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Verrückter GP an Marquez, Rossi baut Führung aus

Verrückter GP an Marquez, Rossi baut Führung aus

Was war das für ein unglaubliches Rennen?

In einem der chaotischsten Grand Prix der Geschichte siegte Marc Marquez mit zwei Boxenstopps vor Bradley Smith, der nie an der Box war und Scott Redding, der sogar gestürzt war.

Yamaha wählte eine suboptimale Taktik, Lorenzo stürzte und Rossi wurde nun Fünfter, sammelte so aber natürlich wichtige Punkte für die Weltmeisterschaft. Wir arbeiten die ganze Action noch einmal auf.

Pünktlich zum Rennstart um 14 Uhr verdunkelte sich der Himmel über Misano und es begann leicht zu regnen. Die Fahrer waren alle auf Slicks gestartet. Lorenzo kam von der Pole Position am besten Weg und bog vor Marquez in Kurve eins, der sich gegen Rossi gerade noch verteidigen konnte. Pedrosa nahm Rang vier ein. Durch das Schwenken der weißen Flaggen bereits in Runde eins wurde den Piloten signalisiert, dass ein Motorradwechsel nun erlaubt war. Das gesamte Feld blieb aber vorerst auf Slicks draußen.

Erster Wechsel

Nach fünf Runden wurde der Regen deutlich stärker und das Spitzentrio mit Lorenzo, Marquez und Rossi konnte sich vom Rest des Feldes absetzen. Ein Großteil des Feldes wechselte auf die zweiten Maschinen, doch die Top-Drei blieben draußen. Ebenso wie Redding, der schon bald stürzte. Eine Runde später gingen auch Lorenzo, Marquez und Rossi an die Box. Während die beiden Spanier direkt auf die zweite Maschine hüpften, legte Rossi einen Zwischenschritt ein und verlor so wertvolle Zeit.

Marquez überholte Lorenzo in der ersten Runde nach dem Boxenstopp, Rossi lag 3,5 Sekunden zurück. Rossi verkürzte den Abstand aber ständig. In Runde zehn verbremste sich schließlich Marquez in Kurve acht und Lorenzo holte sich die Führung zurück. Rossis Rückstand schmolz bereits auf 2,5 Sekunden und wurde weiter kleiner. Mit noch 16 zu fahrenden Runden hing der Lokalmatador wieder am Hinterrad von Marquez, die Spitzengruppe hatte sich wieder formiert.

Strecke trocknet ab

Schon im nächsten Umlauf schnappte sich Rossi Marquez und fuhr auf Rang zwei nach vorne. Die Strecke trocknete in dieser Phase zunehmend ab und Bradley Smith, der als einziger Pilot auf Slicks draußen geblieben war, fuhr wieder die gleichen Zeiten wie die Spitzengruppe. Ein Wechsel zurück auf Trockenreifen hätte zu diesem Zeitpunkt also bereits wieder Sinn gemacht.

Zwölf Runden vor Ende machte Rossi ernst. Er ging in Kurve eins an Lorenzo vorbei, der versuchte in Turn 2 zu kontern, doch Rossi hielt dagegen. Die 92.000 Tifosi auf den Tribünen tobten, während der Regen wieder etwas stärker wurde. In der nächsten Runde signalisierte Lorenzos Boxencrew, er solle wieder zum Wechsel hereinkommen. Mit noch zehn zu fahrenden Runden wechselte Marquez zurück auf sein Trockenmotorrad, während die Yamaha-Rivalen Rossi und Lorenzo draußen blieben. Fast das gesamte Feld war schon wieder auf Slicks unterwegs, doch keiner der Yamaha-Piloten wollte den ersten Zug machen.

Acht Runden vor Ende kam aber auch Lorenzo herein. Er lag aber mittlerweile über 15 Sekunden hinter Marquez zurück. Rossi blieb weiterhin draußen. Erst im nächsten Umlauf kam er an die Box. Und im nächsten Umlauf passierte das große Drama: Lorenzo stürzte aus dem Rennen. Auf den noch kühlen Reifen übertrieb er es völlig und flog ab.

Marquez an der Spitze

Marquez lag nun in Führung, sechs Sekunden hinter ihm Smith, der nie gewechselt hatte und weitere zehn Sekunden dahinter Loris Baz, der als Erster zurück auf Slicks gegangen war. Auf Rang vier fuhr Redding, der zuvor bereits gestürzt war. Er machte Jagd auf Baz. Rossi war nun Fünfter, direkt vor Danilo Petrucci. Zwischen Redding und Baz entbrannte in den letzten Runden ein Kampf um die letzte Podiumsplatzierung, in der viertletzten Runde ging der Brite an Baz vorbei.

Marquez gewann schließlich souverän und Smith sicherte sich mit einer taktischen Meisterleistung Rang zwei vor seinem Landsmann Redding. Loris Baz sorgte mit dem vierten Platz ebenfalls für eine Sensation. Valentino Rossi sammelte als Fünfter elf ganz wichtige Punkte für die Weltmeisterschaft. Hinter ihm wurde Danilo Petrucci Sechster, es folgten die Ducati-Werkspiloten Iannone und Dovizioso. Dani Pedrosa musste sich mit Platz neun vor Aleix Espargaro begnügen. Die LCR-Fahrer Crutchlow und Miller wurden Elfter und Zwölfter. Mike di Meglio belegte Position 13 vor Maverick Vinales und Alvaro Bautista, der den letzten Punkt holte. Stefan Bradl fehlten als 16. gut fünf Sekunden auf einen Zähler.

Einen ganz bitteren Verlauf nahm das Rennen schon früh für Michele Pirro. Die Ducati des Fünften im Qualifying sprang in der Startaufstellung nicht an und er musste auf dem Ersatzmotorrad aus der Box starten. Wenig später gab er auf. Neben Lorenzo stürzten noch Pol Espargaro, Yonny Hernandez und Alex de Angelis im Rennen.