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So herrlich verrückt, diese NFL!

So herrlich verrückt, diese NFL!

Da sind wir auch schon wieder.

Die Ergebnisse sind euch allen freilich wie immer bekannt, doch die größte und teuerste Profiliga der Welt hat viele Stories zu erzählen.

Wie gewohnt widmet sich LAOLA1 den Auffälligkeiten des Spieltages.

Wer ist Winner? Wer ist Loser? Wer oder was war awesome? Wer oder was war awful? Wer sorgte noch für Aufsehen? 

Das ist der Touchdown Tuesday - die Endzone von LAOLA1 - Episode 8:

Gong! Habt ihr das gehört? Ja, "Big Ben" hat geschlagen! Und wie! Ben Roethlisberger und seine Pittsburgh Steelers sind mit den Indianapolis Colts am Sonntag Schlitten gefahren. Leider nicht in London, das wäre noch passender gewesen. Aber egal, das punktereichste Spiel der Saison war es ja dennoch. Beim 51:34-Erfolg der Hausherren gegen die Gäste ließ der stämmige Quarterback wieder einmal daran erinnern, dass er auch zu den großen Spielmachern dieser Liga gehört. Nicht nur im körperlichen Sinn. 522 Passing Yards und sechs Touchdowns - jeweils persönlicher Rekord für den zweifachen SB-Champ. Nur lächerliche 33 Yards haben auf den Allzeit-Rekord von Norm Van Brocklin aus dem Jahre Schnee (1951) gefehlt. Dafür ist "Big Ben" der erste Spielmacher, der in zwei Spielen über 500 Yards wirft. Schon verrückt: Indy, das nun 51 Punkte kassierte, konnte eine Woche zuvor Cincinnati bei null halten. Die Bengals bringen wiederum mit der Ravens-Defense eine knallharte zu Fall. Sie ist so herrlich verrückt, diese NFL!

Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe von "Alle gegen Jay". Unser heutiger Gast lebt derzeit in Chicago, ist 31 Jahre alt, ist von Beruf Quarterback, hört auf den Nachnamen Cutler und hat sich in den vergangenen Tagen einiges anhören müssen. Gut, nach einer 23:51-Abfuhr bei den New England Patriots gehen die Wogen schon mal hoch. Aber alles an einer Person auslassen? Dies war schlichtweg ein Totalversagen der kompletten Bears-Mannschaft. Bei 51 Gegenpunkten muss man die Defense genauso hinterfragen. Die drei Patriots-TDs binnen 57 Sekunden in den zwei Minuten vor der Pause unterboten sogar noch die 73 Sekunden der Pittsburgh Steelers in der Vorwoche gegen Houston. Daran hatte wiederum Cutler mit seinem Fumble gehörigen Anteil. Aber wie es an Tagen, an denen gar nichts läuft, eben so ist, sind der Dummheit keine Grenzen gesetzt. Lamarr Houston, als QB-Jäger eingekauft, schaffte endlich, endlich, endlich seinen ersten Sack - gegen New Englands Backup-QB Jimmy Garappolo, der nur in der Partie war, weil diese schon längst entschieden war. Beim Jubel darüber riss sein Kreuzband. Ohne Worte...

Sweet home Arizona, where the skies are so red! Okay, natürlich heißt es im Original "Alabama" und "blue", aber Alabama ist in der NFL nicht vertreten und die Cardinals sind nunmal rot. Nach diesem fulminanten Einstieg halten wir fest: Arizona gewann gegen die Eagles aus Philadelphia auch sein viertes Spiel auf eigenem Terrain. Das ist übrigens jener, wo Ende der Saison die Super Bowl stattfindet. Dieses Mal war es besonders dramatisch, denn nachdem die Eagles bei 4 und 1 zwei Yards vor der Endzone auf einen TD pfiffen, warf Good-Old-Carson Palmer das Ei für 75 Yards zu Rookie John Brown, der in den letzten zwei Minuten den Sieg für die Hausherren bescherte. Eiskalt wie ein Eistee in Arizona! Und dieser Play of the Week bescherte den Cards weiterhin gute Karten für die Playoffs - sie sind Nummer 1 der NFC!

Spektakel 0.5. Was war das eigentlich für eine geile Partie! So halbert halt. Der offene Schlagabtausch zwischen New Orleans und Green Bay in der ersten Halbzeit konnte sich wirklich sehen lassen. Aber leider nur 30 Minuten lang. In Halbzeit zwei lädierte sich Packers-Superstar Aaron Rodgers den Oberschenkel, verlor komplett seinen Rhythmus und somit war auch aus der Partie die Luft draußen und das Duell mit Elite-Kollegen Drew Brees dahin. Die Saints nutzten die Schwächephase der Gäste und scorten drei Touchdowns in Folge. Ja, so schnell geht es, dass aus einem potenziellen Krimi ein Langweiler - Einwurf des Kollegen aus der Fußball-Redaktion: "ein Bundesliga-Spiel" - wird. Das gefällt uns natürlich gar nicht. Ewig schade!

FIGHT CANCER

Ich muss zwar zugeben, dass ich live Arizona gegen Philadelphia (was für eine Knaller-Partie) laufen hatte, und somit "nur" via Red Zone bzw. in Werbepausen dabei war, aber dennoch: Einfach nur WOW Ben Roethlisberger! Wer der zuletzt guten Colts-Defense derartig einschenkt, verdient es, noch einmal extra gewürdigt zu werden. Dass mit Martavis Bryant endlich ein zweiter vernünftiger Receiver neben dem überragenden Antonio Brown aufgetaucht ist, schadet dieser explosiven, aber zu oft Formschwankungen unterliegenden Offense definitiv nicht. Aber gut: Am Angriff wird die Steelers-Saison eh nicht scheitern, dieser Defense vertraue ich weiter nicht. Aber eigentlich will ich auf etwas anderes raus: Die 522 Passing Yards erinnerten mich wieder einmal an meine Verwunderung, warum es in den letzten 63 (!) Jahren keinem QB gelungen ist, den Rekord von Norm Van Brocklin (554 Yards) zu knacken. Vor allem aufgrund der Tatsache, dass sich die NFL in der jüngeren Vergangenheit extrem zur Passing League entwickelt hat. Aber gut, irgendwie ist es auch charmant, dass ein derart prestigeträchtiger Rekord seit 1951 Bestand hat. Gute, alte Zeiten und so!

Die Bedeutung von Running Backs in der NFL hat in den vergangenen Jahren abgenommen. Das sieht man alleine schon beim Draft, wo zuletzt kaum einer in Runde 1 gezogen wurde. Das könnte sich 2015 ändern, hier soll es sich um einen guten Jahrgang handeln. Im Schnitt ist jedoch die Verweildauer auf dieser körperlich anfordernden Position zu kurz und viele Teams vertrauen auf hochgerüstete Passangriffe. 2014 muss man schon DeMarco Murray heißen, um grelles Rampenlicht abzubekommen. Es gibt natürlich auch andere hervorragende, auf zwei sei an dieser Stelle aus aktuellem Anlass näher eingegangen. Saints-RB Mark Ingram lief gegen Green Bay für 172 Yards. Der Erstrunden-Pick von 2011 war in seinen ersten drei Jahren in New Orleans eine herbe Enttäuschung. Umso erfreulicher, dass der frühere Heisman-Trophy-Gewinner spät, aber doch zu funktionieren scheint. 5,7 Yards pro Versuch hat er heuer aufzuweisen - ein starker Schnitt. Es wäre wichtig für die Saints-Offense, dass das Laufspiel funktioniert. Ebenso schön zu sehen ist, dass Arian Foster seine Verletzungssorgen aus 2013 weitestgehend abgeschüttelt hat und im siebten Spiel zum sechsten Mal die 100-Yard-Grenze überschritten hat. Insgesamt war es das 31. 100-Yard-Rushing-Spiel seiner Karriere, womit er den Rekord von Priest Holmes für ungedraftete Spieler eingestellt hat. In Normalform ist Houstons Ballträger immer noch einer der faszinierendsten Spieler der Liga.

Gebt es zu, ihr habt alle nur auf den Touchdown Tuesday geklickt, weil ihr wissen wollte, wie ich mich bezüglich #OctoBEAR aus der Affäre ziehe. Na, das natürlich nicht, aber ich bin erstaunlich oft darauf angesprochen worden in den letzten Tagen. Aber gut, das hab' ich mir selbst eingebrockt. Zuallererst natürlich mein Mitleid für User "Thory" und alle anderen Bears-Fans. Ich habe mich dagegen entschieden, mich mit zwei, drei Schmähs drüberzuretten, sondern muss euch mit trockenenen Zeilen, aber meiner ernsthaften Meinung, quälen. Es gibt nämlich nur eine langweilige Alternative: Ruhe bewahren. Trotz allen nachvollziehbaren Frusts und obwohl bei vielen die Geduldsgrenze mit Jay Cutler längst überschritten ist. Ich halte den Megavertrag für den QB (126,7 Millionen für sieben Jahre, Garantiesumme: 54 Millionen) nach wie vor für einen Fehler, weil er kein Elite-QB ist. Aber dieses Arbeitspapier bedeutet, dass Cutler noch zumindest drei Jahre lang der Spielmacher sein wird (in dieser Phase wird ein Großteil des garantierten Gehalts bezahlt), alles andere wäre aus Business-Gründen unvernünftig. Bei keinem der wesentlichen Skill Player in der Offense läuft der Vertrag aus, und hier wurde auch gute Aufbauarbeit geleistet. Es ist noch nicht so lange her, da hatte Chicago kaum adäquates Personal im Angriff zu bieten. Dafür eine vernünftige Defense. Und hier liegt für mich der Schlüssel. Man muss - alternativlos und vor allem flott - die Abwehr auf ein Niveau bringen, auf dem diese vom Potenzial her schlagkräftige Offense aufbauen kann. Cutler ist kein Manning, Brees, Brady oder Rodgers, der ein Spiel im Alleingang prägen kann. Aber es gibt wesentlich schlechtere QBs, und mit Marc Trestman verfügt er über einen in der Offense versierten Coach. Derzeit erinnert mich die Situation ein wenig an jene, wie sie jahrelang in Dallas herrschte, wo man den Eindruck hatte, dass Tony Romo glaubte, im Alleingang alles schultern zu müssen und dann zur Fehleranfälligkeit neigte. So wurde er oft genug, auch hier, Zielscheibe des Spotts. Man sieht heuer bei den Cowboys, was ein wenig mehr Ausgewogenheit bewirken kann... PS.: Endlich November!

So, ausnahmsweise brauche ich ein viertes Awesome (wobei vier minus Bears eh wieder drei ist). Und zwar für zwei amüsante Sachen. Erstens: Peyton Manning übte nach dem Sieg gegen San Diego Kritik am Scoreboard-Operator. Really?! Also wenn DAS das größte Problem der Broncos ist, geht's ihnen wirklich verdammt, verdammt, verdammt gut. Zweitens: Falls ihr es nicht kennt, sei folgendes Video empfohlen. Cleveland-Receiver Andrew Hawkins fragt seinen zweijährigen Sohn Austin, wer sein Lieblingsspieler ist. Der nennt wenig pflichtbewusst nicht den Papa, sondern dessen frühere Bengals-Kumpels A.J. Green und Mohamed Sanu. Für diese falsche Antwort kann es natürlich nur eine Reaktion geben:

No way! No way! No way! Gratulation an Arizona und Philadelphia zu dieser geilen Partie (hoffentlich war die Spannung für "mundafinga" auszuhalten, wir freuen uns auf die Analyse), aber liebe Eagles, no way, dass ihr diesen 75 Yard-Touchdown-Pass kurz vor Schluss zulässt, der völlig zurecht unser Play of the Week geworden ist. Geht nicht! Nicht in einem Duell zweier NFC-Topteams, in dem ein Sieg im Hinblick auf die Playoffs besonders wichtig ist. Nicht, weil man inzwischen wissen sollte, dass dieser Rookie mit dem Allerweltsnamen John Brown nicht nur pfeilschnell ist, sondern auch den Ball fangen kann. Und schon gar nicht, wenn man vorher ein bisserl feig war. Ja, es gibt gute Argumente, den 4th&1 an der 2-Yard-Linie Arizonas zwei Minuten vor Schluss nicht auszuspielen und per Field Goal die Punkte mitzunehmen. Aber manchmal muss man einfach Chancen nützen, wenn sie sich einem bieten, noch dazu wenn man sich durch Offensiv-Guru Chip Kelly als Angriffs-Macht definiert. Go for it and win the game! Alles andere ist konservativ und im konkreten Fall auch bitter bestraft worden.

In der NFC East hat man sich bekanntlich besonders lieb, also kann Dallas nicht einfach gewinnen, wenn Philadelphia patzt, oder? Ouch, liebe Cowboys, aber zu Hause gegen Nachzügler Washington auszuleeren, kann am Saisonende noch verdammt weh tun! Im Kampf um die Division-Krone wird jeder Sieg zählen. Aber ganz ohne positiven Aspekt ist auch diese letztlich sensationelle Niederlage nach sechs Siegen in Folge nicht: Tony Romo hat sich nicht schwerer verletzt und konnte sogar - erfolglos - ins Spiel zurückkehren. Zwischenzeitlich sahen einige leidgeprüfte Cowboys-Fans wohl schon das Ende einer vielversprechenden Saison kommen, als der Quarterback in die Kabine musste. Und nur so nebenbei: Wir originell ist es eigentlich, dass mit Colt McCoy der frühere Texas-QB als dritter Redskins-Spielmacher den Sieg aus Texas entführt? Wahnsinn, welche Geschichten diese NFL immer wieder schreibt!

  Ich möchte eine Lanze für Atlantas Head Coach Mike Smith brechen. Das fällt nach diesem Disaster gegen Detroit im Wembley Stadium zwar nicht ganz leicht, aber man sollte sich bei Personalentscheidungen bekanntlich nicht zu sehr von Emotionen leiten lassen. "There's no way you lose that game - just no way", schimpfte Owner Arthur Blank, nachdem sein Team erstmals in der Franchise-Historie einen 21-Punkte-Vorsprung noch aus der Hand gegeben hatte. Da hat er natürlich Recht. Dass solch eine Aussage kombiniert mit dem 2-6-Start der Falcons plus der verkorksten Saison 2013 zu Spekulationen über die Jobsicherheit von Smith führt, liegt auf der Hand. Dass der 55-Jährige und GM Thomas Dimitroff letztes Jahr nur Vertragsverlängerungen um ein Jahr erhielten, deutet quasi auf eine "Probezeit" hin. Dennoch sollte Smith auch nach dieser Saison für ein achtes Jahr bleiben dürfen. In den ersten fünf Spielzeiten unter seiner Anleitung hat er Atlanta mit QB Matt Ryan zu einem Spitzenteam der Liga geformt - und das von einem Trümmerhaufen nach den Vick-Jahren aufbauend. 2013 und auch heuer trugen grobe Verletzungsprobleme zum Niedergang bei. Aktuell ist etwa von der geplanten O-Line kaum etwas über. Immer ist das Festhalten an Coaches nicht richtig, aber bisweilen zahlt sich Kontinuität definitiv aus. Atlanta könnte solch ein Fall sein. Smith hat jene Qualität, die auch während einer Durststrecke Vertrauen verdient.

In den Tagen zwischen Oktober und November ist es mir auch einmal ein Anliegen, auf die guten Aktionen der NFL hinzuweisen. Wie euch seit Jahren auffällt, ist der Oktober in pink gehalten. Teams tragen pinke Schuhe, Caps oder andere Accessoires. Der Monat steht im Zeichen von "A Cruical Catch", dem Kampf gegen Krebs, im Speziellen Brustkrebs. Ebenso werden sich im Movember wieder viele NFL-Stars für einen guten Zweck - ebenfals im Kampf dem Krebs - einen Schnauzer stehen lassen, Aaron Rodgers soll hier stellvertretend lobend erwähnt werden. (Und vielleicht auch Ende November, Herr Altmann? Na, wie wär's? *grins*) In jedem Fall, ihr Sportler, die ihr diesbezüglich als Vorbilder dient, seid awesome! Weiter so und fight fucking cancer!

Ein großes Vorbild der NFL ist auf jeden Fall Larry Fitzgerald. Ein fairer Athlet, der sich im Gegensatz zu einigen seiner Kollegen keine negativen Schlagzeilen leistet. Darüber hinaus gehört er zu den besten Receivern der Liga, das ist seit Jahren bekannt. In dieser Saison hat es ein wenig gedauert, mit deinem 160-Yards-plus-Touchdown-Spiel gegen die Eagles hat er aber gezeigt, wie wertvoll er für die Cardinals ist. Die Offensiv-Waffen für QB Carson Palmer sind mit ihm, Michael Floyd, John Brown sowie RB Andre Ellington ein Traum. Aber ein Fitzgerald in Traumform kann Arizona noch weit führen.

Nach Woche vier in Frage gestellt, seiterher in vier Spielen durchschnittlich 39,5 Punkte erzielt. Nie, aber auch wirklich nie, sollte jemand Tom Brady und seine New England Patriots in Frage stellen. Nein, sie gehen nicht ein, sie werden einfach nur stärker. Und plötzlich hätten sie nach Bradys 5-TD-Game wieder eine Bye-Week in den Playoffs. Und wer weiß, vielleicht sind sie nach dem Duell mit den Broncos kommende Woche schon Erster. Schreibt sie nicht ab!

Auch ein viertes Awesome, weil es einfach lustig ist...

From Hero to Zero. Austin Seferian-Jenkins konnte dieses Gefühl bei Elend gegen Not, ah Tampa Bay gegen Minnesota, am eigenen Leib spüren. Erst fing der Bucs-Receiver den vermeintlichen Sieges-Touchdown, dann glichen die Gäste aber noch per Field Goal aus, um im ersten Play (!) der Verlängerung nach einem Fumble von Seferian-Jenkins den Sieg doch noch davonzutragen. Es tuat so weh wann ma verliert, aber vor allem auf diese Weise. Keine Sorge, Sefi, bei Tampa Bay geht es am Ende nur noch um die Draft-Position!

Apropos! Ein vermutlich letztes Mal in dieser Saison widme ich ein Awful hier den New York Jets. Es war schon bei 1-6 klar, dass diese Saison zu nichts führen wird, aber die 23:43-Niederlage zu Hause gegen die Bills war an Peinlichkeit nicht zu überbieten. QB Geno Smith schaffte es, nach drei Interceptions noch im ersten Viertel gebenched zu werden. Michael Vick, nächste Woche erstmals in dieser Saison Starter, sorgte zwar für 23 Punkte, aber auch noch einmal für drei Turnovers. Es ist ein nicht genügend, vor allem wenn man sich diese Secondary ansieht. Dafür trägt GM John Idzik die Hauptverantwortung. Das hat er bei einer PK am Montag in einem 19-minütigen (!) Opening Monolog zumindest für die Ohren der Öffentlichkeit eingeräumt. Das Team hat große Löcher, keine Frage. Aber es hat auch Potenzial. Hashtag Front Seven. Doch es braucht einen Franchise-Quarterback. Das ist weder Smith, der zur falschen Zeit am falschen Ort ist/war, noch der 34-jährige Vick. Idzik betont, (wie in Seattle) auf Draft-Picks und damit kontinuierlichen Erfolg zu setzen. Der Harvin-Trade geschah sicherlich aus anderen Gründen. HC Rex Ryan wird nicht mehr zu halten sein. Entweder Idzik bekommt noch eine Chance, den Turnaround kommende Saison zu schaffen. Oder er geht mit. Vielleicht tut ein kompletter Neustart allen in New York ganz gut. Aber hört nur mit diesen Wiggl-Woggl-Schnellschüssen auf.

Schau Sammy Watkins, so schnell geht's: Letzte Woche warst du noch awesome, jetzt muss ich dich im roten Bereich erwähnen. Warum? Natürlich nicht wegen deiner 157-Yards-plus-Touchdown-Performance, sondern weil du einen zweiten Touchdown hättest erzielen MÜSSEN. Du hast zu früh gejubelt und wurdest auf den Boden der Realität geholt. Zurecht. Ich kann ja auch erst feiern, wenn der letzte Buchstabe des Touchdown Tuesdays geschrieben ist. Und nicht nach den Bold Predictions...

Wir picken jede Woche die Teilnehmer der Super Bowl XLIX, die am 1. Februar kommenden Jahres in Arizona stattfinden wird. Wir sind zuversichtlich, in irgendeiner Woche richtig zu liegen - spätestens nach den Conference Finals...

BERNHARD KASTLER und sein Super-Bowl-Pick nach Week 8:

DENVER BRONCOS vs. ARIZONA CARDINALS

Denver in der AFC, wer sonst? Und in der NFC? Wer Spiele wie gegen Philly auf diese Weise gewinnt, hat auch gute Chancen, zumal Larry Fitzgerald in dieser Saison endgültig zum Leben erwacht ist. Arizona in der Heim-Super-Bowl? In einer nicht vorherzusagenden NFC ist dies wirklich nicht mehr unwahrscheinlich. Die Mischung stimmt, die Defense spielte am Sonntag gegen Philly auch mehr als nur mit, offensiv gibt es genügend Waffen. Rise like a Phoenix, Cardinals!

PETER ALTMANN und sein Super-Bowl-Pick nach Week 8:
 
INDIANAPOLIS COLTS vs. ARIZONA CARDINALS
 
Man muss in der unberechenbaren NFL offenbar antizyklisch agieren. Deswegen sage ich erst recht nach einer heftigen Niederlage die Super-Bowl-Teilnahme der Colts an. Einzig ernst zunehmende Konkurrenz sind die Baltimore Ravens - beide sind aus unterschiedlichen Gründen Teams, gegen die Peyton Manning in den Playoffs eher nicht antreten will. In der NFC wird es in den Playoffs folgendes unglaublich originelles Szenario geben. Titelverteidiger Seattle reist als Wild-Card-Team zu den New Orleans Saints, die ihre AFC South mit einer Bilanz von 7-9 gewinnen. Die Empörung wird riesig sein, was ein Vertreter einer so schlechten Division überhaupt in der Postseason verloren hat, was die Saints aber nicht daran hindert, die Seahawks zu entthronen. Ob es eine vergleichbare Ausgangsposition schon einmal gegeben hat...?!?!? Schade für die Saints wird jedoch sein, dass sie in weiterer Folge an NFC-West-Champion Arizona scheitern - Auswärtsspiel, eh klar. Und da Kollege Kastler völlig zurecht alle zwei bis drei Wochen in Songcontest-Nostalgie schwelgt: Wir sollten in Zukunft auch unsere ESC-Challenge öffentlich austragen - ich fürchte, da haben wir eine bessere Bilanz als bei Sport-Prognosen...

  • Tony Romo brachte seine 600. Completion zu TE Jason Witten an. Kein anderes QB-TE-Tandem schaffte das vorher.
  • Die New York Jets schafften es als erstes Team seit den Arizona Cardinals, dass zwei QBs jeweils drei Turnovers in einem Spiel fabrizierten. Geno Smith und Michael Vick folgen Chris Chandler und Stan Gelbaugh.
  • Besser stellte sich gegen die Jets Buffalos QB Kyle Orton an. Der kam zwar "nur" auf zehn komplette Pässe, vier davon waren jedoch Touchdowns. Vier TD-Pässe mit zehn oder weniger Completions hat zuletzt Pittsburghs Bubby Brister im Dezember 1990 gegen Cleveland geschafft.
  • Fantastisch dieser Rob Gronkowski und seine drei TDs für die Patriots gegen Chicago! Dies war bereits das vierte Spiel mit einem TD-Triplepack eines Tight Ends in dieser Saison - mehr als in jeder anderen Spielzeit der NFL-Geschichte.
  • Die 38 Gegenpunkte Chicagos in der ersten Halbzeit waren übrigens die meisten in der Franchise-Geschichte - und die dauert schon ein Zeiterl.
  • Rache ist süß: Seit die Bears im Jänner 1986 New England in der Super Bowl 46:10 abgeschossen haben, haben die Patriots sieben von acht Duellen mit den Bears gewonnen.
  • Detroit Matthew Stafford ist einer von drei Quarterbacks in der Super-Bowl-Ära, der in drei Spielen einen Rückstand von zumindest 21 Punkten aufgeholt hat. Die anderen beiden sind Tom Brady und Drew Bledsoe (diese beiden Herrschaften verbindet ja angeblich auch sonst noch etwas...).
  • Arizonas Kicker Chandler Catanzaro hat mit dem 16. verwandelten Field Goal in Serie ohne Fehlschuss zum Start der Karriere einne NFL-Rookie-Rekord aufgestellt.
  • Anthony Barrs Fumble-Return-TD, der die Partie gegen Tampa Bay zu Gunsten von Minnesota entschied, war erst der vierte in der NFL-Geschichte, der die Entscheidung in der Overtime herbeiführte - und nach 17 Sekunden der schnellste.
  • Last but not least noch einmal Ben Roethlisberger. Der Sieg gegen Indy war der 100. seiner NFL-Karriere. Dem stehen 50 Niederlagen gegenüber. Nach Tom Brady (116), Joe Montana (108) und Steelers-Legende terry Bradshaw (102) ist "Big Ben" erst der vier QB der NFL-Geschichte, der zumindest 100 seiner ersten 150 Starts gewinnt.

In dieser Kategorie lassen sich die NFL-Redakteure von LAOLA1 zu "Bold Predictions" für Woche 8 hinreißen - wie immer ohne Gewähr!

BERNHARD KASTLER über Week 9

  • Erster Auswärtssieg der Saints bei den Panthers. It never gets (b)old!
  • Michael Vick startet ausgerechnet gegen seinen Ex-Coach Andy Reid für die Jets das erste Mal in der Saison. Er wirft bei den Kansas City mehr TD-Pässe als Interceptions! Werfen, nicht laufen!
  • Seattle gegen Oakland. Champ gegen einzig siegloses Team. In dieser verrückten Liga ist das einfach ein 27:7 für die Raiders.
Woche AFC NFC
Week 7
Indianapolis Colts Dallas Cowboys
Week 6
San Diego Chargers San Francisco 49ers
Week 5 San Diego Chargers Seattle Seahawks
Week 4 Cincinnati Bengals Arizona Cardinals
Week 3 San Diego Chargers Arizona Cardinals
Week 2 Denver Broncos Philaldelphia Eagles
Week 1 New England Patriots New Orleans Saints

PETER ALTMANN über Week 9
  • Zum gefühlten 141. Mal treffen Tom Brady und Peyton Manning aufeinander - es war uns jedes Mal ein Volksfest und haltet bitte noch ein paar Jährchen durch! Da eine Siegansage so oder so nicht mutig wäre, entscheidet diesmal ein Münzwurf den Sieger. Kopf ist Manning, Zahl ist Brady - es ist Kopf (Peyton geht derzeit auch alles auf). 
  • Aller guten Dinge sind drei! Zwei Touchdowns von Rookie-Receivern anzusagen, das ist mir in den letzten beiden Wochen mit Odell Beckham jr. und Brandin Cooks perfekt aufgegangen. Wenigstens etwas. Diesmals scort John Brown für Arizona im Schlager gegen Dallas doppelt und hilft den Cardinals, den Sieg aus Texas zu entführen.
  • Ben Roethlisberger gelingen gegen Erzfeind Baltimore keine 200 Passing Yards und die Zahl der Interceptions übersteigt jene der TD-Pässe. Das Stichwort lautet: Wellental.
Woche AFC NFC
Week 7 Denver Broncos Green Bay Packers
Week 6 Denver Broncos Dallas Cowboys
Week 5 Denver Broncos Seattle Seahawks
Week 4 San Diego Chargers Seattle Seahawks
Week 3 Cincinnati Bengals Seattle Seahawks
Week 2 San Diego Chargers Seattle Seahawks
Week 1 Denver Broncos Seattle Seahawks

HEUTE NACH WEEK 8

Man jubelt erst in der Endzone - und auch dann gilt: Safety first!