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Wer wechselt vor der Trade Deadline der NBA?

Wer wechselt vor der Trade Deadline der NBA?

Die Washington Wizards liegen derzeit ebenso auf Playoff-Kurs. Ganz oben auf der Wunschliste steht ein neuer Backup-Point-Guard, der wiedererstarkte Trevor Ariza fand seinen Namen in den vergangenen Monaten immer wieder in Trade-Gerüchten wieder. Dennoch scheint es zweifelhaft, dass die „Wiz“ ihren Small Forward im Hinblick auf die Postseason ziehen lassen – auch wenn sein Vertrag im Sommer ausläuft.

Die Phoenix Suns befinden sich in einer ähnlichen Situation. Als positive Überraschung der Saison sind sie derzeit Siebter der brutalen Western Conference, in den vergangenen Wochen stand immer wieder ein Trade für Lakers-Altstar Pau Gasol im Raum. Die Wüsten-Franchise verfügt im kommenden Draft über drei bis vier Erstrundenpicks, 2015 sind es deren zwei – der eine oder andere soll im Austausch gegen den richtigen Spieler zu haben sein.

2013 war die Trade Deadline noch eine der größten Enttäuschungen der Saison.

Wurde zuvor über Wechsel von Krachern wie Kevin Garnett, Eric Gordon oder Josh Smith spekuliert, lautete der größte getradete Name schlussendlich JJ Redick.

Heuer verspricht das Pendel, in die andere Richtung auszuschlagen. Zahlreiche Teams haben ihre Playoff-Hoffnungen schon vor dem Saisonstart begraben und wollen nun produktive Spieler ohne großes weiteres Potenzial versilbern. Andere wollen sich für den Titelkampf noch mit einem Neuzugang verstärken. Bis zum 20. Februar um 21 Uhr MEZ haben die GMs noch Zeit, Transfers über die Bühne zu bringen.

LAOLA1 beleuchtet die wichtigsten Brennpunkte:

Nur Draftpicks zählen:

Bei einem Team scheint ein Trade nur eine Frage der Zeit zu sein. Die Philadelphia 76ers haben bekanntlich nur untergeordnetes Interesse an Siegen in der laufenden Saison. Mit Evan Turner, Spencer Hawes und Thaddeus Young stehen drei Mann im Kader, die anderen Teams durchaus helfen könnten. Die Sixers haben zudem Platz unter der Salary Cap und könnten so neben dem geforderten Erstrunden-Draftpick auch den einen oder anderen beim Trade-Partner ungeliebten Vertrag in Empfang nehmen.

Arron Afflalo ist bei vielen Teams begehrt

Die Orlando Magic befinden sich in einer ähnlichen Situation. Die aktuelle Spielzeit ist längst abgehakt, prinzipiell ist jeder Spieler außer Victor Oladipo zu haben. Schien es lange Zeit beschlossene Sache zu sein, dass Shooting Guard Arron Afflalo wechseln würde, gehen die Gerüchte derzeit in die entgegengesetzte Richtung. Auch Gespräche über Trades von Glen Davis oder Jameer Nelson sollen in den Anfangsstadien festhängen.

Auch die Boston Celtics legen keinen Wert auf eine Playoff-Teilnahme im Frühling, ihre Personalsituation ist dennoch eine etwas andere. Mit Rajon Rondo steht ein echter Star im Kader des Traditionsteams, Trade-Gerüchte um den Point Guard kochen seit gefühlten Ewigkeiten wieder und wieder hoch. Der mit allen Wassern gewaschene Danny Ainge dürfte kaum einen Spieler als unantastbar betrachten.

Die Fragezeichen:

Auch bei den Toronto Raptors war eigentlich eine Flop-Saison mitsamt gutem Draftpick „geplant“. Nachdem man trotz – oder wegen – des Abschieds von Starspieler Rudy Gay die Pole Position im Kampf um den Division-Titel inne hat, könnte der geplante Wiederaufbau vorerst auf Eis gelegt werden. Point Guard Kyle Lowry wäre mitten in seiner bisher besten Saison begehrt. Gut dokumentierte frühere Off-Court-Probleme und sein im Sommer auslaufender Vertrag lassen potenzielle Käufer zwar zögern, ein Trade lässt sich dennoch mit Sicherheit auf die Beine stellen. Für Raptors-GM Masai Ujiri steht eine Richtungsentscheidung an.

Die Charlotte Bobcats dürften sich um Verstärkungen umsehen. Oberstes Objekt der Begierde dürfte Evan Turner sein, von Ben Gordons auslaufendem Vertrag wird man sich wohl trennen.  

Die Titelkandidaten:

Ein alter Hut sind bereits die Trade-Gelüste der Houston Rockets, die Backup-Center Ömer Asik seit der Verpflichtung von Dwight Howard loswerden wollen. Sonderlich viel Bewegung gab es an dieser Front noch nicht, trotzdem wird die berüchtigte Betriebsamkeit von GM Daryl Morey wohl auch heuer zu der einen oder anderen Transaktion führen.

Die Portland Trail Blazers könnten von einer Verletzung zum Handeln gezwungen werden. Nachdem Backup-Center Joel Freeland ein bis zwei Monate ausfällt, steht nun ein Big Man für die Bank auf dem Einkaufszettel.

Die gleichen Interessen haben die Los Angeles Clippers: Tiefe auf der Bank muss her, auch wenn hier keine Verletzung schuld ist. Ein Kandidat ist Spencer Hawes von den 76ers.

Auch der Titelverteidiger sieht sich nach Verstärkungen um. Fraglich bleibt, auf welchem Weg die Miami Heat diese beschaffen. Für einen Trade könnte Managerfuchs Pat Riley die Munition fehlen, deshalb könnte man auch noch abwarten und sich mit Akteuren verstärken, die von ihren Ex-Teams aus ihren Verträgen ausgekauft wurden.

Mit den Oklahoma City Thunder will einer der Topfavoriten im Hinblick auf den Titelkampf noch den einen oder anderen Neuen. Dabei soll es sich um einen Flügelspieler handeln, der auf Dreipunkter und Defense spezialisiert ist. Für den geeigneten Mann wäre GM Sam Presti wahrscheinlich auch bereit, Thabo Sefolosha und/oder den einen oder anderen Draftpick zu opfern.

Martin Schauhuber

Die Pistons könnten Monroe traden, die Knicks wollen Stoudemire loswerden

Nichts sicher ist derzeit bei den Detroit Pistons. Nachdem Ex-Head-Coach Mo Cheeks keine Ordnung in den überfüllten Frontcourt bringen konnte, darf sich nun John Loyer versuchen. Auf lange Sicht hat das Trio aus Andre Drummond, Greg Monroe und Josh Smith unabhängig vom Trainer keine Zukunft; womöglich endet die gemeinsame Zeit schon in den nächsten Tagen. Monroe ist im Sommer Restricted Free Agent, Smiths 54-Millionen-Dollar-Ungetüm von Vertrag würde Teambesitzer Joe Dumars laut „USA Today“ liebend gerne loswerden – alleine ein Abnehmer wird sich schwer finden.

Auch die New Orleans Pelicans verlebten bisher eine enttäuschende Saison, die Playoffs sind praktisch unmöglich. Nun treten die Gastgeber des All-Star-Weekends wohl den Weg nach unten an, denn der eigene Pick im kommenden Draft geht an die 76ers – es sei denn, er fällt unter die Top sechs. Deshalb soll GM Dell Demps auf der Suche nach einem Abnehmer für den gut bezahlten Shooting Guard Eric Gordon sein. Die Pelicans scheinen sich auf dieser Position für Tyreke Evans entschieden zu haben, wohl auch aufgrund der mehrfach dokumentierten Verletzungsanfälligkeit von Gordon.

Die Cleveland Cavaliers wurden schon im Januar am Trade-Markt aktiv, Neuzugang Luol Deng soll aber nicht besonders glücklich mit seinem neuen Team sein. GM Chris Grant wurde vor Kurzem entlassen, für seinen Nachfolger David Griffin ist laut „ESPN“ nur Kyrie Irving unantastbar - so könnte auch Deng wieder seine Koffer packen.

Die New York Knicks würden gerne am Trade-Markt aktiv werden - es könnten ihnen aber Spieler fehlen, die andere Teams interessant finden. In Potenzial für die Zukunft investiert Teambesitzer James Dolan bekanntlich nicht, in erster Linie geht es um einen Point Guard, der sofort helfen kann. Dasselbe gilt auch für Stadtrivalen Brooklyn Nets.