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Touchdown Monday: Engerl und Bengal

Touchdown Monday: Engerl und Bengal

Es ist Weihnachten - Frohes Fest!

Und in der NFL geraten die Tage durcheinander. Wenn das Monday Night Game schon an einem Samstag gespielt werden darf, erlaubt sich die NFL-Redaktion von LAOLA1 einfach mal, aus dem traditionellen "Touchdown Tuesday" einen Touchdown Monday zu machen.

Der 16. Spieltag der National Football League ist in den Geschichtsbüchern - Zeit darauf zurückzublicken!

Die Ergebnisse sind bekannt, doch die größte und teuerste Profiliga der Welt hat viele Stories zu erzählen.

Wer ist Winner? Wer ist Loser? Wer oder was war awesome? Wer oder was war awful? Wer sorgte noch für Aufsehen? 

Das ist die Endzone von LAOLA1 - Episode 16:

WINNER OF THE WEEK

Playoff-Football in Woche 16! Es war wahrlich kein Leckerbissen, den die Cincinnati Bengals in Pittsburgh zum Frohen Fest servierten. Dafür war die Spannung definitiv postseason-würdig. Mit 13:10 setzte sich das Team aus Ohio letztlich durch, sicherte sich selbst die Playoff-Teilnahme und eliminierte den AFC-North-Rivalen. Zum ersten Mal in 30 Jahren haben sich die Bengals damit in zwei aufeinanderfolgenden Saisonen für die Playoffs qualifiziert. Was lernen wir daraus? Erstens hat Cincinnati in der jüngeren Vergangenheit hervorragend gedraftet (A.J. Green! Andy Dalton!), und zweitens lohnt es sich bisweilen, mit einem Langzeit-Coach auch durch dünne Jahre zu gehen und ihn den totalen Neustart durchführen zu lassen. Gut gemacht, Marvin Lewis!

LOSER OF THE WEEK

Es wird langsam zur unliebsamen Tradition, Teams der NFC East in dieser Rubrik als Stammgäste zu begrüßen. Diesmal verkneifen wir es uns, den ohnehin am Boden liegenden Champion New York Giants (welch chancenloser Aufbaugegner für die ebenfalls schwächelnden Baltimore Ravens!) zu quälen. Mindestens ebenso groß ist der Frust bei den Dallas Cowboys. 31:34 mussten sich die Texaner in der Overtime den New Orleans Saints geschlagen geben. Ein Sieg wäre ein immens wichtiger Schritt in Richtung Playoffs gewesen. Irgendwie typisch Cowboys, sich zu Hause gegen die heuer enttäuschenden Saints die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Wobei, noch ist nicht aller Tage (Heiliger) Abend. Mit einem Sieg in Washington kann sich Dallas immer noch den Division-Titel holen. Und auch keine unwichtige Erkenntnis: Es ist nicht immer Tony Romos Schuld. Im Gegenteil: Der Quarterback überzeugte mit 416 Passing Yards, vier TD-Pässen und keinem Turnover.

PLAY OF THE WEEK

Unser Spielzug der Woche ist im Hinblick auf den Fight um die Playoff-Tickets völlig wurscht, auch für den Ausgang des Spiels war er unerheblich. Ja selbst für den Hauptdarsteller der Aktion war es kein einzigartiges Kunststück. Dennoch werden wir diese Szene noch oft zu Gesicht bekommen. Es war wie so oft: Kurzer Pass auf Calvin Johnson, mit seinem unnachahmlichen Antritt machte der Star-Receiver der Detroit Lions daraus einen 26-Yard-Catch, der in die NFL-Geschichte eingehen wird. "Megatron" brach damit nämlich den Rekord an Receiving Yards in einer Saison von Jerry Rice (1848), hält nun bei 1892 Yards und hat die realistische Chance, als erster Passempfänger die 2000er-Schallmauer zu durchbrechen. Wir ziehen den Hut und sagen einfach nur: WOW! Wer 49ers-Legende Rice selbst spielen sah, weiß, wie hoch dieser Rekord einzuschätzen ist. Lieber wäre es Johnson jedoch vermutlich, wenn es für seine Lions (nur vier Saison-Siege) um ein Playoff-Ticket oder wenigstens um den Sieg gegen Atlanta gegangen wäre...

PICTURE OF THE WEEK

JAMAAL CHARLES - ICH BIN DANN MAL WEG.

THE AWESOME / THE AWFUL

Dieses Team schwebt durch die Liga wie ein Engerl. Wer die Seattle Seahawks immer noch nicht auf der Liste potenzieller Super-Bowl-Champions hat, sollte eiligst eine Zeile einfügen. Atemberaubend in welcher Traumform sich das Team von Head Coach Pete Carroll befindet - und zwar sowohl die Defense als auch die von Russell Wilson (Rookie of the Year?) angeführte Offense. Der 42:13-Kantersieg gegen die in der Vorwoche von manchen noch voreilig zum Super-Bowl-Favoriten gehypten San Francisco 49ers war das nächste beeindruckende Statement! So nebenbei wurde damit auch die Playoff-Qualifikation fixiert.

Es ist vollbracht! Der herzerwärmendste Story dieser NFL-Saison hat ihr endgültiges Happy End gefunden. Mit dem 20:13 in Kansas City haben die Indianapolis Colts ihr Playoff-Ticket gelöst. Der Lohn für die hervorragende Saison von Rookie-Quarterback Andrew Luck und sein aufopferungsvoll für den an Leukämie erkrankten Head Coach Chuck Pagano fightendes Team. Pagano wird in Woche 17 gegen Houston übrigens erstmals wieder coachen, die Ärzte haben ihre Freigabe erteilt. Und das ist, darüber besteht wohl Einigkeit, noch schöner als jeder sportliche Triumph.

Nach drei Pleiten in Folge musste man sich bereits berechtigte Sorgen um die Baltimore Ravens machen. Das souveräne 33:14 gegen die Giants könnte die Trendwende zum richtigen Zeitpunkt gewesen sein, ansonsten wäre die Nervosität weiter gestiegen. Offensive Coordinator Cam Cameron während der Saison zu feuern, schien auch ein fragwürdiger Schachzug zu sein. Dass Nachfolger Jim Caldwell kein schlechter Coach ist, wissen wir jedoch schon aus Indianapolis.

"My Heart Skips a Beat" mag Freunden der Populär-Musik gefallen, was indes mit Arian Foster an diesem Sonntag passiert ist, GEFÄLLT UNS GAR NICHT! Houstons Superstar konnte die Partie gegen Minnesota wegen Herzrhythmus-Störungen nicht zu Ende spielen. Angeblich alles halb so schlimm. Dass die Texans dennoch sehr verantwortungsvoll gehandelt und ihren besten Spieler trotz Rückstand aus dem Spiel genommen haben, gefällt uns dagegen sehr.

  Durch die Niederlage gegen Minnesota verabsäumte es Houston, sich vorzeitig den Playoff-Heimvorteil zu sichern. Zum "Dank" wurden die Texans, die ansonsten eine recht tadellose Saison spielen, vom eigenen Publikum auch noch mit einem Pfeifkonzert verabschiedet. "Ich hätte gedacht, unsere Fans haben mehr Klasse", ärgerte sich Linebacker Bryan Braman wohl zurecht. Wenigstens herrscht so in Woche 17 noch etwas Spannung, da Denver und New England noch die Spitze der AFC-Setzliste erklimmen können. Während das Finish in der NFC Dramatik pur verspricht, herrscht in der "Amerigähn Football Conference" ansonsten Langeweile. Alle sechs Playoff-Teilnehmer stehen fest - fünf davon sind die gleichen wie im Vorjahr, nur Indy ersetzt Pittsburgh. Wenig Klasse, dafür viel Masse - also aufwachen, ihr Dolphins, Bills, Jets oder Chargers!

Es gab eine Phase in dieser Saison, da zählten die Tampa Bay Buccaneers zu den heißesten Teams der Liga. Schnee von gestern, in Florida nähert sich die Stimmung dem Gefrierpunkt. Sich von St. Louis vor heimischem Publikum 13:28 abschlachten zu lassen ist keine Glanzleistung, die fünfte Niederlage en suite schon gar nicht. So wurde aus einem Playoff-Anwärter eine Randnotiz, auf die wir jedoch nicht vergessen wollen...

Andrew Luck wird in seiner Karriere wohl einige Rekorde brechen

STATS OF THE WEEK

  • Dass sich Calvin Johnson den Rekord an Receiving Yards in einer Saison geschnappt hat, haben wir oben bereits ausführlich abgefeiert. Die 225-Yard-Performance gegen Atlanta war jedoch auch für zwei weitere Bestleistungen gut: Als erstem Spieler der NFL-Geschichte gelangen Detroits Star in acht Matches in Folge zumindest 100 Receiving Yards, zudem ist er der Erste mit zumindest zehn Catches in vier aufeinanderfolgenden Spielen.
  • 4051 Passing-Yards - lange durfte sich Cam Newton nicht über seinen Rekord für einen Rookie freuen - nur ein Jahr, um genau zu sein. Neuer Inhaber der Bestmarke ist Andrew Luck. Indys Super-Rookie hält eine Woche vor dem Ende der Regular Season bei stolzen 4183 Passing Yards.
  • Dieser Rookie hat es in den Beinen: Mit einem 56-Yarder gegen Houston wurde Minnesotas Blair Walsh der erste Kicker der NFL-Geschichte, der in einer Saison neun Field Goals aus zumindest 50 Yards Entfernung erzielt. Die alte Bestmarke teilten sich Morten Andersen (1995 für Atlanta) und Jason Hanson (2008 für Detroit).
  • Ein weiterer Kicker-Rekord: Washingtons Kai Forbath ist nach dem Sieg gegen Philadelphia der erste Kicker, der seine Karriere mit 17 verwandelten Field Goals in Folge beginnt. Den Rekord hielt bisher Garrett Hartley (New Orleans) mit 16.
  • Dallas-Routinier Jason Witten hält bei 103 Catches in dieser Saison - neuer NFL-Rekord für Tight Ends. Er übertrifft damit Tony Gonzalez, der 2004 für Kansas City 102 geschafft hat.
  • Die Green Bay Packers haben gegen Tennessee ihre höchste Punktezahl seit 2. Oktober 1983 erreicht. Damals waren es gegen Tampa Bay ebenfalls 55.
  • Kansas-City-RB Jamaal Charles gehört nach seinem 86-Yard-TD gegen Indy dem exklusiven Klub jener Spieler an, die in einer Saison drei Läufe über 80 Yards hingelegt haben. Die anderen beiden Mitglieder sind Chris Johnson (Tennessee) und Detroit-Legende Barry Sanders. Das dritte 200-Yard-Spiel seiner Karriere ist ein Chiefs-Rekord.
  • Die 31 Yards vor seiner Verletzung reichten Carson Palmer, um als erst zweiter Quarterback der Raiders-Geschichte die 4000 Passing-Yards zu knacken. Oaklands Rekordhalter bleibt unangefochten Rich Gannon mit 4689 Passings Yards aus dem Jahr 2002.
  • Die beeindruckende Serie an Starts von San Franciscos Defensive End Justin Smith endet bei 185 Spielen. Er verpasste das Spiel in Seattle mit einer Ellbogenverletzung.

BOLD PREDICTIONS

In dieser Kategorie lassen sich die NFL-Redakteure von LAOLA1 zu Prognosen für Woche 17 hinreißen. Es kann genauso ernst wie weniger gemeint sein, eines ist klar - ohne Gewähr!

BERNHARD KASTLER über Week 17

  • In der AFC sind die Playoff-Tickets weg, aber wer geht als Nr. 1 in die Playoffs? Denver! Denn Kansas City ist kein Gegner und Houston wird in Indy wieder stolpern!
  • Mit der Super Bowl im eigenen Stadion wird es nichts, Drew Brees wird aber als erster QB eine 5000-Yards-Saison wiederholen können.
  • Adrian Peterson (Rushing) und Calvin Johnson landen einen Tag vor Silvester bei exakt 2013 Yards.
PETER ALTMANN über Week 17
  • In dieser Woche ist wohl ein kleines Playoff-Tippspiel gefragt. Bitteschön: Washington mit einem Heimsieg im Mega-Showdown gegen Dallas und Chicago sichern sich die beiden verbleibenden Tickets. Denn während die Bears fix in Detroit gewinnen, glaube ich nicht, dass sich Green Bay die Postseason-Bye-Week in Minnesota nehmen lässt.
  • Mut kann man sich gerade zu Weihnachten nicht kaufen, den bekommt man geschenkt. Also zur Feier des Festtages mal eine Ansage aus der Kategorie besonders gewagt: Arizona gelingt in San Francisco ein TD-Pass. (Nicht lachen, dieses "Kunststück" haben die Cardinals seit sechs Spielen nicht mehr geschafft...)
  • Nach Woche 17 gefeuerte Head Coaches: Norv Turner (San Diego), Andy Reid (Philadelphia), Ken Whisenhunt (Arizona), Romeo Crennel (Kansas City), Pat Shurmur (Cleveland), Dennis Allen (Oakland), Rex Ryan (New York Jets) und Jason Garrett (Dallas).

Wer schafft es in die Super Bowl XLVII?

PLAYOFF PICTURE

Es geht um die begehrten zwölf Tickets für die Postseason. In jeder Conference qualifizieren sich die Sieger der vier Divisions plus die zwei besten Teams. Diese jeweils sechs Franchises machen sich in weiterer Folge den Super-Bowl-Teilnehmer ihrer Conference aus.

Die jeweils zwei erfolgreichsten Teams in der AFC und in der NFC haben in der ersten Runde, in den Wild-Card-Games, ein Freilos und steigen in den Divisional-Games ein.

Die Teams in rot haben sich bereits für die Playoffs qualifiziert bzw. auch unter Umständen bereits die Division für sich entschieden.

Wenn die Regular Season heute enden würde, dann würde die Postseason so aussehen...

 

AMERICAN FOOTBALL CONFERENCE (AFC)

1. HOUSTON TEXANS (12-3) - South Winner, Freilos in Wildcard-Games
2. DENVER BRONCOS (13-3) - West Winner, Freilos in Wilcard-Games
3. NEW ENGLAND PATRIOTS (11-4)  - East-Winner, trifft in Wildcard-Game auf 6.
4. BALTIMORE RAVENS (10-5) - North-Winner, trifft in Wildcard-Game auf 5.
5. INDIANAPOLIS COLTS (10-5) - Wilcard-Winner 1
6. CINCINNATI BENGALS (9-6) - Wildcard-Winner 2

NATIONAL FOOTBALL CONFERENCE (NFC)

1. ATLANTA FALCONS (13-2) - South-Winner, Freilos in Wildcard-Games, Playoff-Heimvorteil
2. GREEN BAY PACKERS (11-4) - North Winner
, Freilos in Wildcard-Games,
3. SAN FRANCISCO 49ERS (10-4-1) - West-Winner, trifft in Wildcard-Game auf 6.
4. WASHINGTON REDSKINS  (9-6) - East-Winner, trifft in Wildcard-Game auf 5.
5. SEATTLE SEAHAWKS (10-5) - Wildcard-Winner 1
6. MINNESOTA VIKINGS (9-6) - Wilcard-Winner 2

Auf der Jagd

7. Chicago Bears (9-6)
8. Dallas Cowboys (8-7)
9. New York Giants (8-7)

DER WEISHEIT LETZTER SCHLUSS...

HEUTE NACH WEEK 16

Ein Mal geht's noch, ein Mal geht's noch leicht!

 

Peter Altmann / Bernhard Kastler