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"Es ist etwas komplett Neues für mich"

Neue Partnerin, neuer Trainer, neue Position.

Kurz: Für Stefanie Schwaiger ist in dieser Saison alles neu. Auch, dass sie die WM nur in der Zuschauerrolle erlebt. Für eine Direkt-Quali hat das neue Team zu wenige Punkte, die Hoffnungen auf eine Wild Card zerschlugen sich.

"Damit müssen wir leben, wir können es eh nicht ändern. Wir müssen schauen, dass wir das Beste daraus machen“, bleibt die Niederösterreicherin im Gespräch mit LAOLA1 positiv. Am Weg nach Rio ist die verpasste WM ob der höheren Punkteanzahl klarerweise ein Rückschlag. „Wir müssen schauen, dass wir das nun bei anderen Turnieren besser machen.“

Eine Chance dazu bietet sich Anfang Mai in der Heimat. In Baden steigt die dritte Runde des Continental Cups – eine Chance, sich abseits der Rangliste ein Olympia-Ticket zu sichern.

"Ich freue mich schon sehr darauf“, meint die zweifache Baden-Siegerin. Die heimischen Fans werden die 28-Jährige dabei in neuer Rolle zu sehen sein: Im Duo zweier Blockspielerinnen übernimmt Stefanie den Verteidigungspart. Wie das funktioniert und wie die Zusammenarbeit mit dem neuen Trainer Igor Prielozny, verrät sie im LAOLA1-Interview:

 

LAOLA1: Wie geht’s mit dem neuen Trainer?

Schwaiger: Sehr gut. Wir haben uns schon aufeinander eingestellt und er passt auch gut ins Team. Es ist eine harmonische Stimmung im Team.

LAOLA1: Warum kam es zum Trainerwechsel?

Schwaiger: Unser deutscher Trainer konnte aus familiären Gründen nicht mehr weitermachen. Daher waren wir auf Trainersuche und sind auf Igor gekommen. Ich wollte ihn schon vor zwei Jahren, damals noch mit Doris. Da hatte er aber bereits einen Vertrag in Dubai unterschrieben gehabt, daher ist es damals nichts geworden. Jetzt sind wir wieder an ihn herangetreten und diesmal hat es gepasst. Wir arbeiten jetzt seit Jänner zusammen. Es läuft sehr harmonisch, jeder im Team hat seine Aufgabe gefunden. Jetzt gilt es, das noch zu verfeinern.

LAOLA1: Was hat sich am Training geändert? Wie ist seine Herangehensweise?

Schwaiger: Er macht alles anders. Er macht andere Übungen. Er hat eine andere Einstellung zu dem Ganzen, weil er aus der Halle kommt. Er bringt einfach frischen Wind in das Ganze rein. Das finde ich gut.

LAOLA1: Du hast ja auch eine neue Rolle. Wie groß ist da die Umstellung?

Schwaiger: Sehr groß. Für mich ist es etwas komplett Neues. Ich muss aber auch dazusagen: Ich lerne die Verteidigungsrolle erst und werde auch sicher nie eine Spezialistin darin werden. Punkte, die wir verteidigen können, sehen wir als Bonuspunkte. Als Team haben wir andere Stärke. Wir sind beide sehr groß, können das Feld durch unsere Größe gut abdecken. Im Side-Out sind wir auch sehr stark. Wenn die Babsi vorne ist, haben wir einen sehr hohen Block. Diese Stärken werden wir forcieren müssen, um die "Verteidigungsschwäche" auszubügeln.

LAOLA1: Man wird dich aber sicher auch mal am Block sehen?

Schwaiger: Ja. Das hängt auch von den Gegnerinnen ab. Grundsätzlich haben wir uns festgelegt, dass Babsi hauptsächlich vorne sein wird. Sollte ich aber mal gar nichts verteidigen, dann werden wir auch wechseln.

LAOLA1: Ihr startet die Saison in der Quali.

Schwaiger: Das sehe ich als neues Team nicht mal als Nachteil. Man bekommt Spiele, ist, wenn man die Quali schafft, schon auf die Bedingungen eingespielt. Natürlich kann es auch mal passieren, dass man bereits in der Quali scheitert. Wir haben uns in den Trainingsspielen zuletzt aber sehr gut geschlagen, meist nur knapp in drei Sätzen verloren.

LAOLA1: Wie groß sind die Auswirkungen, dass ihr nicht bei der WM dabei seid?

Schwaiger: Es wäre schon super gewesen, aber damit rechnen kann man nicht. Wild Card ist Wild Card und die vergibt jemand anderer. Das kann man nicht beeinflussen. Wir müssen nun schauen, dass wir es bei anderen Turnieren besser machen. Wir werden auch schauen, so viel zu spielen, wie möglich. Ob das Turnier in Yokohama deshalb ein Thema wird, glaube ich aber eher nicht. Das ist vor Klagenfurt und mir ist das zu stressig, da sieben, acht Stunden Zeitumstellung zu haben. Und das kurz vor der EM, dazu ist mir die zu wichtig. Jeder sagt jetzt: WM nicht geschafft. Natürlich ist es nicht ideal, aber wir müssen das Beste für uns daraus machen. Ich kann in dieser Zeit einen Kraftblock einlegen oder Kraft holen, für die nächsten Turniere. Ich kann es von dieser Seite auch sehen. Es ist einfach so, wie es ist und damit muss ich leben.

Das Gespräch führte Philipp Bachtik