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Doppler nach Baden: "Es überwiegt der Ärger"

Doppler nach Baden:

Drei souveräne Partien – und dennoch regiert bei Clemens Doppler und Alex Horst nach dem Continental Cup in Baden Ärger.

Der Grund ist die Niederlage gegen Kubala/Hadrava im Kampf um den Gruppensieg. "Leider hatten wir ein blödes Match dabei", meint Doppler am Ende des ungewollt langen Sonntags.

Ungewollte Überstunden

Österreichs Herren wollten sich das Leben beim Heimspiel deutlich leichter lachen. Das erklärte Ziel war der Gruppensieg und der damit verbundene direkte Halbfinal-Einzug.

Am Ende mussten nach der Niederlage gegen Tschechien Überstunden in Baden eingelegt werden. Und es folgen weitere Überstunden, muss die ÖVV-Abordnung doch im Herbst in Runde vier nochmals ran, um doch noch den Sprung ins Halbfinale des Olympia-Quali-Turniers zu schaffen.

"Dann werden wir die vierte Runde meistern"

"Wir haben auch beim letzten Mal in unserer ersten Runde die Gruppe nicht gewonnen und uns dann das Olympia-Ticket geholt“, hofft Continental-Cup-Teamchef Harald Dobeiner auf ein gutes Omen.

Mit dem Sieg über Aserbaidschan sichert sich Österreich zumindest Rang zwei und eine bessere Setzung in Runde vier. "Das ist aber immer relativ und entspricht mitunter nicht der Realität“, weiß ÖVV-Vize-Präsident. "Man muss nehmen, was kommt. Wenn wir zu unserer Leistung finden, dann werden wir die vierte Runde meistern, egal, wie wir gesetzt sind."

"Es überwiegt der Ärger"

Was möglich ist, haben speziell Clemens Doppler und Alex Horst gegen Aserbaidschan gezeigt. Im Duell mit dem durch eingebürgerte Brasilianer und Russen verstärkten Team dominiert Österreichs Nummer eins beide Spiele.

Zufriedenheit will sich bei Doppler dennoch nicht einstellen. "Es überwiegt der Ärger“, so der Oberösterreicher. "Ich ärgere mich, dass wir diese Leistung im ersten Spiel nicht abrufen konnten. Wir haben besser ins Service reingefunden, ich in den Block und wir waren deutlich aggressiver. Wir haben unser normales Volleyball gezeigt.“

So sieht das auch sein Partner. "All die Sachen, die jetzt normal funktioniert haben, haben gegen die Tschechen überhaupt nicht funktioniert. Jetzt haben wir gezeigt, dass wir, wenn wir normal spielen, ziemlich gut sind“, meint der Verteidigungsspieler. "Wenn wir so spielen, dann können wir jeden schlagen.“

Der Unterschied? "Das Service ist gekommen"

Für Trainer Robert Nowotny ist klar, was den Unterschied ausgemacht hat. "Das Service ist gekommen. Unser Spiel ist über das Service aufgebaut, wir wollen den Gegner gleich unter Druck setzen.“ Das ist in den Duellen mit Aserbaidschan eindrucksvoll gelungen, was nicht nur die neun Asse im zweiten Spiel untermauern. "Man hat gesehen: Wenn es läuft, dann können wir alle schlagen.“

Die Niederlage gegen Kubala/Hadrava will Nowotny nicht überbewerten: "Es war das zweite Spiel der Saison. Wir haben knapp verloren, mit ein bisschen Glück gewinnen wir das auch. So etwas kann passieren. Es ist blöd, dass es im Conti Cup daheim passiert ist, aber es ist noch nichts verloren.

"Der zweite Platz tut ein bisschen weh"

So sieht das auch Harald Dobeiner. „Der zweite Platz tut uns ein bisschen weh, weil wir eine Runde mehr spielen müssen. Aber so ist es halt. Im Herbst sind wir dann hoffentlich dort, wo wir jetzt schon sein könnten.“

Dass man als Favorit in das Turnier gestartet ist, will Dobeiner gar nicht wegreden. "Wir haben die Favoritenrolle nicht erfüllt“, analysiert der 40-Jährige gewohnt nüchtern.

In die Bresche hätten Robin Seidl und Daniel Müllner springen können. Das Interims-Duo zwangen Tschechiens Nummer 1, Dumek/Kufa, in einen dritten Satz, mussten sich dort aber geschlagen geben.

"Bei ihnen ist gegen Tschechien nicht viel zusammengelaufen. Normal servieren sie beide stark, das war heute nicht der Fall. Daher musste es über Block/Defense gehen. Und da hat man gemerkt, dass sie halt noch nicht lange zusammenspielen. Auf diesem Niveau – das waren Teams, die auf der World Tour im Hauptbewerb stehen können – war es leider um ein paar Punkte zu wenig.“

Sein Trainerkollege Nowotny meint abschließend: „Es war Runde drei, insgesamt gibt es sechs zu gewonnen. So spielen wir halt im Herbst in Runde vier – vielleicht auf einer schönen, warmen Insel und können dann weiterkommen.“

Philipp Bachtik