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Die Leidensgenossen des Dani Pedrosa

Die Leidensgenossen des Dani Pedrosa

Die aktive Laufbahn von Dani Pedrosa könnte ein jähes Ende finden. Er bekommt seine Armpump-Probleme einfach nicht in den Griff, auch zwei Operationen brachten keine Besserung.

In seiner derzeitigen Verfassung will der Repsol-Honda-Pilot definitiv nicht weiterfahren. Somit könnte im Alter von erst 29 Jahren seine Karriere zu Ende sein.

Pedrosa wäre aber bei weitem nicht der einzige Spitzenpilot, der sich aufgrund körperlicher Beschwerden vorzeitig in den Ruhestand verabschieden muss. Fünf Weltmeister ereilte bereits das gleiche Schicksal:

MICK DOOHAN

Von 1994 bis 1998 führte in der 500ccm-Klasse kein Weg an Mick Doohan vorbei. Er fuhr fünf Titel in Serie ein - das gelang außer ihm bisher nur Giacomo Agostini und Valentino Rossi. So ging der Australier auch als großer Favorit in die Saison 1999, am dritten Rennwochenende des Jahres wurde sein Traum von Titel Nummer sechs aber brutal zerstört. Doohan stürzte im Training von Jerez in Kurve vier bei mehr als 200 Stundenkilometern und brach sich das rechte Bein, das nach einem heftigen Crash im Qualifying von Assen 1992 ohnehin schon schwer in Mitleidenschaft gezogen war. Nach dem Jerez-Sturz wurden dem damals 33-Jährigen zwei Platten und zwölf Schrauben eingesetzt, an eine Fortsetzung der Karriere war aber nicht mehr zu denken. Doohan beendete umgehend seine Karriere.

WAYNE RAINEY

Ein besonders tragisches Ende nahm die Laufbahn von Wayne Rainey. Nach drei 500ccm-Weltmeistertiteln in Serie kämpfte er 1993 gegen seinen US-amerikanischen Landsmann Kevin Schwantz erneut um den Titel. Als Führender der Gesamtwertung ging Rainey in das drittletzte Saisonrennen, den Grand Prix von Italien in Misano. In Führung liegend passierte ihm ein relativ harmlos wirkender Sturz in Kurve eins. Dabei brach er sich allerdings den sechsten Brustwirbel und ist seitdem querschnittsgelähmt. Müßig zu erwähnen, dass Rainey, zum damaligen Zeitpunkt 32 Jahre alt, nie wieder ein Motorradrennen bestreiten konnte.

FREDDIE SPENCER

Als bislang letzter Pilot in der Geschichte der Motorrad-Weltmeisterschaft gewann Freddie Spencer 1985 zwei Titel in einer Saison. Er krönte sich damals zum Champion in den Klassen bis 250 und 500ccm. Eine unglaubliche mentale aber vor allem auch physische Herausforderung, der der Mann aus Louisiana Tribut zollen musste. Die extreme Belastung durch das parallele Fahren von zwei Klassen war zu viel für das Handgelenk Spencers. Nach seiner überragenden Saison fand er nie mehr zur vollen Fitness zurück und gewann kein einziges Rennen mehr, schaffte auch nicht einmal den Sprung auf das Podium. Spencer nahm sich zwei Auszeiten, versuchte jedes Mal das Comeback und scheiterte. Mit 31 Jahren zog er 1993 einen endgültigen Schlussstrich, sein Körper spielte einfach nicht mehr mit.

ALEX CRIVILLE

Im Gegensatz zu Doohan, Rainey oder Spencer machten Alex Criville keine Knochenbrüche oder Abnützungserscheinungen an Gelenken Probleme. Der erste spanische 500ccm-Weltmeister der Geschichte startete nach sieben Jahren bei Repsol Honda 2002 mit dem Team von d'Antin Yamaha in ein neues Abenteuer. Doch die Saison Crivilles war vorbei, bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte. Bei den Testfahrten im Winter erlitt der damals 31-Jährige mehrere Ohnmachtsanfälle. Er begab sich sofort in medizinische Behandlung, doch die Ursache für seine Aussetzer konnte nicht gefunden werden. Unter diesen Umständen wäre eine weitere Karriere im aktiven Rennsport zu gefährlich gewesen, Criville musste den Helm an den Nagel hängen.

BEN SPIES

Als bislang letzter Pilot der Königsklasse musste Ben Spies seine Karriere aufgrund körperlicher Beschwerden beenden. Seine Laufbahn fand wie die Crivilles unmittelbar nach einem Teamwechsel ihr Ende. Nach drei Jahren im Werksrennstall von Yamaha startete er 2013 für Pramac Ducati. In den ersten beiden Saisonläufen ging er auch planmäßig an den Start, am dritten Rennwochenende in Jerez wurde aber eine Schulterverletzung aus dem vorangegangenen Herbst wieder akut. Spies setzte aus und gönnte sich auch beim darauffolgenden Grand Prix von Frankreich eine Pause. In Italien versucht er ein Comeback, war aber nicht in der Lage am Rennen teilzunehmen. Bei seinem Heimrennen in Indianapolis wagte er sich ein letztes Mal auf eine MotoGP, flog aber erneut heftig ab und zog sich eine weitere Schulterverletzung. Dieser Sturz markierte im Alter von 29 Jahren das endgültige Karriereende des Superbike-Weltmeisters von 2009.