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Rossi wehrt Marquez-Attacke ab und gewinnt Assen

Rossi wehrt Marquez-Attacke ab und gewinnt Assen

Das war pure Werbung für den Motorradsport. Mit Valentino Rossi und Marc Marquez lieferten sich die beiden größten Stars des MotoGP-Feldes in Assen einen Kampf bis zur letzten Kurve.

Weltmeister Marquez wagte einen verzweifelten Angriff, der eine Kollision zur Folge hatte. Rossi musste durch den Kies, konnte seinen jungen Herausforderer aber dennoch hinter sich lassen. Jorge Lorenzo komplettierte das Podium, Stefan Bradl stürzte aus dem Rennen.

Rossi behauptet Führung

Valentino Rossi ließ am Start nichts anbrennen und behielt von der Pole Position seine Führung bis zur ersten Kurve. Aleix Espargaro erlebte kein erneutes Start-Debakel wie in Barcelona und konnte Rang zwei verteidigen, Marc Marquez behielt den dritten Platz.

Dani Pedrosa, der Reihe zwei angeführt hatte, kam überhaupt nicht weg und fiel gleich am Start auf den zwölften Rang zurück. Pol Espargaro nahm seine vierte Position ein, auf Rang fünf lag bereits der von P8 gestartete Jorge Lorenzo.

Lorenzo in Runde eins auf Rang 3

Der Sieger der letzten vier Rennen setzte seine Aufholjagd in der Anfangsphase gleich konsequent fort und schnappte sich schon in der ersten Runde die beiden Espargaro-Brüder, was ihn auf Rang drei nach vor brachte.

So formierte sich an der Spitze ein echtes Superstar-Trio mit Rossi in Führung und Marquez sowie Lorenzo auf den Verfolgerrängen. Rossi konnte in den ersten Runden eine kleine Lücke aufmachen, doch Marquez zog das Tempo bald an und heftete sich an das Hinterrad seines Rivalen. Lorenzo folgte mit einem Respektabstand von gut einer Sekunde.

Duo setzt sich ab

Nach etwa einem Drittel der Renndistanz verabschiedete sich Lorenzo aus dem Kampf um den Sieg endgültig. Sein Rückstand wuchs rasant an und lag bald über drei Sekunden. Marquez lauerte hingegen weiterhin auf seine Chance, um an Rossi vorbeizugehen.

Doch der Doktor leistete sich vorerst keine Schwäche. Hinter dem Spitzentrio führte übrigens Iannone eine spektakuläre Verfolgergruppe mit seinem Ducati-Teamkollegen, den Espargaro-Brüdern, Cal Crutchlow, Bradley Smith, Dani Pedrosa, Danilo Petrucci und Maverick Vinales an.

Rossi taktiert

Zu Beginn des letzten Renndrittels nahm Rossi an der Spitze etwas Tempo heraus und wollte Marquez so fast dazu zwingen, ihn zu überholen, um so auch einmal seine Schwächen einsehen zu können.

Der Vorsprung auf Lorenzo war mit fast sieben Sekunden bereits groß genug für derartige Taktikspielchen. Sieben Runden vor Ende folgte Marquez der Einladung Rossis und übernahm erstmals im Rennen die Führung vom WM-Leader.

Was nun folgte war die Ruhe vor dem Sturm. Rossi und Marquez wollten ihre Karten noch nicht auf den Tisch legen. Nach zwei langsamen Runden machte der amtierende Weltmeister mit noch fünf zu fahrenden Umläufen wieder Ernst. Er bewegte seine Honda nun wieder am Limit, doch Rossi konnte auf der Yamaha die Pace mitgehen. Ein dramatisches Finale bahnte sich an.

Rossi macht ernst

Drei Runden vor Ende wagte Rossi den Angriff und ging direkt an Marquez vorbei. Der versuchte zu kontern, kam aber nicht am Routinier vorbei.

Jetzt ließ es Rossi so richtig krachen und öffnete sofort eine Lücke von etwa einer halben Sekunde. Marquez versuchte alles um mit Rossi mitzuhalten, war mit seiner Honda aber absolut am Limit.

Im vorletzten Umlauf knallte Rossi seine persönlich beste Rundenzeit auf den niederländischen Asphalt, doch auch damit konnte er sich nicht von Marquez absetzen. Das Rennen blieb bis zur letzten Kurve offen.

Marquez mit Attacke in Schlusskurve

Marquez stach in der Schikane vor der Start-Ziel-Geraden innen hinein, es kam zur Berührung. Rossi schoss durch das Kiesbett und konnte nur mit Mühe einen Sturz vermeiden.

Dennoch blieb Rossi vorne und überquerte vor Marquez die Ziellinie. Der Doktor hatte zwar abgekürzt, durch den etwas übermotivierten Angriff von Marquez aber keine andere Möglichkeit gehabt.

So feierte Rossi seinen ersten Sieg von Pole Position seit Misano 2009, Marquez musste sich mit Rang zwei begnügen. Lorenzo fuhr einen ungefährdeten dritten Platz ein.

Andrea Iannone kam auf Rang vier ins Ziel, vor Pol Espargaro und Cal Crutchlow. Bradley Smith wurde Siebter vor Dani Pedrosa, der ein enttäuschendes Rennen zeigte.