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Hawks zittern, Warriors cruisen ins Conference Finale

Hawks zittern, Warriors cruisen ins Conference Finale

Die Golden State Warriors schlagen die Memphis Grizzlies in Spiel 6 108:95 und stehen zum ersten Mal seit 1976 im Western Conference Finale, wo sie auf den Sieger der Partie Houston Rockets gegen Los Angeles Clippers (Spiel 7 steigt Sonntagabend) treffen.

Eine noch längere Dürre geht für die Atlanta Hawks zu Ende. Das Team aus Georgia ringt die Washington Wizards - bei denen Paul Pierce eine Zehntel Sekunde am erneuten Heldentum vorbeischrammt - 94:91 nieder und steht erstmals seit 1970 in der Vorschlussrunde. Im Duell um den Einzug in die Finals warten die Cleveland Cavaliers.

LAOLA1 fasst die zwei Begegnungen der Nacht zusammen:


ATLANTA HAWKS (1) vs. WASHINGTON WIZARDS (5) - 4:2

SPIEL 6: Wizards - Hawks 91:94 (39:45)

Die Atlanta Hawks ringen die Washington Wizards in einem denkbar knappen sechsten Spiel der "best-of-seven"-Serie mit 94:91 nieder und eliminierten die Hauptstädter in deren Halle aus den NBA-Playoffs.

Wie knapp die Begegnung war, weiß Paul Pierce nur zu gut. Der 37-Jährige, der bereits in Spiel 3 zum Sieg einnetzte und in Spiel 5 vor zwei Tagen nur von Al Horford im letzten Augenblick übertrumpft wurde, genießt nach dem Ablauf der Spieluhr erneut sein Bad in der jubelnden Menge des Verizon Center unweit des Weißen Hauses. Die über 18.000 feiern den vermeintlichen Buzzer Beater des Alt-Stars, der das 94:94 und die Overtime bringen würde.

"Ihr wollt mich doch veräppeln?"

"Der Wurf fällt und du denkst nur: Ihr wollt mich doch veräppeln? Ist das gerade wirklich passiert?", beschreibt Atlanta-Shooting-Guard Kyle Korver (2 Punkte), der einen rabenschwarzen Tag erwischt und kurz zuvor einen Turnover begeht, den Moment.

Doch wenig später fällt Korver ein Stein vom Herzen und bleibt den Anhängern der Wizards der Jubel im Hals stecken. Der Videobeweis zeigt, Pierce hatte das Spielgerät um etwa eine Zehntel Sekunde zu spät - und damit nicht rechtzeitig vor Ablauf der Spieluhr - losgelassen. Die Hawks feiern den ersten Einzug ins Eastern Conference Finale seit 1970.

"Ich wollte weinen und dachte: Nicht schon wieder!" Aber die Basketball-Ggötter waren auf unserer Seite", sagt DeMarre Carroll, mit 25 Zählern einmal mehr Topscorer der Hawks.

Des einen Freud, des anderen Leid

Das Spiel selbst ist auch in den 48 Minuten zuvor äußert eng. In der ersten Halbzeit begegnen sich die Teams beinahe völlig auf Augenhöhe. Nach dem Seitenwechsel führen die Hawks zwar ständig, Washington hält unter der Federführung von Bradley Beal (29) und John Wall (20; 13 Assist) aber Tuchfühlung und kann den Abstand großteils einstellig halten.

In den Schlussminuten gehen die Gastgeber sogar kurzzeitig in Führung, aber die Hawks, bei denen Jeff Teague (20), Paul Millsap (20) und Al Horford (13) zweistellig scoren, ringen sich zum Sieg durch. 

"Diese Momente sind wunderschön. Jeder sagt, wir haben keinen Superstar. Das mag stimmen, aber wir liefern, wenn es darauf ankommt. An jedem einzelnen Abend", freut sich Teague über das Erreichen der Conference Finals.

Die Wizards sind hingegen am Boden zerstört. "Es ist frustrierend, deprimierend, traurig. Es ist eigentlich jedes Synonym von traurig, das man sich ausdenken kann", erklärt Beal seine Gefühlswelt.

Für Pierce - noch einmal: Der Forward traf alleine in dieser Serie einen Game Winner, ein zweiter blieb im knapp verwehrt, in Spiel 6 kam sein Ausgleich eine Zehntel-Sekunde zu spät - könnte es bereits der letzte Auftritt auf einem NBA-Parkett gewesen sein. "Ich weiß nicht, ob ich noch einmal Basketball spielen werde. Diese Saisonen dauern immer länger, je älter man wird. Ich komme morgens kaum noch aus dem Bett."

 

GOLDEN STATE WARRIORS (1) vs. MEMPHIS GRIZZLIES (5) - 4:2

SPIEL 6: Grizzlies - Warriors 95:108 (49:58)

Nach jener der Hawks, endet auch für die Golden State Warriors eine lange Durststrecke. Dank des 108:95-Auswärts-Erfolgs bei den Memphis Grizzlies ziehen die "Dubs" zum ersten Mal seit 1976 ins Western Conference Finale ein, wo es nun gegen die Houston Rockets oder die LA Clippers (Spiel 7 am Sonntag) um den Einzug in die Final-Serie geht.

Angeführt von einem überragenden Stephen Curry, der 32 Punkte verbucht, acht seiner 13 Dreier trifft und obendrein zehn Assists verteilt, lassen die Warriors den Grizzlies, bei denen der angeschlagene Tony Allen nach wenigen Minuten doch wieder verletzt raus muss, im Grunde kaum eine Chance.

Der Sargnagel misst 19 Meter

Lediglich für zwölf Minuten, zu Beginn der zweiten Halbzeit, sieht es so aus, als würden die "Bären" ihre "Klauen" erfolgreich auspacken. Nach zwei Freiwürfen von Jeff Green (6) steht es nur noch 62:63 aus Sicht der Gastgeber.

Wenig später kommt es aber zu jener Szene, die das Momentum wieder zugunsten des besten Teams der Regular Season ausschlagen lässt. Kurz vor Ablauf der Spieluhr im dritten Viertel setzt Green zum Dreier an und wird dabei von Andre Iguodala (9; 7 Assists, 6 Rebounds) geblockt und gefoult. Der Pfiff der Schiedsrichter bleibt allerdings aus, der Ball springt zu Curry, der von der eigenen (!) Dreierlinie werfen muss und den Spaling einnetzt - aus 19 Metern.

Anstatt der Möglichkeit - mit drei Freiwürfen Greens auf 71:73 heranzukommen - sieht sich Memphis vor dem Schlussviertel mit einem 68:76 konfrontiert. Curry wird übrigens nach dem Spiel gefragt, ob er den Wurf aus der eigenen Hälfte eigentlich trainiert. "Jeden Tag. Und das ist keine Lüge", erklärt der MVP.

Golden State lässt nichts anbrennen

Davon erholen sich die Grizzlies, die erneut von den Big Men Marc Gasol (21; 15 Rebounds) und Zach Randolph (15), sowie von Bank-Spieler Vince Carter (16) angeführt werden, nicht mehr. Bei den Warriors, die 15 ihrer 32 Dreier treffen, überzeugen Klay Thompson (20), Harrison Barnes (13) und Draymond Green (16; 12 Rebounds).

Curry sorgt mit elf Punkten in den letzten zwölf Minuten höchst persönlich dafür, dass sich die Grizzlies vergebens gegen das Playoff-Aus stemmen und das Grindhouse sein letzte Postseason-Spiel 2015 gesehen hat.

Nur wenige Minuten nach der 2:4-Niederlage in der "best-of-seven"-Serie ist in der Online-Ausgabe der Zeitung "Commercial Appeal" in Memphis die vielleicht treffendste aller Analysen zu lesen.

"The Grizzlies may be nothing but heart. The Warriors were nothing but net."

Spiel Datum Heim Gast Ergebnis
1 So. 3. Mai Hawks WIZARDS 98:104
2 Di. 5. Mai HAWKS Wizards 106:90
3 Sa. 9. Mai WIZARDS Hawks 103:101
4 Mo. 11. Mai Wizards HAWKS 101:106
5 Mi. 13. Mai HAWKS Wizards 82:81
6 Fr. 15. Mai Wizards HAWKS 91:94
Spiel Datum Heim Gast Ergebnis
1 So. 3. Mai WARRIORS Grizzlies 101:86
2 Di. 5. Mai Warriors GRIZZLIES 90:97
3 Sa. 9. Mai GRIZZLIES Warriors 99:89
4 Mo. 11. Mai Grizzlies WARRIORS 84:101
5 Mi. 13. Mai WARRIORS Grizzlies 98:78
6 Fr. 15. Mai Grizzlies WARRIORS 95:108