Und da sind wir auch schon wieder!
Die NFL-Ergebnisse sind euch allen freilich wie immer bekannt, doch die größte und teuerste Profiliga der Welt hat viele Stories zu erzählen.
Wie gewohnt widmet sich LAOLA1 den Auffälligkeiten des Spieltages.
Wer ist Winner? Wer ist Loser? Wer oder was war awesome? Wer oder was war awful? Wer sorgte noch für Aufsehen?
Das ist der Touchdown Tuesday - die Endzone von LAOLA1 - Episode 7:
Houston, wir haben nicht nur ein Problem. Houston, wir haben viele Probleme. Houston, wir haben ganz, ganz, ganz, ganz, ganz viele Probleme!!! Was bitteschön war denn das? In einer Woche, in der sich die Kandidaten für den Loser der Woche in einer langen Schlange angestellt haben (liebe Grüße nach Indianapolis, Tampa Bay, San Diego, San Francisco, Buffalo, Pittsburgh oder Dallas), als wäre es der begehrteste Preis, den die Medien-Landschaft zu vergeben hat, kann es dennoch nur eine Wahl geben. Liebe Texans, das war Arbeitsverweigerung! Wenige Wochen, nachdem man gegen Atlanta bereits 0:42 in Rückstand geriet, lief man in Miami nun einem 0:41 hinterher. Mit Ryan Tannehill wirkte ein talentierter QB wie eine Allzeit-Größe und durfte sich in die Rekordbücher eintragen. Dabei musste er gar keine spektakulären Würfe auspacken, da Houstons Defender einen Tackle-freien Sonntag ausgerufen hatten. Und Lamar Miller erst! Schon geil, wenn man als RB nach 236 Total Yards und zwei TDs bereits zur Halbzeit seinen Arbeitstag beenden kann. Aber damit nicht genug der Houston-Probleme. Head Coach Bill O'Brien kam trotz der Aussichtslosigkeit des Rückstands nicht auf die Idee, seinen verletzungsanfälligen Star-RB Arian Foster zu schonen. Die Rechnung ist mit einem Achillessehnenriss sehr, sehr teuer. Wir wünschen diesem untadeligen Sportsmann, dass er ein Comeback schafft. Dies könnte ob seines fortgeschrittenen Alters jedoch ein schwieriges Unterfangen werden. Und auch hier ist die Liste noch nicht zu Ende. Weniger untadelig verhielt sich nämlich Backup-QB Ryan Mallett. Der verpasste den Abflug nach Miami und musste per Linienflug hinterherreisen. Eine Arbeitseinstellung, die sich durch den Kader zu ziehen scheint, wenn man die Performance auf dem Platz sieht. Mr. O'Brien, wie wollen Sie diesen Karren noch aus dem Dreck ziehen? (Oder diese Rakete noch gen Himmel bringen, um in der NASA-Sprache zu bleiben?) Der einzige Trost für die arg in Gefahr geratene Jobsicherheit des Coaches ist, dass sich Owner Bob McNair bereits in der Vergangenheit als relativ geduldiger Teambesitzer erwies.
Ja, es mag sportlich wichtigere oder auch spektakulärere Plays an diesem NFL-Wochenende gegeben haben. Aber Sport ist nicht immer alles im Leben, das ist sogar uns unverbesserlichen Sport-Freaks bewusst. Ob Autor oder Leser dieser Zeilen - möglicherweise waren viele bereits in irgendeiner Weise schon mit dem fucking cancer konfrontiert und denken an ihre Lieben, wenn es positive Geschichten im Kampf gegen den Krebs zu vermelden gibt. Eric Berry, Safety der Kansas City Chiefs, gelang gegen Pittsburgh seine erste Interception, nachdem er mit dem Hodgkin-Lymphom einen bösartigen Tumor besiegt hat. Entsprechend emotional wurde dieser Spielzug gefeiert, und die bis dato so erfolglosen Chiefs taten alles, damit es danach auch auf einen Sieg anzustoßen galt. Die Leistung, nach einer derart schweren Erkrankung wieder Leistungssport zu betreiben, ist nicht hoch genug einzuschätzen. Viel wichtiger jedoch: Beispiele wie diese können als Inspiration für andere dienen. "Nach all dem, was er durchgemacht hat, ist ihm diese Interception gelungen - jeder von uns hat von einem Ohr bis zum anderen gelacht", freute sich Linebacker Derrick Johnson. Wir lachen gerne mit!
LAMAR MILLERS FRÜHER FEIERABEND
Too many Skittles for Marshawn Lynch? pic.twitter.com/cZZVCT2epJ
— KNBR (@KNBR) October 23, 2015
MAHLZEIT!
Hat er :-) ?!? Ich habe das Monday Night Game leider noch nicht in voller Länge anschauen können. Sollte die Promille-Chance auf die Welt-Sensation, dass "mundafinga" ein TT-Plakat in die Kamera gehalten hat, aufgegangen sein, weiß ich also noch gar nichts davon. Also: Hat er?!? Wie dem auch sei: Gratulation an "mundafinga" für sein erfolgreiches Debüt in Glendale - ich hoffe, mit "04gruenp" kann es unser Baltimore-Stammkorrespondent verschmerzen, dass wir uns in diesem Fall mit unserem Arizona-Reporter mitfreuen. Da wir diesmal ob dessen US-Reise auf seine gewohnt kompetenten Berichte verzichten müssen, freuen wir uns umso mehr über die vielen "Rookies", die sich in der vergangenen Woche zu Wort gemeldet haben. Liebe Leute, man kann es nicht oft genug betonen: Das ist ganz, ganz großer Sport! Und das macht uns natürlich auch sehr stolz. Also "TheLuky", "bertolus", "nicomadi", "DerrisEmblem" - herzlich Willkommen! (Ich hoffe, ich habe niemanden vergessen!). Vor allem das Waldviertel scheint ja mit dem Football-Virus infiziert zu sein. Sehr interessant sind auch die Geschichten, wie sich die NFL einen Fixplatz im Herz der jeweiligen Fans gesichert hat - zumeist, und so geht es uns ja (fast) allen, war eine Super Bowl die Inspiration, sich intensiver mit diesem wunderbaren Sport zu beschäftigen. Und deshalb an dieser Stelle einmal ein lieber Gruß an unseren Freund Christopher D. Ryan, ohne den dieser Hype in Österreich in meinen Augen unmöglich wäre. Mein erstes Awesome widme ich diesmal den New York Jets, auf die Kollege Kastler später noch genauer eingehen wird. Aber eines möchte ich auch festhalten: Trotz Niederlage sind sie für mich einer der Sieger des Spieltags. Wer die Patriots in Foxboro derart fordert, wird ab sofort noch ernster genommen. Dabei war dies gar nicht unbedingt ein Spiel, in dem man einen Sieg einplanen musste. Ein Blick auf den Spielplan verrät indes, dass in den kommenden Wochen viele, viele schlagbare Gegner warten. Und eines muss man schon sagen: So wie die Jets der Version 2015 gebildet sind (also Mörder-Defense, starkes Laufspiel und ausreichend gutes Passspiel), möchte ich sie nicht im Jänner bei potenziellem Schlechtwetter in Boston zu Gast haben. Es war nämlich schon faszinierend zu sehen, wie die Patriots es selbst in klassischen Laufspiel-Situationen erst gar nicht am Boden versuchten, sondern die "Uhr runterpassten" (so es diese Floskel überhaupt gibt). Wie gesagt: Schaumamal, ob das im Winter auch so funktionieren täte...
Ja, ich hab's gesehen, geschätzter, ehrenwerter, lieber Kollege Kastler - so halbert halt (Deine Frechheiten werden in Bälde auf Fantasy-Ebene gerächt!). Aber ich h-ö-r-e auch sehr gerne. Musik zum Beispiel. Deshalb finde ich auch den Spitznamen "Dantallica" für den neuen Miami-Coach Dan Campbell ob seiner Leidenschaft für Metallica sehr originell. Siege - Nothing Else Matters! Dieses Motto hat er seinen Jungs ja in Rekordzeit eingeimpft. In diesem Sinne sei auch Herrn Ndamukong Suh zu seinen ersten beiden Sacks in dieser Saison gratuliert - war eh noch nicht höchste Zeit...! Noch lieber ist mir aber fast AC/DC! Also nicht die Band, für die bin ich zu jung (Gag des Tages!). Aber Amari Cooper und Derek Carr - die aufgrund der Anfangsbuchstaben ihrer Namen als meine neue Lieblings-Football-Band "AC/DC" fungieren. Wow, das hatte schon was, wie die Oakland Raiders die Chargers in San Diego auf den "Highway To Hell" geschickt haben. "Thunderstruck" wirkte Philip Rivers ob der Gegenwehr der Raiders-Defense - "You Sacked Me All Night Long" musste er aber Gott sei Dank noch nicht auf den Lippen haben, sie hatten ihn auch so unter Kontrolle. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, auf welch gutem Weg sich Oakland befindet, dann war es diese Partie - "Back in Black" quasi, auch wenn sie in Weiß gespielt haben. Dass Amari Cooper ein Goldgriff sein würde, ließ sich erahnen. Aber auch Derek Carr findet in mir immer mehr einen Fan. Blake Bortles, Johnny Manziel und Teddy Bridgewater wurden 2014 vor ihm gedraftet - möglicherweise auch aus Angst, dass er dasselbe Schicksal wie Bruder David erleidet (ob sich so gesehen ausgerechnet das derzeit QB-lose Houston, das Derek in Runde 2 hätte bekommen können, ärgert?). Ich habe vergangenes Jahr schon mal erzählt, dass ich rund um den damaligen Draft eine Reportage über Carr gelesen habe, in der seine Entschlossenheit, es besser als das Bruderherz (2002 Nr.-1-Pick der Texans) zu machen, mal so richtig spürbar war. Ich finde, auch Bortles und Bridgewater zeigen keine so schlechten Ansätze, aber seit dieser Lektüre habe ich das Gefühl, dass Carr der beste QB aus dieser Draft-Klasse wird. Die Zukunft wird es weisen, aber der 24-Jährige ist auf keinem schlechten Weg. (Wobei am Ende vermutlich wie gewohnt Bill Belichick mit Jimmy Garappolo zuletzt lacht, hehehe)
Keine Ahnung, ob aus Kirk Cousins mal ein wirklich legitimer NFL-Starting-QB wird. Mir persönlich ist er noch eine Spur zu fehleranfällig, um sich langfristig durchzusetzen. Aber seine Leidenschaft für Dramen taugt mir. Das ging ja schon am College mit seiner unglaublichen Hail Mary für Michigan State gegen Wisconsin los. Und auch in dieser Saison liebt er es spannend. Einen derartigen Krimi wie am vergangenen Wochenende werden die Fans der Washington Redskins jedoch nicht Woche für Woche aushalten. 0:24 langen die Hauptstädter gegen die Tampa Bay Buccaneers bereits zurück, nur um am Ende nach drei TD-Pässen und einem TD-Lauf des Spielmachers doch noch als 31:30-Sieger vom Feld zu gehen. Gut, natürlich muss man hier auch mal die Bucs ernsthaft hinterfragen, aber egal: Einfach nur Danke für dieses Finish, Captain Kirk!
Man liest ja rund um so ein NFL-Wochenende natürlich den einen oder anderen Artikel. Ein Gedankengang geht mir dabei nicht aus dem Kopf. Die Kollegen vom Shutdorn Corner fragten sich nämlich, ob wir alle gemeinsam in den vergangenen drei Jahren bei Andrew Luck seine Anfälligkeit für Turnover übersehen beziehungsweise toleriert haben - und zwar aus einem Grund: "Maybe it was that there are so few great young quarterbacks, we wanted someone to be that future Hall of Famer." Ich finde, diese These hat etwas für sich. Es ist eh keine neue Diskussion. Mit Tom Brady, Peyton Manning und Drew Brees sind drei Allzeitgrößen im Spätherbst ihrer Karriere Fixstarter in der Ruhmeshalle in Canton, auch der etwas jüngere Aaron Rodgers kann seine Hall-of-Fame-Rede längst schreiben. Ansonsten? Von den routinierteren QBs könnte Ben Roethlisberger vielleicht auch in dieser Phase seiner Karriere noch ein Titel gut tun, sodass man nicht dem "Steel Curtain" den größten Anteil an seinen Erfolgen beimisst. Für Eli Manning würde ich persönlich nicht voten. Und unter den Jungen ist bislang eben Andrew Luck der einzige, der seine Karriere wirklich auf Hall-of-Fame-Niveau gestartet hat (Ja, Russell Wilson hat viel gewonnen, aber lag das wirklich nur an ihm? Da muss schon noch etwas kommen). Luck spielt bislang eine richtig bescheidende Saison. Ihm den ganzen Rucksack für die langsam wirklich ärgerlichen Colts-Probleme umzuhängen, greift natürlich viel zu kurz. Aber auch das "Wunderkind" ist herzlich eingeladen, seinen Teil zur Besserung beizutragen. Leistungen wie jene bis zum 0:27-Zwischenstand im Heimspiel gegen New Orleans gehen so gesehen gar nicht. Punkt. Da hilft auch die folgende Aufholjagd wenig. Freilich, die Saison ist noch lange nicht zu Ende, die Colts haben angesichts der Frechheit, die die AFC South in dieser Saison darstellt, ihr Playoff-Ticket fix (oder wirds's doch Jacksonville?) und es ist immer schlauer im Jänner zu peaken als im September/Oktober. Aber irgendwie fehlt einem derzeit der Glaube. Wobei ich persönlich zumindest in Bezug auf Luck nur von einem Formtief und keinem grundsätzlichen Problem ausgehe.
An einer weiteren Schlagzeile kam man dieser Tage ebenfalls nicht vorbei, nämlich dass Colin Kaepernick innerhalb des Lockerrooms der San Francisco 49ers "auf seiner eigenen Insel" sein würde. Die Kollegen würden ihn zwar nicht hassen, sondern eh irgendwie mögen, aber der soziale Kontakt sei eben nicht so gegeben. Gut, dies alleine verwundert nicht unbedingt. Dass "Kap" eher ein Einzelgänger zu sein scheint, kann man mit ein bisschen Menschenkenntnis vermuten. Seine öffentlichen Auftritte haben immer schon ein wenig an die Wortknappheit eines David Alaba erinnert - ohne den Charme von Alaba halt, der in Wahrheit der geborene Teamplayer und eh ein Schmähführer ist. Bringen wir es auf den Punkt, und da dürfen auch die Freunde aus Indianapolis mitlesen: Menschliche Probleme innerhalb einer Franchise sind selten ein Turbo für Erfolg. Und in San Francisco scheint die Kabine weiterhin zweigeteilt zu sein. In der Vorsaison entstand der Riss aus Befürwortern und Gegnern von Coach Jim Harbaugh, inzwischen ist der eigene Spielmacher der Grund für miese Stimmung. Ja so, meine Herren, kann man die Abgänge vieler Qualitätsspieler erst recht nicht wettmachen! Schon gar nicht, wenn einflussreiche Führungsspieler wie Patrick Willis, Justin Smith oder Frank Gore weg sind und Kaepernick eigentlich in die Leaderrolle schlüpfen sollte. Und wenn ein Mitgrund für die gekippte Stimmung darin liegen soll, dass der Quarterback die Ex-Freundin des inzwischen entlassenen und bei den aufstrebenden Oakland Raiders gelandeten Aldon Smith daten soll, kann man endgültig nur noch von einem Kindergarten sprechen. Niemand geht gerne zu Arbeit, wenn die Chemie im Office nicht passt. So gesehen wartet in der Bay Area nicht nur auf dem Feld jede Menge Arbeit (Denn über die Performance gegen Seattle kann man nur den Mantel des Schweigens hüllen).
Dass Tennesse gegen Atlanta vielleicht nicht unbedingt das Zeug zum modernen Klassiker hat, war vorherzusehen. Aber dieses 10:7 für die Falcons war wirklich brutal. Gut, auf der Haben-Seite steht: Auch solch "schmutzige Siege" muss mal als Playoff-Anwärter einfahren. Aber die Zweifel daran, wie gut die Falcons wirklich sind, hat diese Partie nicht wirklich gemindert. Und aus Titans-Sicht kann man nur hoffen, dass Marcus Mariota bald wieder fit ist. Es gibt durchaus Titans-Fans (und das ist nicht erfunden, Kollege Kastler und ich kennen da wirklich einen!), die sich vehement gegen die Wahl eines QBs im Draft und für Vertrauen in Zach Mettenberger ausgesprochen haben. Ob diese Ansage nach dessen Leistung gegen Atlanta und den guten Ansätzen von Mariota immer noch so steht? Ich habe da so meine Zweifel. Da man im Nachhinein ja immer schlauer ist, würde ich im Powerranking übrigens doch die Titans hinter die Jaguars setzen, aber beide immer noch vor die Texans - drei AFC-South-Teams auf den Plätzen 30 bis 32. Es liegt an diesem Trio, dies bis zur nächsten Ausgabe zu verhindern. Und an dieser Stelle natürlich auch sehr herzlichen Dank für die eifrige Diskussion und das Lob für das Powerranking!
Also mein Spiel der Woche war auf jeden Fall jenes der Patriots gegen die Jets. Der Ausgang war am Ende einmal mehr wenig überraschend, New England ist erst geschlagen, wenn es geschlagen ist, aber eines ist wiederum auch klar: Die Jets konnten mehr als nur Paroli bieten. Sie sind for real, wie man so schön im Rennenglisch sagt. Zwar wäre es mit einem Sieg der Gäste in der AFC East so richtig witzig geworden, zumal auch Miami in der Saison angekommen ist, aber so darf man sich zumindest schon einmal auf das Wildcard-Rennen freuen. Leider ist Buffalo in London zu Fall gekommen, aber wer weiß, was die nächsten Wochen bringen, die AFC East bietet so oder so Unterhaltung. Eben auch die Jets, die den Turnaround von 4-12 auf eine bis dato 4-2-Franchise geschafft haben. Und das auf ziemlich angenehme Art und Weise. Das habe ich hier an dieser Stelle in persona Todd Bowles ohnehin schon einmal festgehalten, aber auch Mike Maccagnan fällt in diese Kategorie. Wer, fragen sich vielleicht nun einige. Und das ist schon die Antwort zugleich. Auch der frühere Houston-Mitarbeiter steht für gewissenhafte Arbeit anstatt große Töne zu spucken. Der General Manager der Jets hat durch und durch ein Team geformt, das Playoff-Potenzial hat. Er holte mit Brandon Marshall einen Playmaker, von dem auch Eric Decker profitiert. Er holte Ryan Fitzpatrick, der mit Chan Gailey (OC) wie in Buffalo vernünftig arbeiten kann. Überhaupt ist das Positivste gegenüber den früheren Jahren, dass die Jets den Ball zu jeder Zeit bewegen können. Sie können arbeiten und müssen nicht nur auf die Defense hoffen. Und sie lernen in dieser Saison auch aus ihren Fehlern. Wir dürfen gespannt sein, wie es weitergeht. Aber die Jets von 2015 sind nicht mehr jene von 2012 – Tim Tebow und so...
Und weil es mein Topspiel der Woche war, noch einige Zeilen zum Sieger der Partie. Tatsächlich hatte ja Tom Brady bei dieser Partie auch ein erstes Mal zu verzeichnen. Noch nie zuvor lag der Spielmacher bei seinem Team in Rushing Yards voran. Mit 15 Yards und einem Touchdown spricht das nicht wirklich für seine Teamkollegen, aber sehr wohl wieder einmal für ihn. Vor allem die 355 Yards gegen diese Defense und diese Coolness im Finish. Natürlich freuen sich alle anderen Teams der AFC East, wenn der Altmeister endlich aufhört, und irgendjemand anderer, der nicht New England heißt, die Division gewinnt, aber auf der anderen Seite bleibt er weiterhin spielerisch eine Augenweide. Brady rückt nicht einen Zentimeter von dem ab, was er will. Er wird mit jedem Jahr irgendwie noch besser. Und reißt auf diese Weise eben ein nicht unschlagbares Team heraus. Brady ist nach Deflate Gate auf einer Mission – und das sieht man Woche für Woche.
Ein Team, das mittlerweile auch schon bei 4-2 steht, ist Minnesota. Und das hat man ohne großes Trara zu Wege gebracht. Dieses Mal mit einem Sieg gegen die Detroit Lions, die sie bereits zum zweiten Mal in dieser Saison geschlagen haben. Head Coach Mike Zimmer macht einen sehr guten Job, Teddy Bridgewater hat seine nachvollziehbaren Ups and Downs öfter im Griff als nicht und am Ende lohnt es sich immer einen Adrian Peterson im Team zu haben, auch wenn er das nicht jede Partie zeigt. Die wahren Brocken wie Green Bay kommen noch, aber so ist ein Wildcard-Spot drin.
Also bei den Colts liegt offiziell etwas im Argen. Ja, sie kamen gegen die Saints noch zurück. Ja, sie werden die Division auch mit den Helmen verkehrt auf gewinnen, aber die erste Hälfte gegen die Saints war außer schlecht ja mal nur schlecht. Nach der Partie soll es zwischen Eigentümer Jim Irsay und GM Ryan Grigson ein heißes Wortgefecht gegeben haben. Chuck Pagano soll mit dem Front Office sowieso kein herzliches Verhältnis mehr pflegen. Auch wenn sie in den Playoffs landen, weil die schlechteste Division in Football-Historie nichts anderes hergibt, wird es nach der Saison wohl die eine oder andere Änderung geben. Ich tippe auf Entlassung des HC und GM.
Greg Hardy ist irgendwie ein Spieler, den ich abseits des Feldes nicht sonderlich mag. Schon vor seiner Rückkehr nach seiner Sperre ließ er Worte fallen, die ob eben des Grunds seiner Sperre völlig unnötig waren. Und am Sonntag gegen die New York Giants war der Verteidiger offenbar sauer auf das Special Team, das gerade einen 100-Yard-Return zuließ. Ja, natürlich ist das nicht super. Aber was hilft es, wenn hier der selbst ernannte Defensiv-Superstar einen auf dicke Hose macht? Hardy geriet danach außer Kontrolle, der verletzte Dez Bryant versuchte ihn zu beruhigen, was mutmaßlich zur Verschlimmerung der Situation geführt hat. Das sind alles Dinge, die einem Team nicht helfen. Und keiner ist größer als das Team, vor allem nicht Greg Hardy. Und sportlich sei noch gesagt: Matt Cassel oder Brandon Weeden? Hauptsache Tony Romo kommt bald!
Abschließend möchte ich mich noch ein wenig enttäuschend über ein paar Teams und Spieler zeigen: Pittsburgh? Warum nun dieses Gesicht auf einmal? Cleveland? Warum nur sechs Punkte dieses Mal? Houston? Oder Jadeveon Clowney? Warum bejubelst du einen Sack bei 0:41, auch wenn es dein erster war? San Diego? Warum gewinnst du keine Spiele mehr und präsentierst dich drei Viertel so, wie es gar nicht geht? Lions, warum ändert ihr nichts im Coaching Staff? Ah, schon passiert, sehr gut! Ich bin auch bei den anderen Teams auf ihre Lösungsvorschläge schon gespannt.
Wir picken jede Woche die Teilnehmer der Super Bowl 50, die am 7. Februar kommenden Jahres in Santa Clara, Kalifornien, stattfinden wird.
Das Levi's Stadium der 49ers liegt eine gute Autostunde von San Francisco entfernt, wo auch die Events rund um die Bowl sein werden.
Wir sind in jedem Fall zuversichtlich, in irgendeiner Woche richtig zu liegen - spätestens nach den Conference Finals...
BERNHARD KASTLER und sein Super-Bowl-Pick nach Week 7:
SEATTLE SEAHAWKS vs. NEW ENGLAND PATRIOTS
Die einen wissen, wie man wieder in die Spur kommt, die anderen, wie man in ihr bleibt = Super Bowl Rematch.
- Dass Miami-QB Ryan Tannehill eher früher als später einen wichtigen NFL-Rekord halten würde, war so nicht absehbar. Gegen Houston brachte er seine ersten 18 Pässe an den Mann, was kombiniert mit dem Sieg gegen die Titans in der Vorwoche 25 erfolgreiche Pässe in Folge bedeutete. Damit ist der Rekord von Donovan McNabb (24) aus dem Jahr 2004 Geschichte.
- Kein QB brachte es in der NFL-Geschichte nach sieben Spielen auf mehr Completions als die 215 von Philip Rivers. Den alten Rekord hielt seit 2002 Rich Gannon mit 2014.
- Nicht nur Tom Brady war erstmals der Leading Rusher der Patriots, auch seinem Kompagnon Rob Gronkowski gelang gegen die Jets eine Karriere-Bestleistung von 11 Catches in einem Spiel.
- Amari Cooper ist der erste Rookie mit drei 100-Yards-Receiving-Spielen in den ersten sechs Partien seit einem gewissen Mike Ditka im Jahr 1961. Vielleicht ist Cooper in über 50 Jahren ja auch noch im Geschäft.
- T.J. Yeldon gelang der erste Rushing-TD der Jacksonville Jaguars in dieser Saison.
- Chris Johnson ist erst der zweite RB nach Ricky Watters, der im MNG für drei verschiedene Teams 100-Yard-Spiele ablieferte.
- EJ Manuel ist der erste NFL-QB, der Spiele in drei Ländern (USA, Kanada und England) verloren hat. Den Toronto-Gastspielen der Bills in der jüngeren Vergangenheit sei Dank.
- Viel "Spaß" ohne Arian Foster, liebe Texans. Mit ihm lautete die Bilanz in den letzten fünf Saisonen 32-22, ohne ihn 3-14.
- Last but not least gratulieren wir Tom Coughlin zu seinem 100. Sieg als Head Coach der New York Giants.
In dieser Kategorie lassen sich die NFL-Redakteure von LAOLA1 zu "Bold Predictions" für Woche 8 hinreißen - wie immer ohne Gewähr!
BERNHARD KASTLER über Week 8
- New England schlägt Miami – Tom Brady führt sein Team auch in Tackles an.
- Green Bay schlägt Denver – und das obwohl Peyton mehr Touchdowns als Interceptions wirft.
- Houston schlägt Tennessee – 2:0.
- Es wird die Woche der ersten Niederlagen. New England erwischt es gegen Miami (Lamar Miller kann diesmal nach dem ersten Viertel Feierabend machen), Cincinnati gegen das Roethlisberger-Pittsburgh, und bei Denver gegen Green Bay muss ja ein Team dran glauben, nämlich die Broncos. (Richtig, Carolina fehlt auf dieser Liste. Eine Pleite gegen Indy ist mir zu bold).
- Tampa Bay vergeigt gegen Atlanta ein 31:0.
- Das geheime Spitzenspiel des Sonntags ist Oakland gegen New York Jets. Nach ihrem Sieg lauschen die Jets in der Kabine den beruhigenden Klängen von Hells Bells.
HEUTE NACH WEEK 7
Nur Marshawn Lynch findet die NFL zum Kotzen!
Week | NFC Team | AFC Team |
---|---|---|
1 | Seattle Seahawks | Indianapolis Colts |
2 | Dallas Cowboys | Denver Broncos |
3 | Minnesota Vikings | Buffalo Bills |
4 | Green Bay Packers | New York Jets |
5 | Green Bay Packers | New England Patriots |
6 | Carolina Panthers | New England Patriots |
Week | NFC Team | AFC Team |
---|---|---|
1 | Seattle Seahawks | New England Patriots |
2 | Green Bay Packers | New England Patriots |
3 | Arizona Cardinals | New England Patriots |
4 | New York Giants | New England Patriots |
5 | Green Bay Packers | New England Patriots |
6 | Green Bay Packers | Pittsburgh Steelers |