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Teil 6: Gut ist noch nicht großartig

Teil 6: Gut ist noch nicht großartig

Liebe Leserinnen und Leser von Laola1.at,

ein Football-Sprichwort sagt, “Good is the enemy of great.”

Wir haben am vergangenen Wochenende wirklich gut gespielt, nur großartig waren wir nicht. Wir hatten zum dritten Mal in Folge einen kapitalen Schnitzer in den Special Teams, welcher postwendend in Punkte für den Gegner resultierte. Das hat und wird uns in den großen Spielen den Sieg kosten. Und es lässt mich um einige Jahre älter werden...

Trotzdem war ich nach dem Abpfiff "stolz wie Bolle", wie der Berliner zu sagen pflegt, da unsere Mannschaft Charakter bewiesen und trotz eines extrem ausgedünnten Kaders ein wichtiges Auswärtsspiel bravourös gemeistert hat. Prag hatte nie wirklich eine Chance das Spiel zu gewinnen. Kyle Callahan und seine Wide Receiver entfachten ein wahres Feuerwerk bei den schwarzen Katzen.

Unsere Offensive Line hat mich am meisten beeindruckt, da wir nach dem Ausfall von Johannes Sattler in der Vorwoche, noch am Samstag den Ausfall von Michael Habetin verkraften mussten, der mit Fieber im Bett bleiben musste. Trotzdem spielte unsere komplett neu zusammengewürfelte Offensive Line wie aus einem Guss. Die Lücken für Running Back Andreas Hofbauer waren da und auch die Pass Protection funktionierte gut. Man merkt, dass die Freude am Spiel wieder bei den Jungs da ist.

Gegen Prag soll der zweite Sieg en suite folgen

Ich war auch beeindruckt von unserem Teamgeist und von der Abgeklärtheit, mit der wir an diesem Tag zu Werke gegangen sind. In der Abwehr mussten wir ebenfalls einige Starter ersetzen und Spieler wie Linebacker Simon Hoser nutzen ihre Chance. Simon, der an diesem Tag seinen 20. Geburtstag feierte, machte sich selbst das größte Geschenk. Er rundete seine starke Leistung mit mehreren Tackles, einem erzwungenen Fumble sowie zwei Interceptions, von denen er eine zum Touchdown zurücktrug, ab. Was für ein Spiel für Simon - Happy Birthday!

Nun kommt es am nächsten Samstag zum Rückspiel gegen die Black Panthers. Im Angriff spielte der Prager Quarterback Andrew Schoop streckenweise eine sehr gute Partie. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, um das gefährlich Passspiel der Panthers zu unterbinden. Trotzdem spielen die Prager schon die ganze Saison etwas unglücklich. Betrachtet man die Athleten und besonders die Größe und das Gewicht der Riesen von der Moldau, dann kann einem angst und bange werden. Zum Glück haben wir SWARCO Raiders noch den Geschwindigkeitsvorteil, denn ohne diesen, wären wir auf verlorenem Posten.

Ich denke, es wird ein sehr abwechslungsreiches Spiel am nächsten Samstag. Uns ist bewusst, dass wir einen wichtigen Schritt in Richtung Playoff-Heimvorteil machen können, wenn wir nur konzentriert und fehlerfrei auftreten können. In diesem Sinne zitiere ich diesmal Mark Twain: „Man vergisst vielleicht, wo man die Friedenspfeife vergraben hat. Aber man vergisst niemals, wo das Beil liegt.“

Seid also dabei, wenn es am Samstag ab 17:00 Uhr im Tivoli Stadion zur Sache geht. Solltet ihr verhindert sein oder am anderen Ende der Welt wohnen, dann schaut auf www.raiderstv.at zu.

 

Euer Shuan Fatah.

 

Shuan Fatah ist Head Coach der SWARCO Raiders. Er schreibt exklusiv für Laola1.at. In seiner ersten Saison bei den Tirolern führte er das Team 2011 zum “Double”-Gewinn (Austrian Bowl und Eurobowl). In seiner Laufbahn als Spieler und Trainer hat der gebürtige Berliner 13 Meistertitel gewonnen.