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Vienna Vikings wollen die Generali Arena füllen

Vienna Vikings wollen die Generali Arena füllen

Den Schwung mitnehmen.

Das will die Austrian Football League, wenn sie am 24. März in ihre neue Saison startet. Den Elan aus dem Jahr 2011, das ganz im Zeichen der Weltmeisterschaft im eigenen Land stand.

Damals wurden Rekorde gebrochen: Mit rund 10.000 Zuschauern bei der Austrian Bowl XXVII im Wiener Ernst-Happel-Stadion besuchten so viele Fans wie nie zuvor ein AFL-Spiel.

Aufwärtstrend soll genützt werden

Mit 20.000 Besuchern beim WM-Finale zwischen den USA und Kanada wurde überhaupt eine rot-weiß-rote Football-Rekordkulisse verbucht.

„Diesen Aufwärtstrend wollen wir verstärkend nutzen“, erklärt der Präsident des Football-Verbandes, Michael Eschlböck, bei der Saison-Eröffnung im Haus des Sports.

Um das gestiegene Interesse an Football am Köcheln zu halten, wurden weitere Schritte gesetzt.

Etwa flimmert seit Dienstag ein Werbespot mit der Botschaft „Football is back“ über die Mattscheiben. Footballverbundene Elemente wie die Cheerleader-Meisterschaft oder die Tryouts sind weiterhin fester Bestandteil.

Bei den in den Bundesländern veranstalteten School Days kamen laut Eschlböck 1800 Kinder in Berührung mit Tackle-, Flag-Football und Cheerleading.

„Ein Mehr an Aufmerksamkeit“, präzisiert der AFBÖ-Boss das Ziel der Weiterentwicklung des Sports in Österreich.

Vikings gehen in die Generali Arena

Vor allem sollen auch mehr Fans in die Stadien gelockt werden. Dafür gehen die Top-Teams in die großen heimischen Arenen.

Während Titelverteidiger Tirol Raiders alle Heimspiele weiter am Tivoli – der am 28. Juli zum zweiten Mal nach 2010 Austragungsort der Austrian Bowl sein wird – bestreiten wird, ziehen auch die Vienna Vikings und die Graz Giants in Spielstätten der Fußball-Bundesligisten.

Die Steirer gehen wie im Vorfeld der Heim-WM 2011 für zwei Spiele in die UPC-Arena, die Vienna Vikings für eine Liga- und eine Europacup-Partie in die Generali Arena der Wiener Austria.

„Unser Ziel ist es, beide Spiele vor ausverkauftem Haus zu bestreiten“, erklärt Vikings-Präsident Karl Wurm, der von einem Versuch spricht: „Wir wollen ausprobieren, wie es angenommen wird.“

2.300 Tickets bereits abgesetzt

Wer Vikings-Heimspiele auf der Hohen Warte kennt, weiß, dass die Rundum-Unterhaltung ein wichtiger Bestandteil und auch „Lockvogel“ ist. Der Vorverkauf läuft zwei Monate zuvor zufriedenstellend. Für die Partie gegen die Danube Dragons sind bereits 2.300 Tickets verkauft.

Beide Duelle in der Generali Arena finden nach Saisonende der Fußballer statt, am 20. beziehungsweise 27. Mai.

Die AFL wartet mit weiteren Neuerungen auf.

Die Liga wurde von zuletzt sieben – die Salzburg Bulls und die Carinthian Black Lions gingen in die zweitklassige Division I, die Kornmesser Rangers kamen rauf – auf sechs Teams reduziert.

Weniger Teams, mehr Spiele

Dafür steigt die Anzahl der Regular-Season-Spiele von sechs auf zehn – es gibt vor den Playoffs, bestehend aus Semifinale und Austrian Bowl, eine Hin- und Rückspielserie.

Zudem dürfen auf dem Spielbericht in Zukunft nur noch zwei statt vier Legionäre stehen.

Die von den Teams bestimmten Neuerungen, die hinsichtlich der Attraktivität der Liga nicht bei jedermann Anklang finden, werden vom Präsidenten im Hinblick auf den österreichischen Weg verteidigt.

„Es ist auf jeden Fall besser für den Nachwuchs“, hält Eschlböck in Bezug auf die Legionärsbegrenzung fest.

Hinsichtlich der Liga-Reduzierung hätten die im Vorjahr abgeschlagenen Bulls und die Black Lions zudem selbst eingesehen, dass es für die Liga in dieser Form nicht reicht.

Mehr ausländische Teams?

Ob in Zukunft neben den Prague Panthers ausländische Teams wie in der heimischen Eishockey-Liga aufgenommen werden könnten?

„Das ist nicht ausgeschlossen“, meint Eschlböck, weist aber auf die Schwierigkeit einer solchen Eingliederung hin. Die AFL gehöre zu den besten in Europa. Schließlich würden sich auch etwa drei der fünf österreichischen Teams in den Top 4 der Europarangliste wiederfinden.

Am 24./25. März steigt das 1. AFL-Spieltags-Wochenende dieser Saison. Ab dann wird sich zeigen, wie die Neuerungen angenommen werden.

Und vor allem ob die Fans ein Jahr nach der Heim-WM auch den Weg in die großen Stadien finden werden.

 

Bernhard Kastler