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NFL-Vorschau 2011: NFC SOUTH

NFL-Vorschau 2011: NFC SOUTH

Gleich drei Teams der NFC South fuhren vergangene Saison zehn oder mehr Siege ein. Während sich die Atlanta Falcons (13-3) und die New Orleans Saints (11-5) für die Playoffs qualifizierten, mussten sich die Tampa Bay Buccaneers (10-6) die Postseason vor dem Fernseher zu Gemüte führen. Umso bitterer, da die Seattle Seahawks trotz Negativ-Bilanz (7-9) als Division-Sieger dabei waren.

NFC-East-Triumphator Philadelphia nahm mit zehn Siegen ebenso an den Playoffs teil wie der spätere Super-Bowl-Champion Green Bay, der im Gegensatz zu Tampa Bay eine Wild Card ergatterte. Davon war Carolina weit entfernt, die Panthers waren das schlechteste Team der Saison 2010/11. Wie sieht die Kräfteverteilung in dieser Saison aus?

LAOLA1 wirft einen genauen Blick auf die vier Teams der NFC South:

ATLANTA FALCONS

ATLANTA FALCONS

Ausgangslage

Die Falcons waren das beste NFC-Team der vergangenen Saison. Nach 13 Siegen und drei Niederlagen musste sich Atlanta aber in den Divisional Playoffs dem späteren Champion aus Green Bay klar mit 21:48 geschlagen geben. Es deutet aber vieles darauf hin, dass die Mannschaft von Head Coach Mike Smith in erster Linie in der Regular Season wieder eine sehr bedeutende Rolle spielen wird.

Quarterback Matt Ryan, der 26-Jährige wurde 2008 im Draft an der dritten Stelle gezogen, hat seine bislang beste Saison hinter sich gebracht. Dabei war vor allem Rodney White ein dankbarer Abnehmer. Um das Passspiel nicht zu ausrechenbar zu machen, wurde ein entsprechender Nummer-2-Receiver gedraftet: Julio Jones kommt aus Alabama und half etwa in seinem zweiten College-Jahr mit, dass die Crimson Tide ungeschlagen blieb und 2010 das BCS National Championship Game gewann.

Prognose

In der Defensive wurde in der kurzen Offseason ebenfalls nachjustiert und mit Ray Edwards ein Defensive End, der die letzten vier Jahre für die Minnesota Vikings gespielt hat, verpflichtet. Ob das allerdings ausreicht, um die von den Packers aufgezeigten Defizite zu minimieren, bleibt abzuwarten. In der Offensive sollte Running Back Michael Turner wieder für Aufsehen sorgen.

Der 29-Jährige belegte vergangenes Jahr Platz drei hinsichtlich erlaufener Yards (1371). Die Falcons müssen sich für die kommende Saison keine allzu großen Sorgen machen, die Qualität für den Einzug in die Playoffs ist ausreichend. Doch die Saints könnten den Falcons in Sachen Division-Titelverteidigung einen Strich durch die  Rechnung machen.

LAOLA1-Tipp

Platz 1 in der NFC South.

 

NEW ORLEANS SAINTS

 

Ausgangslage

Die Saints haben bereits ihr erstes Spiel der neuen Saison hinter sich gebracht. Im Auftakt-Schlager verlor die Mannschaft von Head Coach Sean Payton beim Titelverteidiger aus Green Bay nach einem Offensiv-Spektakel 34:42, wobei New Orleans Sekunden vor Schluss die Chance auf den Ausgleich vergab.

Diese Niederlage war allerdings bei weitem nicht so überraschend wie jene in der vergangenen Postseason, in der sich der Champion von 2010 im Wild Card Game dem großen Underdog aus Seattle geschlagen geben musste. Die Defensive erwies sich im Jänner als Sargnagel, die Offensive um Star-Quarterback Drew Brees konnte nicht wie so oft das Ruder herumreißen.

Prognose

Auch das erste Saisonspiel offenbarte wieder Schwächen in der Defense, Brees ging trotz Top-Performance (3 Touchdowns, 419 Yards) nicht als Sieger vom Platz. In der Offense stellten die neuen Running Backs Darren Sproles (vormals Chargers) und Mark Ingram (Draft-Pick Nr. 28), die das Ende der Ära von Reggie Bush (zu Miami) vergessen machen sollen, ihr Können gegen eine der besten Defensiv-Abteilungen mehr als unter Beweis.  Auf der Receiver-Position gibt es keinen ultimativen Ausnahmekönner, Brees ist aber offensichtlich in der Lage, alles und jeden perfekt anzuspielen.

Das muss er nun auch, denn Marques Colston fällt mit einem Schlüsselbeinbruch mehrere Wochen aus. In der Defensive wurde nachgerüstet: Scott Shanle (Linebacker), Roman Harper (Safety), Fabian Washington (Cornerback), Cameron Jordan (Draft-Pick Nr. 24/Defensive End) und Aubrayo Franklin (Defensive Tackle) sollen die Abwehr verstärken. Wenn das im Gegensatz zum ersten Spiel gelingt – die Packers-Offense wird allerdings auch nur schwer von einem Team zu stoppen sein -, dann sieht New Orleans wieder rosigeren Zeiten entgegen. Playoffs ohne Saints – unvorstellbar.

LAOLA1-Tipp

Platz 2 in der NFC South.

 

TAMPA BAY BUCCANEERS

 

Ausgangslage

Es war wahrlich bitter, sich mit einer Bilanz von zehn Siegen und sechs Niederlagen nicht für die Playoffs zu qualifizieren. Auf der anderen Seite hat das junge Team von Head Coach Raheem Morris sehr positiv überrascht und lässt die Fans auch auf eine ähnliche Performance in dieser Saison hoffen.

Wichtig wäre dahingehend, dass die kurze Offseason bei der Franchise aus Florida nicht zu sehr ins Gewicht fällt – junge Spieler können für solch schwierige Umstände anfälliger sein als routiniertere. Zudem sieht sich der Super-Bowl-Champion von 2003 mit einem härteren Spielplan als vergangenes Jahr konfrontiert.

Prognose

Die „Bucs“ haben sich in der Offseason nicht wirklich auf dem Markt bedient, es wird sich zeigen, in wie weit das nicht ein Fehler war. Das Vertrauen in jene Mannschaft, die vergangene Saison starke Performances zeigte, ist lobenswert, könnte aber auch langfristig ein Fehler gewesen sein.

Josh Freeman geht in sein drittes Jahr als Quarterback der NFL. Nach einer äußert bescheidenen Debüt-Saison (10 TD/18 INT in zehn Spielen) steigerte sich der 23-Jährige signifikant (25 TD/6 INT in 16 Spielen). Die Playoffs sind für die Buccaneers nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich.  

LAOLA1-Tipp

Platz 3 in der NFC South.

 

CAROLINA PANTHERS

 

Ausgangslage

Die San Francisco 49ers und die Arizona Cardinals – das sind jene beiden Teams, die das kleine Kunststück vollbracht haben und in der vergangenen Saison gegen Carolina als Verlierer vom Platz gegangen sind. Die restlichen 14 Male waren es die Panthers.

Das machte sie nicht nur zum schlechtesten Team 2010, sondern bescherte ihnen naturgemäß auch den ersten Pick im darauffolgenden Draft. Wäre Super-Talent Andrew Luck beim Millionen-Regen schwach geworden und hätte er sich nicht der Fertigstellung seines Studiums verschrieben, der Stanford-Quartback wäre nun Panthers-Spielmacher – so ist es Cam Newton (Auburn) geworden.

Prognose

Der talentierte Quarterback ist zwar ein Siegertyp, doch ob er das auch in Carolina auf den Platz bringt, bleibt zu bezweifeln. Vor allem weil eine kurze Offseason einem schlechten Team kaum einen Meter weiterbringt. Mit Ron Rivera, ehemaliger Chargers-Defensive-Coordinator, ist ein neuer Head Coach am Werk, der sich mit einem neuen Spielmacher und einer qualitativ bescheidenen Mannschaft konfrontiert sieht.

Die vielen Problemfelder konnten im Sommer sicherlich nicht in entsprechender Anzahl vermindert werden, um eine merkbare Steigerung erwarten zu dürfen. Mit DeAngelo Williams sollte zumindest der erprobte Running Back wieder fit sein. Der 28-Jährige muss in Kombination mit Backup Jonathan Stewart zu alter Stärke finden, um Newton per Laufspiel zu entlasten, denn die Receiver-Abteilung um Altstar Steve Smith hat schon bessere Tage erlebt. Dennoch wird die neue Saison kaum rosigere Zeiten für die Panthers bringen, das Wort Postseason braucht man in Carolina definitiv nicht in den Mund nehmen.

LAOLA1-Tipp

Platz 4 in der NFC South.

 

Bernhard Kastler