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Montagnolli als EM-Zuschauerin ohne Wehmut

Montagnolli als EM-Zuschauerin ohne Wehmut

Nach einem Dutzend Teilnahmen ist Sara Montagnolli erstmal als Beobachterin beim Turnier in Klagenfurt.

Die 34-jährige Tirolerin beendete am Ende der vergangenen Saison ihre Karriere, in der sie mit verschiedenen Partnerinnen die heimische Szene lange entscheidend mitgeprägt hatte.

An Klagenfurt hat sie besonders gute Erinnerungen. 2009 und 2010 stand sie mit Barbara Hansel im Semifinale, das hat bisher kein anderes rot-weiß-rotes Team geschafft.

Zuschauen ohne Wehmut

Trotzdem kehre sie ohne Wehmut an die Stätte ihrer wohl schönsten Siege zurück, betonte Montagnolli.

"Ich hab das Turnier hier oft genießen dürfen, dafür bin ich dankbar. Aber so wie es jetzt ist, passt es gut", meinte Montagnolli und bekräftigte, dass sie den Gang in die Sportlerpension keineswegs bereue.

Mehrere Ausbildungen

Seit dem vergangenen Herbst absolviert sie mehrere Ausbildungen. "Ich hatte das Glück, dass sich für mich ein paar Türen geöffnet haben" so die Innsbruckerin im APA-Gespräch.

Die Vize-Europameisterin von 2011 hat ihr Sportstudium in Innsbruck wieder aufgenommen, sie macht die Volleyballtrainerausbildung und lässt sich am Wochenende zum Mediator schulen.

Außerdem arbeitet sie Teilzeit im Fundraising des Universitätsrektorats. Damit sei sie ausgelastet und auch sehr zufrieden, erklärte die bei der EM als TV-Expertin fungierende Montagnolli.

Beach-Absenz

Die 1,70 m messende Abwehrspielerin war bei den Fans besonders beliebt, weil sie ihre geringe Größe mit großem Einsatz und viel Spielwitz wettmachte und für so manch spektakuläre Einlage sorgte.

Jetzt ist sie am (Beach)-Volleyballplatz aber nur noch ganz selten anzutreffen. "Seit September habe ich erst ein Match gespielt."

Verpasste Olympia-Teilnahme

Der einzige echte Wermutstropfen in ihrer 15-jährigen Beach-Karriere sei das Verpassen der Olympischen Spiele.

2008 hatte sie sich qualifiziert, eine Verletzung ihrer Partnerin Sabine Swoboda und die vom ÖOC verweigerte Nachnominierung eines Ersatzes ließ den Traum aber noch kurzfristig platzen.

"Daran hatte ich schon zu knabbern. Natürlich ist Olympia ein großer Traum gewesen, aber ich hatte insgesamt eine tolle Zeit, die ich meistens auch genossen habe."

Lob für Schützenhöfer

Gegen Ende ihrer Laufbahn feierte sich mit Hansel ihre größten Erfolge. Neben den starken Auftritten in Klagenfurt stehe natürlich EM-Silber 2011 in Kristiansand ganz oben.

Die neue Partnerwahl von Hansel, die sich für die 19-jährige Katharina Schützenhöfer entschied, sei richtig, bekräftige Montagnolli. Sie traut dem bei der EM bisher nicht überzeugenden Duo mittelfristig ähnliche Erfolge zu.

"Schützenhöfer ist das größte Talent in Österreich, das Potenzial ist jedenfalls groß."