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Remember the Titans?!

Remember the Titans?!

Es ist Dienstag - oder wie ihn die NFL-Redaktion von LAOLA1 nennt: Touchdown Tuesday!

Der siebte Spieltag der National Football League ist in den Geschichtsbüchern - Zeit darauf zurückzublicken!

Die Ergebnisse sind bekannt, doch die größte und teuerste Profiliga der Welt hat viele Stories zu erzählen.

Wer ist Winner? Wer ist Loser? Wer oder was war awesome? Wer oder was war awful? Wer sorgte noch für Aufsehen? 

Das ist die Endzone von LAOLA1 - Episode 7:

WINNER OF THE WEEK

Da schau' her, gibt's denn so etwas auch noch! Woche 7 hatte keine große Überraschung zu bieten, zumindest keine allzu große. Die meisten Duelle endeten nach der Papierform. Daher möchten wir die Gelegenheit nutzen, einen Mann ins Rampenlicht zu stellen, über den auch wir "Touchdown Tuesdayler" uns in der Vergangenheit schon ein wenig lustig gemacht haben: Chris Johnson. Es ist für einen Sportler meist kein gutes Zeichen, wenn heroische Performances mit Sätzen wie "endlich wieder der Alte" oder "Zeit wird's" kommentiert werden. Das bedeudet im Umkehrschluss, dass es davor nicht nach Wunsch lief. Dies ist im Fall von "CJ2K" beinahe eine Untertreibung. Dieses Namenskürzel basiert auf seiner grandiosen Saison 2009, als er für 2006 Yards lief und als erst sechster Spieler die 2000er-Schallmauer durchbrach. Seit damals ging es kontinuierlich bergab, die größten Schlagzeilen schrieb er mit einem Mega-Deal über 53,5 Millionen Dollar. Seine Leistungen? Ähm, nun ja: 4, 17, 24, 24 - so seine "Ausbeute" in vier der ersten fünf Saison-Spiele. Damit lag er eher auf Kurs Richtung 300 Rushing Yards in dieser Saison. Doch schon gegen Houston (141 Yards) deutete er eine Trendwende an, in Buffalo gegen die zugegeben löchrige Defense der Bills explodierte er mit 195 Rushing Yards so richtig. Und achja, zwei Touchdowns (einer über 83 Yards) gelangen ihm auch noch - seine ersten in dieser Saison... Zeit wird's!

LOSER OF THE WEEK

Der "Sophomore Slump", das oftmals problematische zweite Karriere-Jahr von Youngsters, ist wohl keine Erfindung von Medien. Cam Newton ist mittendrin. Nach all dem Hype um seine bombastische Premieren-Saison, nach welcher er zum "Rookie of the Year" gewählt wurde, weht dem Quarterback der Carolina Panthers erstmals heftiger Gegenwind ins Gesicht. So auch nach dem 14:19 gegen Dallas, der fünften Niederlage im sechsten Saison-Spiel. Newton lief wie immer brav (64 Rushing Yards), schüttelte aber einige ganz üble Würfe aus dem Ärmel, verfehlte in entscheidenden Situationen freie Receiver in der Endzone. Kurzum: Es wird Zeit, dass Newton gewinnbare Spiele auch einmal gewinnt. All die Schuld am 23-jährigen Megatalent abzuladen, wäre aber verfehlt. Abseits des im Herbst seiner Karriere befindlichen Steve Smith sind seine Anspielstationen bestenfalls Durchschnitt, warum die nicht gänzlich untalentierten Running Backs so selten den Ball bekommen, bleibt ein Rätsel. Newton ließ nach Spielende seinem Frust freien Lauf, dies tat auch Owner Jerry Richardson auf seine Weise: Er feuerte GM Marty Hurney. Zumindest um seinen Job muss sich Newton keine Sorgen machen...

PLAY OF THE WEEK

Eigentlich sollten wir in dieser Rubrik diesmal vom "Double-Play" sprechen. Denn die Schlussphase der Partie New York Giants gegen Washington hatte zwei Spielzüge zu bieten, die beide eine Auszeichnung verdienen, also zeichnen wir auch beide aus. Es war atemberaubend, wie Redskins-Quarterback Robert Griffin III bei einem vierten Versuch mit einem Scramble den Spielzug am Leben erhielt, dabe immerhin einen gewissen Jason Pierre-Paul ganz alt aussehen ließ und zielsicher Logan Paulsen bediente. Schließlich schloss Washingtons neuer Superstar den Drive mit einem Touchdown-Pass auf Santana Moss ab und schien der Held des Abends zu sein. Diesbezüglich hat er die Rechnung jedoch ohne sein Giants-Gegenüber Eli Manning gemacht. Der schüttelte umgehend einen 77-Yard-Touchdown-Pass auf Victor Cruz aus dem Ärmel - der 22. Comeback-Win seiner Karriere...

PICTURE OF THE WEEK

 HIGH NOON IM SHOOTOUT DER QB-DUELLANTEN

THE AWESOME / THE AWFUL

Remember the Titans? Gleich zwei Mal werden Tennessee-Protagonisten in diesem "Touchdown Tuesday" gewürdigt - kommt auch nicht alle Tage vor. Aber auch Matt Hasselbecks siegbringender Touchdown-Pass auf Nate Washington in Buffalo war aller Ehren wert. Der zweite Sieg in Folge für die routinierte Nummer zwei der Titans, die den verletzten Youngster Jake Locker ersetzt. Nett auch folgende Episode: Mr. Hasselbeck spielt Fantasy Fotball (gut, wer nicht?), im konkreten Fall im Familienkreis. Aus sport-ethischen Gründen hat sich der 37-Jährige seinen Kader zulosen lassen und ihn vor Saisonbeginn nur an einer Position geändert: Hasselbeck verpflichtete sich selbst. Ein Schachzug, der ihm in dieser Runde übrigens einen Sieg gegen Bruder Tim, Analytiker bei ESPN, einbrachte, aber die Frage aufwirft: Warum hat ihn niemand aus seiner Familie - wenigstens aus Mitleid - gedraftet...?

What a statement! Eine Woche, nachdem Houston zu Hause von Green Bay - okay, konkret von Aaron Rodgers - böse 24:42 auseinander genommen wurde und sich erste Sorgenfalten breit machten, schossen die Texans im großen AFC-Schlager Baltimore 43:13 aus dem Stadion. Das ist mal eine klare Ansage in Richtung Homefield Advantage in dieser bislang überschaubar starken Conference. Und um uns Baltimore trotz ernsthafter Kandidatur bei "Awful" zu ersparen: Liebe Ravens, löst die kniffligen Rätsel, die euch die Verletzung von Ray Lewis aufgegeben haben, lieber früher als später...

  Auf den Punkt gebracht: Der Touchdown von Saints-Receiver Joe Morgan gegen Tampa Bay war geil. Schwer zu beschreiben, einfach auf Video anschauen - so veräppelt man eine Defense...

Liebe Jacksonville-Fans (gibt's euch eigentlich?), viel bescheidener als der Ausflug eurer Jaguars an die Westküste nach Oakland kann eine Dienstreise kaum verlaufen. Superstar Maurice Jones-Drew wegen einer Fußverletzung verloren (er fehlt zumindest im kommenden Spiel in Green Bay), Quarterback Blaine Gabbert wegen einer Schulterverletzung verloren, einen 14-Punkte-Vorsprung vergeigt und in der Overtime noch verloren. Autsch!

Apropos verunglückte Dienstreise. Davon kann auch Detroit ein Lied singen. Die 7:13-Niederlage im Monday Night Game in Chicago klingt knapper als sie letztlich war (Detroits TD gelang erst 30 Sekunden vor Schluss). Dennoch wäre mehr drinnen gewesen. Aber mit solch dummen Turnovern, die einerseits dem Gegner Punkte bescheren und andererseits selbst Punkte kosten (Joique Bells Fumble an der Goalline!), ist kein Spiel zu gewinnen. Schade, die Lions - im Vorjahr noch eine erfrischende Überraschung - schlagen sich heuer zu oft selbst. So ist ein erneutes Erreichen der Playoffs wohl kein Thema.

Gerade noch einmal gut gegangen, liebe Patriots! Aber ganz ohne Hinterfragen können wir den 29:26-Sieg nach Verlängerung gegen die New York Jets nicht stehenlassen. Denn dieser Showdown zweier Erzrivalen hätte gut und gerne auch zu Gunsten des Außenseiters enden können. Dabei fällt negativ auf, dass Tom Brady und Co. in den vergangenen Wochen im Schlussviertel bedenklich die Luft ausgeht. 6:34 lautet der kombinierte Score aus den vierten Quartern gegen Denver, Seattle und die Jets. Bei New Englands England-Trip in dieser Woche täte ein wenig mehr Konzentration gut...

Brees und Saints gewannen zum zweiten Mal

STATS OF THE WEEK

  • Drew Brees hat wohl bald einen neuen NFL-Rekord inne: Der Saints-Quarterback hat nun 16 Spiele mit zumindest 300 Passing Yards und 4 oder mehr Touchdowns. So viel hat nur Miami-Legende Dan Marino zu Buche stehen.
  • Matthew Stafford ist der einzige Quarterback, der 2012 mit Minimum 50 Passversuchen noch keinen Touchdown in der ersten Hälfte erzielte. 2011 waren es noch 19 seiner 41.
  • Die New England Patriots haben alle Spiele gegen Teams, die zuvor eine positive Bilanz verbucht haben, verloren. Gegen Teams mit ausgeglichener oder negativer Bilanz gewonnen.
  • Die Carolina Panthers sind das schlechteste Team, nimmt man die Spanne bis zum Beginn der Saison 2010 her: 9-29!
  • Negativ-Rekord eingestellt! Die Cleveland Browns haben seit elf Spielen nicht mehr auswärts gewonnen und damit ihren Franchise-Marke (1974-76) eingestellt.
  • Na bitte: Die Steelers haben in Person von Jonathan Dwyer erstmals in dieser Saison für mehr als 100 Yards gerusht (122).
  • Andy Dalton ist der zweite Bengals-Quarterback, der in den ersten sieben Spielen jeweils einen Touchdown und eine Interception verbuchte. Carson Palmer (2004) schaffte es auch.

BOLD PREDICTIONS

In dieser Kategorie lassen sich die NFL-Redakteure von LAOLA1 zu Prognosen für Woche sechs hinreißen. Es kann genauso ernst wie weniger gemeint sein, eines ist klar - ohne Gewähr!

PETER ALTMANN über Week 8

  • Rams-Kicker Greg Zuerlein springt der Ball via Querlatte ins Ziel. Man wird vom berühmten "Wembley-Field-Goal" sprechen...
  • Einmal geht's noch: Michael Vicks Performance gegen Ex-Team Atlanta? Einfach Wau!
  • Interessant: Peyton Manning und Drew Brees stehen sich erstmals seit Super Bowl XLVII im Februar 2010 gegenüber. Diesmal hat Manning das bessere Ende für sich.

BERNHARD KASTLER über Week 8

  • Kein Jones-Drew, vermutlich ein(e) Henne. Green Bay wird Jacksonville Zu-Null heimschicken!

  • Die 49ers gewinnen bei den Cardinals. Warum? Sie gewinnen zwei Spiele, sie verlieren eines. Sie gewinnen zwei Spiele, sie verlieren eines. Jetzt fehlt einer bis zur nächsten Niederlage. San Francisco spielt ein ganz ausgeklügeltes System...
  • Die Giants werden sich in Dallas für die Auftaktniederlage revanchieren. Eli Manning wird's schon richten - und wenn es das Letzte ist, was er in diesem Spiel tut.

DER WEISHEIT LETZTER SCHLUSS...

HEUTE NACH WEEK 7

So wenige Spiele wie in dieser Woche gibt es in dieser Regular Season nicht mehr. Es war das einzige Mal, dass sechs Teams Pause hatten.

 

Peter Altmann / Bernhard Kastler