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Schreiner: "Froh, diesen Schritt gewagt zu haben"

Schreiner:

„Ich bin nach dem Jahr 110 Prozent bestärkt, dass es der richtige Schritt war.“

Thomas Schreiners Resümee nach seiner ersten Saison bei River Andorra fällt trotz des überaus unglücklichen Endes durchaus positiv aus.

Beide Entscheidungsspiele um den Aufstieg in die erste spanische Liga, weltweit die zweitbeste nach der NBA, gingen verloren.

Bitter, aber akzeptabel

Am Ende der regulären Saison blieb Burgos mit 78:68 siegreich und schnappte sich sowohl Meistertitel als auch Direkt-Aufstieg.

Im fünften Finalspiel der Playoffs musste sich River Lucentum Alicante mit 71:95 geschlagen geben. „Zwei Mal so zu verlieren, ist sehr bitter“, gesteht der Kapitän der Nationalmannschaft.

Dass sein Team als frischgebackener Drittliga-Aufsteiger in der Premierensaison um den neuerlichen Aufstieg mitspielen könnte, hätte er vor der Saison aber ohnehin nicht erwartet.

„Die Favoriten waren andere. Es war überhaupt nicht abzusehen, dass wir so lange vorne mitspielen – das war überraschend für alle“, stellt Schreiner im Gespräch mit LAOLA1 klar.

Finanzielle Hürde machbar

Der Sprung von LEB Gold in die ACB hätte für ein kleines Überraschungsteam wie Andorra neben großen sportlichen auch finanzielle Herausforderungen bereitgehalten.

„Das Team war bemüht, den Aufstieg finanziell stemmbar zu machen. Man muss etwa sechs Millionen Euro aufstellen. Ob das gelungen wäre, kann ich nicht beurteilen - aber es hat so ausgesehen, als würden sie es schaffen“, berichtet der Guard, der neben Anton Maresch einer von zwei ÖBV-Legionären in dem Kleinstaat ist.

Erfahrung für das Team

Schreiner selbst brachte im abschließenden Finalspiel eine ausgezeichnete Leistung auf das Parkett, war mit 18 Punkten (3/4 Dreipunktern), drei Rebounds und vier Assists bester Spieler seines Teams.

Vor seinem Wechsel war Schreiner Feldherr der Kapfenberg Bulls

„In solchen Topspielen, in denen es um alles geht, wird man besser. Da kann man für die wichtigen Spiele im Nationalteam etwas mitnehmen“, meint der 26-Jährige.

Auch abseits der wichtigen Spiele hat der Neo-Legionär, in seiner ersten Saison im Ausland viel Erfahrung gesammelt: „Ich bin froh, diesen Schritt gewagt zu haben. Es hat mich weitergebracht. Sowohl sportlich als auch menschlich - hoffe ich.“

Die erste wird aber keineswegs seine letzte Spielzeit im Ausland sein. River Andorra verlängerte den Vertrag mit dem Führungsspieler um ein weiteres Jahr.

EM-Quali als nächste Herausforderung

Nun wartet mit der EM-Qualifikation die nächste Herausforderung auf den St. Pöltner. „Das Ziel kann nur sein, uns zu qualifizieren“, stellte er schon bei der Start-Pressekonferenz Anfang Juli klar.

„Wir sind keine Basketball-Größen, aber alles andere als der Gruppensieg wäre eine Enttäuschung“, übt sich Schreiner in kompromissloser Ehrlichkeit.

Am Donnerstag beginnt nach langer Vorbereitung endlich die Qualifikation im Multiversum Schwechat mit dem ersten Spiel gegen Luxemburg.

Dann wird sich weisen, ob der Kapitän seine Mannschaft zur ersehnten Quali führt.

Martin Schauhuber