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Gemischte Duos sollen Olympia-Weg ebnen

Gemischte Duos sollen Olympia-Weg ebnen

Alles neu macht die Olympia-Quali! Österreichs Beachvolleyballer gehen für die wohl letzte Chance auf ein Ticket für die Olympischen Spiele 2012 ungewohnte Wege.

Beim Continental Cup in Teneriffa wird das rot-weiß-rote Aufgebot bunt durchgemischt. Die beiden Trainer Harald Dobeiner und Robert Nowotny überraschen mit der Aufstellung Clemens Doppler/Robin Seidl und Matthias Mellitzer/Alexander Horst.

Spaniens Nummer zwei im Visier

Rückschlüsse auf die weitere Zukunft der heimischen Beachvolleyball-Herren dürfen aus dieser unerwarteten Variante nicht gezogen werden.

Die Umstellungen erfolgen für den Conti-Cup und da vor allem mit Blick auf das erwartete Semifinal-Duell mit Spanien.

„Wir wollten zwei ausgeglichene Teams, um Spaniens Nummer zwei knacken“, erklärt Robert Nowotny die Überlegungen gegenüber LAOLA1. Denn: „Herrera/Gavira sind im Normalfall für jedes unserer Teams außer Reichweite.“

Mit Siegen gegen Mesa/Lario will Rot-weiß-rot die Spanier im Länderkampf in eine Entscheidung im Golden Set zwingen. Zur Erklärung: Zunächst treten die Teams in vier Duellen gegeneinander an. Herrscht nach diesen vier Spielen Gleichstand, fällt die Entscheidung in einem kurzen Satz (bis 15 Punkte).

„Da rechnen wir uns größere Chancen aus, Herrara/Gavira zu schlagen“, so Nowotny.

Positives Testspiel

Die beiden Teams kristallisierten sich bei gemeinsamen Trainingseinheiten von Doppler/Mellitzer, Horst/Müllner und Huber/Seidl heraus.

„Wir hatten am Dienstag ein Testspiel gegen Spaniens Nummer zwei, das haben Horst/Mellitzer glatt gewonnen. Das ist eine positive Rückmeldung, dass wir mit unserer Taktik richtig liegen“, berichtet Nowotny.

Final-Turnier in Österreich

Los geht es für das ÖVV-Aufgebot am Freitag gegen Serbien. „Das darf kein Stolperstein sein“, so Nowotny. Mit dem Pflichtsieg wäre das Minimal-Ziel Aufstieg erreicht.

Das Ziel des rot-weiß-roten Aufgebots liegt aber höher. „Wir wollen in die Top-3, denn dann hat man die Berechtigung, das Final-Turnier 2012 zu veranstalten.“ Dafür gäbe es bereits zwei Interessenten.

"Die Strategie stimmt, wir können so um den Gruppensieg mitspielen", glaubt Alex Horst an den großen Wurf. Als Gruppensieger wäre Österreich direkt für das Final-Turnier qualifiziert.

Die Teams auf den Rängen zwie bis fünf müssen im Frühjahr in ein Semifinal-Turnier.

Teamgeist wird groß geschrieben

Teamgeist wird im Lager der Österreicher am Weg zu Olympia groß geschrieben. „Sie müssen angesichts der Olympia-Quali füreinander kämpfen“, gibt Nowotny die Richtung vor.

Ganz anders stellt sich die Situation bei Tschechien dar. Die beiden Routiniers Premysl Kubala und Petr Benes glänzen auf Teneriffa durch Abwesenheit. „Die sagen sich: Wir holen uns den Platz über die Rangliste, warum sollen wir uns für Andere abmühen“, meint Nowotny, der darin das größte Problem des Continental Cups ortet.

Manche Nationen beschicken die Turniere mit ihren besten Teams, auch wenn absehbar ist, dass sie die Quotenplätze nicht benötigen werden. Andere Teams belassen es bei der zweiten Garde.

Wie eben die Tschechen, wo Dumek/Tichy und Weiss/Kufa selbst ihre Chance auf ein Olympia-Ticket wahren müssten.

In einem möglichen Finale würde Österreich wohl auf den Sieger aus Norwegen gegen Tschechien treffen. Die Norweger sind auf Teneriffa mit ihren beiden Top-Teams Skarlund/Spinnangr und Horrem/Hordvik vertreten.

Teamplayer und Konkurrenten

Am Weg zu Olympia steht für die ÖVV-Athleten der Teamgeist an oberster Stelle. Nach erfolgreicher Qualifikation über den Continental Cup würden aus Teamplayern aber wieder Gegner.

Dafür sorgt der Modus: Der Continental Cup ist als Teambewerb aufgebaut, vergeben wird allerdings nur ein Quotenplatz.

Während bei den ÖVV-Damen die Situation klar scheint (Doris und Stefanie Schwaiger haben den Olympia-Platz über die Rangliste so gut wie in der Tasche, Montagnolli/Hansel sind klare Anwärterinnen für den Quotenplatz), zeichnet sich bei den Herren ein offenes Duell ab.

Wie im Falle des Falles entschieden wird, ist offen. Denn vorerst gilt es, überhaupt in die Lage zu kommen, über den Startplatz in London zu entscheiden.

Philipp Bachtik