-Wochenendes. 21:28 zurück, drittes Viertel. Brady mit dem Rückpass links zu Receiver Edelman und der locker, flockig, präzise und einfach wunderschön auf Danny Amendola, der letztlich für 51 Yards den Touchdown erzielte. Zum zweiten Mal holten die Patriots damit einen 14-Punkte-Rückstand in der hochspannenden Partie gegen die Baltimore Ravens auf und kamen auf spektakuläre Art und Weise auf die Siegerstraße. Brady ist auch ein lustiger Kauz (siehe Tweet), und natürlich war es dem Ehrgeizler sehr recht, dass dieser Play so perfekt aufging. Ein Spiel trennt ihn von seiner Rekord-Super-Bowl-Teilnahme Nummer sechs. Kein QB hätte dann mehr vorzuweisen. Vielleicht darf Edelman ja auch gegen Indy nochmal als QB ran. Wir hätten ja gegen einen solch weiteren Traum-Pass überhaupt nichts!

 


Wenn man an der Spitze mitmischen will, muss man seine absolute Top-Leistung abrufen und darf sich keinen Fehler erlauben. Das ist einfach so. Auch gegen die beste Defense der Liga. Wenn das Zuspiel in die falschen Hände gerät, dann geht es in die ganz andere Richtung. Seattle war am Ende für Carolina eine Nummer zu groß, aber man konnte mit freiem Auge erkennen, dass die Panthers nicht chancenlos waren. Beim Stand von 10:24 im vierten Viertel kamen die Gäste noch einmal in die Red Zone. Und da muss eben der Touchdown sitzen, sechs Minuten vor Schluss gab es danach noch genügend Zeit für den Ausgleich. Da muss man sein Bestes abliefern, wenn man zu den Besten gehören will. Doch Cam Newton warf in die falschen Hände. Und das wird vor allem von der Seattle-D teuer bestraft. Sehr teuer. Kam Chancellor fing das Leder ab und trug es zur Vorentscheidung in die Endzone. Danach folgte zwar noch ein Carolina-Touchdown-Pass, aber: too little, too late. Oh boy, denn solche Chancen kommen nicht jedes Jahr...

PLAYOFF FOOTBALL


Rang Quarterback Niederlagen Siege Team(s)
1 Peyton Manning 13 11 Indianapolis Colts, Denver Broncos
2 Brett Favre 11 13 Green Bay Packers, Minnesota Vikings
3 Dan Marino 10 8 Miami Dolphins
4 Jim Kelly 8 9 Buffalo Bills
5 Tom Brady 8 19 New England Patriots
6 Warren Moon 7 3 Houston Oilers, Minnesota Vikings
7 Donovan McNabb 7 9 Philadelphia Eagles
8 John Elway 7 14 Denver Broncos
9 Joe Montana 7 16 San Francisco 49ers, Kansas City Chiefs

Na, das war doch gleich viel aufregender als die Wild-Card-Runde, oder? Und das Beste kam nicht zum Schluss, sondern gleich am Anfang. New England gegen Baltimore war einfach nur geil, anders kann man es nicht ausdrücken. Da die strahlenden Helden Tom Brady und Julian Edelman ohnehin von aller Welt (auch von uns, siehe oben und unten) abgefeiert werden, möchte ich mich hier mal mit einem etwas stilleren Helden beginnen, nämlich Danny Amendola. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet er solch eine Partie abliefern würde? 81 Receiving Yards und zwei Touchdowns - und das, nach zwei mehr als verkorksten Jahren bei den Patriots. Zur Erinnerung: Nach seiner hoffnungsvollen, aber immer wieder von Verletzungen gestörten Zeit bei den St. Louis Rams unterschrieb Amendola 2013 einen Fünfjahres-Vertrag für 31 Millionen Dollar in New England. Die nicht gerade geringe Erwartungshaltung: Nachfolger des zu Denver abgewanderten Wes Welker. Doch der Receiver verletzte sich wieder einmal, Julian Edelman machte sich gut als Slot Receiver und Amendola geriet zunehmend in Vergessenheit, diente hauptsächlich als Zielscheibe für Kritik und weniger für Bradys Würfe. Heuer brachte er im Saisonverlauf ganze 200 Receiving Yards zusammen - knapp die Hälfte davon in den finalen beiden Regular Season-Spielen, als Edelman an einer Gehirnerschütterung laborierte und sich Amendola als Ersatz das Vertrauen Brady zurückerarbeitete. Nun war der 29-Jährige genau in jenem Moment, als man mit dem Rücken zur Wand stand, voll da. Eine schöne Geschichte, wie ich finde - vor allem, dass ausgerechnet er der Adressat des Passes von Edelman, der ihn aus dem Lineup spielte, war...

Tom Brady und "Humpel-Aaron" Rodgers taten, was man von ihnen erwartet. Andrew Luck gelang sein erhoffter Statement-Sieg gegen eine Legende, aber was mit Russell Wilson der Vierte im Bunde der siegreichen Quarterbacks aufführte, sollte nicht untergehen. Acht von acht angebrachten Pässen für 200 Yards und drei Touchdowns bei Third Downs? Wie abgefahren ist denn diese Statistik, bitte? Dank seiner Mobilität ist Wilson ohnehin kaum zu Boden zu kriegen. Wenn er dann auch noch Nervenstärke beweist und nicht vom Feld zu kriegen ist, wird es für gegnerische Defenses noch unangenehmer. Marshawn Lynch begnügte sich diesmal mit 59 Rushing Yards. Aus Seahawks-Sicht ist es gut zu wissen, dass Wilson die Offense - gegen eine gute Abwehr - auch ohne Unterstützung des Star-RBs führen kann. Dessen Zukunft in Seattle ist mehr als ungewiss, während die Seahawks nicht umhinkommen, Wilson 2015 mit einem Monster-Vertrag auszustatten. Dazu passen Meldungen, dass er mit seinem neuen Kontrakt sogar zum bestbezahlten QB der Liga gemacht werden soll. Derzeit ist er ein extremst Salary-Cap-freundlicher Billig-QB. Dies ändert sich, also sollte man als GM nach der Unterschrift unter den neuen Deal im Wissen, dass er die Offense schultert, ruhig schlafen können. Man kann.

Noch ein Wort zum einen oder anderen Verlierer. Bis auf Denver verdienen es alle, hier im "grünen Bereich" aufzutauchen. Dallas muss man lediglich den Vorwurf machen, die riesige Chance durch Aaron Rodgers' fehlende Fitness nicht genutzt zu haben. Diese Partie hätte man früher entscheiden können. Auch Carolina ist in meinen Augen nicht der ganz große Vorwurf zu machen. Wenn der Onkel Doktor bei Aaron Rodgers nicht Wunder bewirkt, fürchte ich, dass auch Green Bay in Seattle nicht übertrieben gut aussehen wird. Die Richtung, welche die Panthers in den vergangenen Wochen eingeschlagen haben, stimmt zumindest optimistisch für die Zukunft. Ich frage mich nur, ob man Cam Newton noch mehr Genauigkeit beibringen kann. Und last but not least zu den Baltimore Ravens, die alleine von der Leistung her ganz klar der unglücklichste Verlierer sind. Langjährige Leser kennen unsere Joe-Flacco-Diskussionen und dieses Spiel symbolisierte, was ich an ihm liebe und hasse. Ich traue ihm ja bekanntlich im Schnitt bessere Leistungen zu, als er sie im Saisonverlauf oftmals zeigt. Über weite Strecken war er in New England jedoch sogar noch besser, als ich das erwarte. Das war phasenweise schlichtweg atemberaubend! Kann er dieses Level konstant abrufen, dann viel "Spaß" liebe Konkurrenz. Aber dann waren da auch wieder diese Würfe, bei denen man sich das Kopfschütteln nicht verkneifen kann und die belegen, dass Head Coach John Harbaugh mit seiner Adelung Flaccos zum "besten QB der NFL" tendenziell alleine dasteht. Aber gut, dies soll eine an sich starke Performance nicht trüben. Dass sich OC Gary Kubiak entschieden hat, in Baltimore zu bleiben, ist zudem eine gute Nachricht. Dies lässt zumindest auf "Playoff-Form" in der Regular Season 2015 hoffen.

  Man muss schon John Elway oder Ray Lewis heißen, um seine glanzvolle NFL-Karriere als Sieger zu beenden. Das Schicksal der meisten Helden ist es, nach einer Enttäuschung die große Bühne zu verlassen - logisch in einer Liga, in der es nach Saisonende 31 traurige Teams gibt. Für mich ist und bleibt es eine Ungerechtigkeit, dass Peyton Mannings Hände nur ein Super-Bowl-Ring ziert, dafür die seines weniger talentierten Bruders Eli zwei. Andererseits symbolisiert dies, welch Teamsport American Football ist - ein genialer Pass Rusher oder WR-Akrobat weniger und Eli würde vielleicht mit leeren Händen dastehen. Außerdem hat Peyton Manning wenigstens die Super Bowl gewonnen. Ob Hall of Famer wie Dan Marino, Jim Kelly oder Fran Tarkenton gerne tauschen würden? Gerade Marino ist das beste Beispiel für einen statistisch herausragenden Spielmacher, der früh in seiner Karriere seine Super-Bowl-Chance nicht genutzt hat und nie mehr eine bekam. Ich schreibe es mit einem weinenden Auge und ich hoffe, ich täusche mich: Ich glaube Stand heute nicht, dass Manning seine Karriere fortsetzen wird. Für die Denver Broncos war die Saison 2014 jene, in welcher der große Wurf hätte gelingen müssen. Die Verträge von zwölf Spielern laufen aus, darunter neun (!) Starter. Man muss in Mathematik keinen Einser gehabt haben, um sich auszurechnen, dass der Roster dank der Salary Cap 2015 ein anderes Gesicht haben wird. Unter den potenziellen Free Agents sind mit WR Demaryius Thomas und TE Julius Thomas zwei der Lieblings-Anspielstationen Mannings. Nur einen kann man im Notfall via Franchise Tag halten, den anderen muss man für seine großartigen Leistungen bezahlen. Selbst wenn Manning das vierte seiner fünf Vertrags-Jahre zu einer auch nicht gerade günstigen Summe von 19 Millionen Dollar antritt, ist angesichts der vielen personellen Fragezeichen also nicht garantiert, dass die Broncos ihm einen Super-Bowl-verdächtigen Kader für ein märchenhaftes Karriereende zur Verfügung stellen. Aber bleiben wir optimistisch: Es wäre schön, wenn das letzte Kapitel, sprich das Happy End, von Peytons Laufbahn noch nicht geschrieben wäre.

"Please, please, please take that rule out!" Dez Bryant verstand die Welt nicht mehr, dass sein spektakulärerer Catch, der die Saison der Dallas Cowboys hätte retten können, nicht zählte. Geht es noch kontroversieller? Ich fühle durchaus mit ihm. Um Missverständnisse zu vermeiden: Die Entscheidung der Referees war richtig. Sie müssen sich an die Regeln halten, nichts anderes haben sie getan. Das ändert jedoch nichts daran, dass so manche Regel Mist ist. Ich verstehe, dass Football an sich eine schwierig zu regelmentierende Sportart ist. Ob Pass Interferences, Fumbles oder eben der Prozess eines Catches - es gibt genügend Möglichkeiten für zwei - richtige - Meinungen. Im Regelbuch muss man irgendwo die Grenze ziehen. Alles okay und verständlich. Ich will auch gar nicht zu lange darüber philosophieren, sondern stelle nur fest, dass die NFL bezüglich Regeländerungen eine relativ flexible Liga ist (anders als der Fußball zum Beispiel) und man sich diese Auslegung in den nächsten Meetings zumindest anschauen sollte. Denn was viele, viele Leute als regulären Catch empfinden, sollte auch einer sein. Diese Thematik ist wichtiger als beispielsweise die Frage, aus welcher Entfernung der Extrapunkt gekickt wird...




Und sonst so? Rex Ryan ist neuer Head Coach der Buffalo Bills. Ehrlich: Ich kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Wenn ich eine herausragende Defense habe, aber eine Offense mit großen Quarterback-Sorgen, ist das nach den Erfahrungen bei den New York Jets in den vergangenen Jahren doch die logische Personalentscheidung, oder? Ich hätte zudem einen konstruktiven Vorschlag: In einer schwachen Free-Agent-Quarterback-Klasse ist Mark Sanchez noch eine der besten Optionen. Das wär's doch! Rex Ryan und Mark Sanchez wiedervereint bei einem AFC-East-Team gegen den ewigen Rivalen Bill Belichick und Ex-Arbeitgeber New York Jets. Zu köstlich, um wahr zu sein! Das Suchen und Finden des richtigen QBs wird für einige Teams zur Challenge, die Optionen abseits des Drafts sind nach derzeitigem Stand dürftig. Brian Hoyer und Jake Locker zählen da schon zu den besseren Namen. Jay Cutler könnte dazukommen, vielleicht auch Sam Bradford. Wer weiß, was Philly mit Nick Foles plant. In einigen Wochen kann vieles schon wieder ganz anders ausschauen, fest steht nur: Diese Free Agency wird spannend! Vorher müssen jedoch die alle Head-Coach-Jobs vergeben werden. Diesbezüglich ist der Markt diesmal auffällig langsam. Vielleicht haben einige Teams auf noch im Playoff-Rennen befindliche Kandidaten wie Seattle-DC Dan Quinn oder Denver-OC Adam Gase gewartet. Letzterer hat nun nach einem eher unglücklich gecallten Match gegen Indianapolis (warum immer und immer wieder tiefe Pässe, wenn sie augenscheinlich nicht funktionieren?) genügend Zeit, seine Zukunft zu entscheiden. Das Gerücht, dass Denver den Manning-Intimus nicht ziehen lassen und anstelle von John Fox (UPDATE: Broncos und Fox trennen sich) zum Chef befördern könnte, ist nicht uninteressant. Interessant ist auch die Wahl von Scot McCloughan zum neuen GM der Washington Redskins. Gut möglich, dass man den Hauptstädtern gratulieren darf. McCloughan pausierte zwar zuletzt, um sein Alkoholproblem in den Griff zu kriegen. An Talent, einen Roster aufzubauen, fehlt es ihm jedoch nicht - man frage nach bei den San Francisco 49ers und Seattle Seahawks, an deren Aufschwung in den vergangenen Jahren er entscheidend beteiligt war. Es ist ihm zu wünschen, dass er seine anderen Sorgen überwunden hat. Wenn ja, könnten die Redskins einmal etwas richtig gemacht haben.

Und da bin ich wieder! Meine letztwöchige Absenz ist euch ob der wie immer so profunden Ausführungen von Kollegen Altmann sicher nicht aufgefallen, nichtsdestoweniger gebe ich natürlich gerne wieder meinen Senf dazu. Mit was fange ich an? Hm, wie wäre es mit Andrew Luck! Auch ich musste natürlich ob der Leistung von Peyton Manning leiden, das ist dieser Legende einfach nicht würdig, aber auf der anderen Seite freue ich mich auch sehr für Andrew Luck. Denn solch ein Playoff-Sieg kann für die weitere Karriere noch sehr sehr sehr wichtig sein. Erstmals im AFC-Championship-Game, dazu auswärts bei einem Top-Team mit Defensiv-Stars wie DeMarcus Ware, Von Miller oder Aqib Talib gewonnen und darüber hinaus die Legende schlechthin, Peyton Manning, alt aussehen lassen - da nimmt man einfach Selbstvertrauen mit. Und das braucht es in der Postseason. Luck warf zwar zwei Interceptions, doch vor allem die zweite war aus der Kategorie "Wenn es ein Punt gewesen wäre, wäre es auch keinem aufgefallen". Er riskiert, wenn das Risiko gering ist und hat alles, was es braucht, Champion zu werden. So ist alles möglich. Und ein Wortspiel darf nicht fehlen: Good Luck in New England!

Wir haben es oben schon angerissen, aber ich möchte ihm hier auch noch einmal Lob aussprechen, dem Rodgers Aaron. Wenn ich ein Football wäre, möchte ich von ihm abgefeuert werden. Ich würde stets haargenau dort ankommen, wo ich hin muss. Und es wäre darüber hinaus eine angenehme Reise. Jaja, wie sehr können sich die Packers-Fans glücklich schätzen, dass sie solch einen Spielmacher in ihren Reihen haben. Der ist angeschlagen und macht dennoch ein Traum-Spiel. Manche würden vom Feld humpeln, andere Fehler produzieren. Aaron ist einfach r-e-l-a-x-e-d und schüttelt seine Zuspiele aus dem Arm. Etwa auf Davante Adams, den Rookie, der mal schlappe 117 Yards machte und seinen ersten Playoff-Touchdown verbuchte. Der Nummer-53-Pick darf sich auch sehr glücklich schätzen, die Pässe von Rodgers fangen zu dürfen. Jetzt wartet Seattle. Tja, das ist - was die Defensive betrifft - ein ganz ganz ganz ganz ganz ganz anderes Kaliber als Dallas. Aber wenn, wenn nicht Aaron und Co.? Oh ja, das NFC Championship Game war schon vergangene Saison die beste Partie der gesamten Spielzeit. Warum nicht noch einmal?

Bravo Tom Brady und New England! Es zeugt (einmal mehr) von großer Klasse, nach zwei 14-Punkten-Rückständen gegen den Angstgegner aus Baltimore doch noch zu gewinnen. Während wir wohl den letzten Auftritt von Peyton Manning gesehen haben - ich denke auch, dass er nicht mehr zurückkommt, weil er sich das Riesen-Pensum einer kompletten Saison nicht noch einmal antun wird, vor allem nicht mit einem Team, das sicher nicht besser sein wird als heuer - dürfen wir Brady wohl noch länger zuschauen. Und einmal mehr darf man nicht vergessen, wer ihn aller schon abgeschrieben hat nach der bitteren Niederlage in Kansas City in der Regular Season. Brady hat diesen Ehrgeiz, es noch einmal ganz nach oben zu schaffen. Und hey, die Giants sind ja nicht mehr dabei, also könnte es wirklich noch etwas mit Ring Nummer vier werden. Dann würde er mit Terry Bradshaw und seinem Idol, Joe Montana, gleichziehen. Letzteren hat Brady schon hinsichtlich Postseason-TD-Pässen überholt, hält nun bei 46 und hat den alleinigen NFL-Rekord. Das zeugt auch einmal mehr von Klasse. Von sehr viel Klasse.

Es tut mir für die Dallas-Fans sehr leid, aber das Gejammere nach dem Non-Catch von Dez Bryant ist mir ein wenig zu viel des Guten. Vor allem nach dem, was in den Wildcards gegen die Lions so los war. Natürlich ist es grausam, dass so etwas als incomplete Pass gegeben wird. Natürlich tut es sehr weh, wenn man nach so einer starken Saison auf diese Weise den großen Traum abschreiben muss. Aber es ist die Regel. ES IST DIE REGEL. Er muss Kontrolle bis am Ende haben. Das hatte er nicht. End of Story. Wie Kollege Altmann schon richtig schrieb, sollte man freilich dringend über die Sinnhaftigkeit dieser Regel nachdenken. Das wird Dallas nichts bringen. Tut weh, ist aber so.

Über Denver haben wir schon sehr viele Worte verloren. Aber einmal geht es noch: Natürlich sind auch die Fans enttäuscht, aber das Gebuhe ging mir schon ordentlich auf den Senkel. Vor allem weil Peyton Manning ausgebuht wurde. Peyton Manning. P-e-y-t-o-n M-a-n-n-i-n-g. Seid froh, dass ihr ihm in den vergangenen drei Saisonen jede Woche zusehen durftet. Wisst ihr noch die Rekord-Spielzeit letztes Jahr? Oder, dass davor Tim Tebow euer Quarterback war. T-i-m T-e-b-o-w! Da gibt es genügend andere Teams, deren Fans viel mehr leiden müssen. Natürlich will man bei solch einem Team am Ende einen Titel bejubeln, aber wie das Leben ist auch der Sport eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man kriegt. (Forrest Gump war ja Running Back, also darf ich mich dieses Zitats wohl bedienen). Kurzum: Manning hat alles für Denver gegeben. Er hat offenbar das letzte Monat sogar verletzt gespielt, wie am Montag herauskam. Er hat sich das auch anders vorgestellt. Und Gebuhe hat während eines Spiels noch keiner Mannschaft geholfen.

Am Ende gab es doch noch eine Überaschung. Auswärtssiege sind ja für mich in den Playoffs immer das Salz in der Suppe. Die Außenseiter, auf die keiner setzt, und dann eiskalt zuschlagen. In den acht bisherigen Playoff-Spielen gab es nur zwei Siege in der Fremde. Baltimore gewann in Pittsburgh in den Wildcards und Indy eben in Denver. Baltimore und die Cowboys waren an diesem Wochenende knapp dran, aber das zählt am Ende des Tages nicht. Da muss man es durchziehen, muss sein Bestes abrufen. Sonst ist man enttäuscht. Das sind jetzt wieder einige Teams mehr. Nur noch vier sind übrig, was mich daran erinnert, dass es nur noch drei Spiele in dieser Saison gibt. Oh no!

  • Kein Quarterback hat mehr Yards nach den ersten fünf Playoff-Starts zu Buche stehen wie Andrew Luck. Er warf für 1703 Yards, dahinter folgen Kurt Warner (1644) und Dan Fouts (1601).
  • Peyton Manning musste neun Mal im ersten Playoff-Spiel die Segel streichen. Kein anderer QB hat in der Super-Bowl-Ära mehr als vier solcher Niederlagen erlitten.
  • Aaron Rodgers und seine letzten zehn Pass-Versuche gegen Dallas: 10 für 10, 163 Yards, 2 TD, acht First Downs.
  • In dieser Saison hat Dallas bis zum Packers-Spiel keine Auswärtspartie verloren. Doch zum siebenten Mal en suite gewannen sie nun schon kein Playoff-Spiel in der Fremde. Die zweitlängste Serie.
  • Die Panthers hatten mehr Yards, mehr First Downs und länger Ballbesitz als Seattle. Doch die Seahawks gingen als Sieger vom Feld, denn sie hatten deutlich weniger Turnovers (0:3).
  • Wer braucht schon ein Laufspiel? Die Patriots und ihre 14 Rushing Yards gegen Baltimore waren die wenigsten eines Siegers in der NFL-Postseason-Geschichte.

HEUTE NACH DEN DIVISIONALS

Das Wort Playoffs lässt sich ohne Peyton buchstabieren...

Datum Paarung
  1. Jänner, 21:05 Uhr
Seattle Seahawks - Green Bay Packers
  1. Jänner, 00:40 Uhr
New England Patriots - Indianapolis Colts