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NBA Finals nach souveränem Warriors-Sieg offen

NBA Finals nach souveränem Warriors-Sieg offen

Das vierte Spiel der diesjährigen NBA Finals bringt erstmals einen wenig dramatischen Spielverlauf.

Die Golden State Warriors stellen mit einem klaren 103:82-Auswärtssieg bei den Cleveland Cavaliers auf 2:2 in der "best-of-seven"-Serie.

Hauptverantwortlich für den souveränen Sieg ist unter anderem die Performance von Andre Iguodala, der erstmals in dieser Saison in der Starting Five steht und wie Stephen Curry 22 Punkte erzielt. Center Andrew Bogut kommt im Gegenzug lediglich drei Minuten zum Einsatz.

Auf der Gegenseite glänzt diesmal nicht (nur) LeBron James (20), der nach einem Crash mit einem Kamera-Mann eine Schrecksekunde zu überstehen hat, sondern vor allem Timofey Mozgov. Der Russe erzielt mit 28 Zählern eine neue Karriere-Bestleistung, kann aber die Niederlage nicht verhindern.

Erstmals verlieren die Cavaliers ein Playoff-Spiel in dem sowohl Love als auch Irving fehlen.

Für Spiel 5 zieht sie Serie nun wieder nach Oakland, Kalifornien, um.

GOLDEN STATE (1) - CLEVELAND CAVALIERS (2) 2:2

SPIEL 4: Cavaliers - Warriors 82:103 (42:54)

Gegen eine veränderte Starting Lineup der Warriors - Flügel Andre Iguodala steht für Center Andrew Bogut in der Ersten Fünf - beginnen die Cleveland Cavaliers ihr zweites Heimspiel wie aus der Pistole geschossen. Tristan Thompson, Timofey Mozgov und J.R. Smith per Dreier sorgen für die schnelle 7:0-Führung der Gastgeber.

Nach einer Auszeit bringt Stephen Curry den Gast von "Downtown" aufs Scoreboard. In der Folge kommen die Warriors heran und führen nach einem Layup von Klay Thompson erstmals - 22:20.

Kleine Aufstellung zeigt Wirkung

Auffällig ist vor allem die höhere Pace, die das Team aus Oakland im Vergleich zu den ersten drei Spielen an den Tag legt. Hauptverantwortlich dafür ist die kleine Line-Up, die sich auch auf die Raumaufteilung auswirkt und Golden State gute Wurfchancen beschert.

Das kann vor allem Iguodala ausnutzen, der im ersten Viertel vier seiner sieben Würfe trifft und zwölf Punkte markiert. Trotz der Größennachteile behalten die Warriors auch am Rebound zunächst die Oberhand. Der erste Abschnitt endet für die Gäste mit einem 14:4-Run, einer 31:24-Führung, insgesamt neun Assists und keinem einzigen Ballverlust.

Die Offensive der Cleveland Cavaliers ist längst nicht so effizient, wie in den ersten drei Spielen der Finals. Die Gastgeber setzen LeBron James zu wenig im Post ein und haben zudem Schwierigkeiten beim Distanzwurf. Ganz anders die Warriors. Draymond Green, der diesmal deutlich zielstrebiger wirkt und mit 13 Zählern Topscorer der ersten Halbzeit ist, stellt per Drive auf 48:33, es ist die größte Führung des Abends bis zu diesem Zeitpunkt.

Schrecksekunde für LeBron

Nachdem zum Ende des ersten Viertels von den beiden Big Men lediglich David Lee einige Minuten Spielzeit bekommt, schickt Steve Kerr zu Beginn des zweiten Abschnitts erstmals Bogut aufs Feld. Der Australier foult vier Minuten vor der Halbzeit-Pause den zum Korb ziehenden James.

Der Superstar verliert dabei sein Gleichgewicht und kracht kopfüber in die Kamera-Männer an der Grundlinie. Dabei zieht sich James zwei Cuts am Hinterkopf zu, kann aber ohne größere Behandlung weitermachen. Bogut sitzt nach drei Fouls in nur drei Minuten Spielzeit schnell wieder auf der Bank, von der er sich den restlichen Abend nicht mehr erheben sollte.

Auch wenn das Spiel zum Ende der ersten Halbzeit wieder langsamer wird, nehmen die Warriors eine deutliche 54:42 mit in die Kabinen. Der Hauptgrund für die Probleme der Gastgeber liegt in der Ineffizienz von außerhalb der Zone. Nur drei der 24 Cavs-Versuche von außerhalb des lackierten Parketts finden ihr Ziel (14/22 Inside).

Cavaliers fighten zurück

Iguodala beginnt Viertel drei mit einem Dreier, doch Matthew Dellavedova, zuvor überhaupt kein Faktor, antwortet mit zwei erfolgreichen Distanzwürfen in Serie. Der Australier erleidet dann aber Krämpfe, die ihn im restlichen Spielverlauf behindern.

Dennoch macht Cleveland den Rückstand, der vor der Pause auf bis zu 15 Punkten angewachsen war, kontinuierlich wett. Vor allem der Russe Timofey Mozgov erwischt einen Fabel-Abend und wird schlussendlich die beste Scoring-Leistung seiner Karriere (28), sowie zehn Rebounds verbuchen.

Nach einem Jumpshot von Shumpert steht es nur noch 58:63. Nach Freiwürfen von Lee bringt James die Cavs, die Mittlerweile auch die Kontrolle an den Brettern übernommen haben (17:6 alleine im dritten Viertel!), mit einem Layup und einem Alley-Oop-Dunk auf 63:65 heran. Es ist der Höhepunkt eines 12:2-Runs, der Kerr zu einer Auszeit zwingt.  

Warriors starten furios ins Schlussviertel

In den letzten fünf Minuten des dritten Abschnitts egalisieren sich beide Teams, womit die Warriors mit einer 76:70-Führung in den Schlussabschnitt gehen. Die Defense der Cavaliers gegen die "Splash Brothers" kann sich erneut sehen lassen. Nach drei Vierteln hält Curry bei 15, Thompon bei sieben Zählern.

Ohne James, der zu Beginn des Schlussviertels aufgrund einer Verschnaufpause nicht mitwirkt, werden die Heimischen zunächst überrollt. Ein Green-Dunk und ein ungestörter Thompson-Layup lassen die Führung der "Dubs" auf 80:70 anwachsen. Nach einem weiteren Field Goald von Harrison Barnes, bricht erst J.R. Smith den Lauf der Warriors und verkürzt auf 72:82.

Curry & Co. lassen nichts anbrennen, Mozgov wehrt sich

"MVP" Curry antwortet seinerseits mit einem Treffer von "Downtown", auch Iguodala beweist weiterhin ein gutes Händchen und verwandelt ebenfalls einen Dreier. Nach einem Dunk von Lee steht es sieben Minuten vor dem Ende 90:75 für die Gäste. Die Vorentscheidung.

Für die Cavaliers hält in dieser Phase lediglich der überragende Mozgov dagegen. Der Russe, der Topscorer seines Teams ist, verwandelt Layup um Layup und zieht insgesamt zwölf Freiwürfe (10 Treffer). Schlussendlich reicht aber auch die Performance des ungedrafteten St. Petersburgers nicht. Der Mann des Abends, Iguodala, sorgt mit seinem vierten Dreier schlussendlich für den Sargnagel. Übrigens: "Iggy" hält LeBron James auf der anderen Seite des Feldes bei lediglich vier Field Goals (14 Versuche).

Die Warriors sichern sich dank dringend notwendiger taktischer Anpassungen - kleinere Lineups, schnelleres Spieltempo - und einer besseren Trefferquote (46,8% aus dem Feld; 12/30 Dreier) den Sieg im vierten NBA-Finale.

 

Cleveland Cavaliers - Golden State Warriors 82:103 (24:31, 18:23, 28:22, 12:27)

Cavaliers: Mozgov 28 (Karriere-Bestleistung), James 20 (7/22 FG), Thompson 12, Dellavedova 10, Shumpert 5, Smith 4, Perkins 2, Harris 1, Jones 0, Miller 0

Warriors: Curry 22 (4/7 Dreier), Iguodala 22 (4/9 Dreier), Green 17, Barnes 14, Thompson 9, Lee 9, Livingston 7, Barbosa 2, Speights 1, Bogut 0, Holiday 0, McAdoo 0

Spiel Datum Heim Gast Ergebnis
1 Do. 4. Juni WARRIORS Cavaliers 108:100 OT
2 So. 7. Juni Warriors CAVALIERS 93:95 OT
3 Di. 9. Juni CAVALIERS Warriors 96:91
4 Do. 11. Juni Cavaliers WARRIORS 82:103
5 So. 14. Juni Warriors Cavaliers
6 Di. 16. Juni Cavaliers Warriors
*7 Fr. 19. Juni Warriors Cavaliers