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"Mit James Harden zu spielen, war echt cool!"

Yoga mit LeBron James, auf dem Court Teamkollege von James Harden, Feedback von Scottie Pippen.

Nur einer ganz exklusiven Gruppe war es Ende Juni vorbehalten, in Santa Monica ein verlängertes Wochenende mit den absoluten Superstars der NBA zu verbringen.

Jakob Pöltl gehörte dem erlesenen Kreis an, der zur "Nike Basketball Academy" eingeladen wurde.

Kobe, LeBron, Durant, ...

LeBron James, Kobe Bryant, Kevin Durant, James Harden, Anthony Davis, DeMarcus Cousins, DeAndre Jordan. "Alle Stars, die bei Nike unter Vertrag sind, und noch einige andere waren dort", zählt Pöltl im Gespräch mit LAOLA1 die Elite der besten Liga der Welt auf.

Dazu kamen noch zahlreiche Ex-NBA-Spieler wie eben Pippen, Penny Hardaway, Bruce Bowen, Derek Harper oder Brian Shaw.

"Wir hatten insgesamt drei Trainingstage. In der Früh stand immer etwas Anderes auf dem Programm: Am ersten Tag gab es ein Beach-Workout, am zweiten Tag ein Workout auf dem Spin-Rad, am dritten Tag Yoga am Strand mit LeBron James", erzählt der 19-jährige Pöltl, der in der abgelaufenen Saison im Dress der University of Utah im College-Basketball für Furore sorgte.


"Haupt-Match" am Abend

"Zu Mittag gab es Skill-Training und 3-gegen-3-Geschichten. Am Abend spielten wir immer Matches, etwa eineinhalb Stunden lang", berichtet der 2,13 m große Center.

Der Wiener entschied Ende April, sich noch nicht für den NBA-Draft zu melden und zumindest ein zweites Jahr auf dem College zu bleiben. In Los Angeles fand er sich trotzdem schon gemeinsam mit den Idolen der Sportart auf demselben Parkett wieder.

Nicht alle Stars traten im 5-gegen-5 gegen die größten College- und High-School-Spieler an, aber durchaus All-NBA- bzw. All-Star-Kaliber wie James "The Beard" Harden, Paul George, DeMarcus Cousins und DeMar DeRozan.

Superstar Harden als Teamkollege

Von Rockets-Guard Harden, der in den letzten beiden Saisonen jeweils in die beste Fünf der NBA gewählt wurde und beim Camp auch mit der ÖBV-Hoffnung in einem Team stand, war Pöltl besonders angetan.

"Er hat im Vergleich zu anderen das Ganze verstanden und nicht so eigensinnig gespielt. Ich habe auch mit DeMar DeRozan zusammengespielt, der hat alles raufgehaut, das war ein bissl zach. Aber mit James Harden war es echt cool, weil er viel kreiert und gepasst hat", berichtet Pöltl.

Ein Mix auf Augenhöhe also? "Natürlich sind die NBA-Stars um einiges besser, aber man hat es nicht so stark gemerkt, weil sie es eher locker genommen haben und wir uns voll reingehaut haben."


Persönliches Feedback von Pippen und Hardaway

Am Ende des Camps wurden die Leistungen der Spieler evaluiert. In Einzelgesprächen bekamen die Youngsters Tipps, die in Hinblick auf eine erfolgreiche NBA-Karriere helfen sollen.

Auch Pippen und Hardaway sprachen mit Pöltl.

Die Ratschläge brachten keine überraschenden Erkenntnisse. "Mir wurde gesagt, dass ich kräftiger und offensiv vielseitiger werden muss. Lobend wurde mein gutes Defensiv-Verständnis erwähnt und dass ich allgemein gut gespielt habe."

Dieses Feedback deckt sich auch in etwa mit dem umfangreichen Scouting-Report, den "DraftExpress" im Rahmen des Camps fertigte: Herausragend in allen Aspekten der Defense, beschränkte sich Pöltl offensiv auf seine schon im ersten Utah-Jahr gezeigten Fähigkeiten. Die große Mehrzahl der Aktionen setzte er direkt unter dem Korb nach Sprints zum Ring, Offensiv-Rebounds und Pick-and-Roll-Abschlüssen.

"Kein neuer Move, aber ..."

Was hat Österreichs NBA-Hoffnung sonst noch von der Westküste mitgenommen?

"Es waren nur drei Tage, also habe ich jetzt keinen neuen Move oder Ähnliches gelernt. Aber allein, gegen die anderen sehr, sehr guten College-Spieler zu spielen, war eine sehr coole Erfahrung und macht einen automatisch besser. Man lernt, wie man gegen solche Spieler spielen muss. Sie zeigen einem auch die Schwächen auf", so Pöltl.

"Ich weiß jetzt wieder ein bisschen besser, woran ich noch arbeiten muss - das war der größte Wert dieses Camps."

Vorfreude auf ÖBV-Team

Nächster Programm-Punkt für Pöltl, der sich seit Dienstag wieder in Österreich befindet, ist sein Debüt beim Herren-Nationalteam. Das Programm beginnt am Montag mit einem Camp in St. Pölten. Es folgen heuer nur Testspiele, u.a. gegen Litauen und Deutschland.

Der Jüngste im Team geht vor allem mit Vorfreude in den ÖBV-Sommer: "Ich bin nicht übermäßig aufgeregt, da ich alle, die dabei sind, kenne und ich nicht in ein komplett neues Umfeld komme, aber ich freue mich wirklich darauf."

Auf NBA-Spieler als Trainingspartner wird er in St. Pölten zwar verzichten müssen, doch das Messen mit Rasid Mahalbasic, dem an der europäischen Spitze etablierten ÖBV-Star, wird sicherlich auch eine große Herausforderung für den Rookie ...


Hubert Schmidt