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Hartes Duell: Lorenzo macht Marquez keine Vorwürfe

Hartes Duell: Lorenzo macht Marquez keine Vorwürfe

Das ewige Duell Marc Marquez und Jorge Lorenzo erlebte in Silverstone seine nächste Runde.

Der Yamaha-Pilot hatte lange geführt, doch in der Schlussphase kam es zu zahlreichen Wechseln an der Spitze. Wenige Runden vor Ende krachte es dann zwischen den beiden Spaniern.

Marquez drückte sich zwei Mal innen an Lorenzo vorbei und hatte so am Ende das bessere Ende für sich. Ein Manöver an der Grenze des Erlaubten, doch beide Protagonisten waren sich einig: That's Racing!

Lorenzo macht keine Vorwürfe

"Es war aggressiv, aber nicht unfair. Marc fährt eben aggressiver als andere Piloten", machte Lorenzo, der seinem Gegner gleich auf der Auslaufrunde die Hand geschüttelt, keine Vorwürfe.

Marquez sah logischerweise ebenfalls nichts Verwerfliches an seiner Aktion: "Die Manöver waren am Limit, aber nicht unfair. Wenn ich eine Chance habe, zu gewinnen, dann will ich sie auch nützen. Dieses Mal war meiner Meinung nach alles in Ordnung."

Lediglich den genauen Ablauf der rennentscheidenden Momente gaben Marquez und Lorenzo etwas anders wieder. Der Mallorquiner sprach von zwei Berührungen, während Marquez nur an eine einzige glaubt.

Eine oder zwei Berührungen?

Lorenzo schildert seine Sicht der Dinge: "Mir war klar, dass er in Kurve zwölf versuchen wird, mich zu überholen. Ich habe ihm aber die Tür zugemacht und auf der Außenseite Gas gegeben, dann hat er mich berührt. In der nächsten Kurve hat er mich beim Einbiegen noch einmal berührt."

Marquez wollte den zweiten Kontakt nicht gespürt haben: "Wir hatten eine leichte Berührung in der Kurve vor dem letzten Überholmanöver, also in Kurve zwölf. Die Aktion in Turn 13 war sicher hart und aggressiv, aber wir hatten keinen Kontakt."

Lorenzo stellte bei allem Respekt für Marquez fest, dass Manöver wie diese nur mit einer Honda möglich seien: "Er hat ein Motorrad, dass es ihm ermöglicht, so zu fahren. Er ist auf der Bremse sehr stark. Mit unserem Bike ist es einfach nicht möglich, solche Linien zu wählen, auch wenn wir uns im Vergleich zum Vorjahr verbessert haben. So ist es ziemlich schwer, sich zu verteidigen."

2013 war dem Yamaha-Piloten das in der letzten Kurve des Silverstone-Circuit noch gelungen. Eine Szene, die auch Marquez im Kopf herumspukte.

"Während dem Rennen habe ich ein paar Mal an letztes Jahr gedacht und mir eine gute Strategie überlegt. Im vergangenen Jahr hat mich Jorge in der letzten Kurve überholt und wir haben uns auch leicht berührt", erinnerte sich der Weltmeister.

 

Tatsächlich war es bei weitem nicht der erste Kontakt zwischen den spanischen Landsmännern. Motorsport-Magazin.com kennt die Kollisionsgeschichte von Marquez und Lorenzo.

Jerez 2013: Erster Lackaustausch

Es dauerte exakt drei Rennen in der Königsklasse, bis sich Marc Marquez und Jorge Lorenzo erstmals auf der Strecke in die Quere kamen. In der letzten Runde des Grand Prix von Spanien kämpfen die beiden Spanier um den zweiten Platz. Wie schon oft in der Geschichte kommt es in der letzten Kurve von Jerez zu einem entscheidenden Zweikampf. Lorenzo fährt vor Marquez auf die Kurve zu, der Rookie hält aber innen hinein. Sie kollidieren, Lorenzo muss die Strecke verlassen, Marquez sichert sich Rang zwei. Der Yamaha-Pilot ist anschließend stinksauer und verweigert seinem jüngeren Herausforderer sogar den Handschlag nach dem Rennen. Erst zwei Wochen später im Grand Prix von Frankreich kommt es zur öffentlichen Versöhnung.

Silverstone 2013: Bis zur Ziellinie...

Schon im Vorjahr ging es in Silverstone zwischen den spanischen Superstars heiß her. Die gesamte Renndistanz über bekriegten sie sich an der Spitze, die Führung wechselte unzählige Male. In der letzten Runde ritt Marquez eine Attacke gegen den Führenden Lorenzo und ging an ihm vorbei, doch der hielt dagegen und drückte sich in der letzten Kurve, in der Marquez eine etwas weitere Linie gehen musste, innen vorbei. Nur ein Wimpernschlag trennte die Beiden beim Überfahren der Ziellinie, doch Lorenzo hatte die vier Rennen dauernde Siegesserie von Marquez gestoppt.

Phillip Island 2013: Brenzliger Flag-to-Flag-Krimi

Der Australien-Grand-Prix 2013 zählt sicher zu den kuriosesten Rennen in der MotoGP-Geschichte. Die Bridgestone-Reifen werden vom neuen Asphalt auf Phillip Island regelrecht aufgefressen und überstehen keine Renndistanz. Man entschließt sich daraufhin zu einer Verkürzung des Rennens und einem verpflichtenden Motorradwechsel zur Halbzeit. Lorenzo stoppt eine Runde vor Marquez. Als der Repsol-Honda-Pilot nach seinem Boxenstopp auf die Strecke zurückkehrt kommt Lorenzo mit vollem Tempo angeschossen. Marquez zieht auf die Ideallinie, doch auch der Mallorquiner gibt nicht nach. Sie touchieren einander erneut, am Lenker der Honda bricht sogar ein Teil ab. Lorenzo siegt, Marquez wird später wegen einem zu späten Stopp disqualifiziert.