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"Sind deutlich hinter den Erwartungen geblieben"

93 Rennen gingen in die MotoGP-Statistik ein, seit Jorge Lorenzo sein erstes Rennen für Yamaha bestritt - zunächst an der Seite von Valentino Rossi, dann neben Ben Spies und nun wieder mit Rossi.

Yamaha Factory Racing gewann in dieser Zeit 42 Rennen, vier Mal die Fahrer-WM und drei Mal die Konstrukteurs-Wertung. Nur neun Mal blieb in diesem Zeitraum ein Podium ohne zumindest einen Werksfahrer des japanischen Herstellers. Man kann beim schlechten Resultat am Sonntag durchaus von einer empfindlichen Niederlage sprechen.

Meregalli: "Potenzielles Podium verschenkt"

Mit Ausnahme der Doppel-Null in Silverstone 2011 und Phillip Island 2011 - wo beide Piloten verletzungsbedingt passen mussten - gab es in den letzten fünfeinhalb Jahren kein Rennen, bei dem der beste Yamaha-Werksfahrer erst als Siebenter die Zielflagge sah.

"Wir sind deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben", gab Team-Direktor Massimo Meregalli zu. "Bis zum Rennen waren wir bei allen Bedingungen konkurrenzfähig, leider ging der wichtigste Teil des Rennwochenendes in die Hose. Mit Valentino haben wir ein potenzielles Podium verschenkt", weiß der Italiener.

"Nach einem guten Start mit vielen Überholmanövern war er gut dabei." Ein Sturz machte den Ambitionen des siebenfachen MotoGP-Weltmeisters allerdings einen Strich durch die Rechnung.

Fragezeichen hinter Lorenzos Aus

Warum Jorge Lorenzos M1 nach acht Runden plötzlich die Luft ausging, ist hingegen noch unklar. "Wir checken erst Jorges Daten, um zu verstehen, was nicht funktioniert hat. Es ist noch nicht möglich, jetzt irgendwelche Schlüsse zu ziehen", so Meregalli.

Team-Manager Wilco Zeelenberg fühlte mit seinem Schützling mit: "Jorge ging einfach das nötige Gefühl bei den Kurveneingängen ab, zudem hatte er wegen der Reifen nicht das nötige Vertrauen, das Motorrad richtig in die Kurven zu legen. Wenn du dich nicht sicher fühlst, rutscht das Bike und es ist schwer, Rennen wie dieses überhaupt zu beenden."

Warum es nicht lief, ist auch dem Holländer ein Rätsel. "Wir kennen die Antwort jetzt noch nicht. Das Wichtigste ist, dass Lorenzo nicht gecrasht ist", so Zeelenberg. "So viele Punkte zu verlieren ist natürlich ein Drama, aber wir müssen uns zusammenreißen." Auch Meregalli will gar nicht zu viele Gedanken an das katastrophale Abschneiden in Le Mans verschwenden: "Wir müssen uns jetzt so gut wie möglich auf das nächste Rennen vorbereiten."

In Mugello ist Yamaha zwar seit zwei Jahren ungeschlagen, allerdings zog sich Rossi dort bei seinem letzten Auftritt in blau-weiß auch seinen folgenschweren Unterschenkelbruch zu.