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Humpelnder James führt Miami zum dritten Sieg

Humpelnder James führt Miami zum dritten Sieg

Die Miami Heat sind nur noch einen Sieg von ihrem zweiten NBA-Titel entfernt.

Das Team aus Florida gewann Finalspiel vier gegen die Oklahoma City Thunder in der Nacht auf Mittwoch mit 104:98 und stellte in der Best-of-seven-Serie auf 3:1.

Die Thunder gingen mit 33:16 in Führung, Miami konterte jedoch mit einem 16:0-Run und hielt die Gäste in den letzten vier Minuten auf vier Punkte.

Russell Westbrooks phänomenale Partie (43 Punkte) und 28 Zähler von Kevin Durant reichten OKC nicht.

Der am Ende von einem Krampf geplagte LeBron James (26, 12 Assists, 9 Rebounds), Dwyane Wade und Mario Chalmers (je 25) führten Miami an.

Spiel fünf findet in der Nacht auf Freitag erneut in Miami statt.

13:1- und 10:0-Runs von OKC

Oklahoma City startete wahrlich mit einem Donnerwetter: Ein 2:0 sollte für zwei Viertel lang die einzige Führung der Heat bleiben, nach weniger als vier Minuten lagen die Thunder bereits mit 13:3 voran.

Westbrook trumpfte bereits zu Beginn auf und war bei einem 10:0-Lauf auf 27:12 gemeinsam mit Nick Collison federführend.

Wenig später wuchs der Vorsprung auf 17 Punkte an, ehe Norris Cole vor dem ersten Viertelende auf 19:33 verkürzte.

In den ersten zwölf Minuten trafen die Heat 35 Prozent (8/23), die Thunder dagegen stolze 63 (15/24).

Heat schließen auf

Mit Westbrook auf der Bank ging der Spielfluss Oklakhomas jedoch (wieder einmal) prompt verloren, während den Heat plötzlich alles gelang.

Vor allem dank der Rollenspieler, die von James ideal gefüttert wurden, schloss Miami schnell auf 32:33 auf, kurz darauf hieß es 35:35.

Da Westbrook weiter nicht zu stoppen war (18 Punkte in Hälfte eins, vier der nur sechs Thunder-Feldkörbe im zweiten Viertel), gingen die Gäste zumindest mit einer knappen 49:46-Führung in die Halbzeit.

Für die Heat hielt James bereit bei zehn Zählern, acht Assists und sechs Rebounds.

Korb um Korb im dritten Viertel

Eine Minute nach Seitenwechsel brachte Wade die Gastgeber erstmals seit der ersten Minute (50:49) in Front.

In einem Offensiv-Spektakel wechselte die Führung mehrmals: Wade, Chalmers (sowohl aus der Distanz, als auch im Zug zum Korb) bzw. Durant und Westbrook prägten diese Phase.

Gegen Ende des dritten Viertels setzte sich James mehrmals in Folge im Low-Post gegen James Harden in Szene und brachte Miami kurzzeitig auf sieben Zähler weg.

Vor dem Schlussviertel hieß es 79:75. Westbrook hatte schon 26 Punkte, MVP James 20, zwölf Assists und neun Rebounds zu Buche stehen - es sollte jedoch weder ein Assist, noch ein Rebound hinzukommen.

Immer wieder Westbrook

Der groß aufspielende Chalmers, der in den Spielen zwei und drei zusammen nur fünf Punkte erzielt hatte, und Wade sorgten für einen 90:83-Zwischenstand.

Doch auf der Gegenseite war ein Mann noch besser: Westbrook scorte 13 Thunder-Punkte in Serie und glich sechs Minuten vor dem Ende auf 90:90 aus.

Kurz darauf vergab Oklahoma City die Chance auf die Führung, und den Fans in der AmericanAirlines Arena stockte der Atem: Ausgerechnet James zog sich bei einer Penetration einen Krampf zu.

Der Superstar scorte zwar danach noch zum 92:90, musste aber für eine Minute auf die Bank und krümmte sich vor Schmerzen.

James scort humpelnd

Durant nützte den kleinen Schock beim Gegner und warf OKC vier Minuten vor Schluss letztmals voran (92:94).

Danach glich Bosh aus und der wieder eingewechselte James brachte die Arena mit einem Dreier kurz vor Ablauf der Shot-Clock zum Kochen.

Nach Zweipunktern von Wade und Westbrook ging Miami mit einer Drei-Punkte-Führung in die Schlussphase.

Sprungball und unnötiges Foul entscheiden

Beide Teams strauchelten offensiv, bei den Thunder enttäuschte der "Sixth Man of the Year" James Harden schwer. LeBron James musste mit Schwerzen wieder auf die Bank.

Erneut mit Ablauf der Wurfuhr stellte Chalmers auf 101:96, Westbrook konterte umgehend.

Der folgende Angriff der Heat brachte die Vorentscheidung: Nach einem Fehlwurf von Wade kam es zu einer Sprungball-Situation.

Die Shot-Clock zeigte nur noch 0,8 Sekunden, wurde aber regelkonform auf fünf Sekunden gesetzt, nachdem Miami den Jump Ball gewonnen hatte.

Anstatt die Heat einen schwierigen Wurf unter Zeitdruck nehmen zu lassen, foulte Westbrook. Chalmers machte 14 Sekunden vor Ende mit zwei Freiwürfen zum 103:98 alles klar und bescherte Miami drei "Championship-Bälle".

Zwei-Mann-Show zu wenig

Die Thunder waren in den letzten 16,5 Minuten leicht auszurechnen: In diesem Zeitraum scorten nämlich nur noch Westbrook und Durant.

OKC-Coach Scott Brooks zeigte sich davon aber nicht enttäuscht: "Das passiert. Russell spielte großartig und wir sind über ihn gegangen."

Trotzdem wird es mehr als eine Zwei-Mann-Show brauchen, wenn die Thunder Historisches schaffen wollen.

Denn noch nie hat ein Team in den Finals nach einem 1:3-Rückstand auch nur ein Spiel sieben erzwungen.

"Ich kann eines garantieren: Wir werden kämpfen", gibt Brooks nicht auf.

hs


NBA-Finals (best of seven), Spiel 4, Dienstag:

Miami Heat - Oklahoma City Thunder 104:98 (19:33, 46:49, 79:75)

Miami: James 26 (10/20, 12 Assists, 9 Rebounds), Dwyane Wade 25 (8/19), Mario Chalmers 25 (9/15), Chris Bosh 13 (9 Rebounds), Cole 8, Battier 4, Jones 3, Haslem, Miller

Oklahoma City: Westbrook 43 (20/32, 5 Assists), Durant 28 (9/19, 9/9 Freiwürfe), Harden 8 (2/10, 10 Rebounds, 4 Turnovers), Collison 6, Sefolosha 5, Ibaka 4, Perkins 4, Fisher

Stand in der Serie: 3:1 für Miami. Spiel 5 in der Nacht auf Freitag in Miami.