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Serienende für Marquez - trotzdem Erleichterung

Serienende für Marquez - trotzdem Erleichterung

Im elften Rennen ist es passiert: Marc Marquez musste sich erstmals in dieser MotoGP-Saison geschlagen geben.

Der Spanier bleibt damit bei zehn Siegen in Serie und teilt sich den Rekord bei der Anzahl an Saisonsiegen weiter mit Giacomo Agostini.

"Endlich haben wir Marc geschlagen"

"Endlich haben wir Marc [Marquez] geschlagen", bringt Jorge Lorenzo die Stimmung unter den Kollegen auf den Punkt. 

"Dummerweise war es nicht ich, dem das gelungen ist, sondern Dani [Pedrosa]", begann Jorge Lorenzo nach einem denkwürdigen Tschechien Grand Prix, den er knapp hinter Pedrosa als Zweiter beendete.

"Ich hatte heute die Chance auf den Sieg", war sich der Yamaha-Pilot sicher, nachdem er sich im Warm-Up am Sonntagmorgen bestens fühlte und die Bestzeit erzielen konnte.

"Einer dieser Sonntage"

Für Saison-Dominator Marquez blieb nur Rang vier. "Heute war ein schwieriger Tag, einer dieser Sonntage, an denen du dich nicht perfekt fühlst", begann er nach dem Rennen.

"Es gelang uns nicht am Wochenende, das perfekte Setup zu finden. Ich hatte mehr oder weniger den gleichen Rhythmus wie im vierten Freien Training. Am Rennende war ich langsamer, denn ich sah, dass es nicht mehr möglich war, ums Podest zu kämpfen, also machte ich etwas ruhiger. Die anderen waren einfach schneller. Ich habe versucht, ihnen zu folgen, aber es war nicht möglich."

Marquez fürchtete Probleme

Im Qualifying kam der Spanier gut zurecht und sicherte sich die Pole.

"Mit den neuen Reifen waren wir konkurrenzfähig und ich wusste, dass wir auf abgefahrenen Reifen stärkere Probleme hatten. Ehrlich gesagt, hatte ich aber nicht erwartet, so weit zurückzuliegen. Das musste ich aber erst einmal verstehen. Ich denke, wir waren intelligent, diese Punkte für die WM mitzunehmen", fuhr Marquez fort.

Unsicherheit vor dem Rennen

"Im Warm-Up haben wir ein anderes Setup probiert, was schon darauf hingedeutet hat, dass wir mit dem Bike, das wir hatten nicht zufrieden waren, denn normalerweise versuchen wir sowas im Warm-Up nicht", schilderte der amtierende Weltmeister weiter.

"Wir waren uns aber nicht so sicher, weil es so kalt war. Dann gingen wir vor dem Rennen auf das zurück, was wir gestern hatten und wussten zumindest, dass es für ein paar Runden gut sein würde. Der Rhythmus von Dani und Jorge war aber besonders im zweiten Teil des Rennens so stark. Sie waren einfach schneller."

Nach Fast-Sturz an WM gedacht

Das größte Problem hatte Marquez beim Beschleunigen aufgrund von starkem Spinning.

"Dadurch habe ich zu viel verloren und versucht, das auf der Bremse wieder gutzumachen, um dichter an die anderen heranzufahren. Ein paar Runden lang war das ok, aber das ganze Rennen lang ging es nicht. Ich bin ein, zwei oder drei Mal fast gestürzt und dann dachte ich mir, dass es besser sei Valentino zu folgen. Aber nach einer Weile merkte ich, dass auch das nicht möglich war und ich an die WM denken muss", erklärte er.

Ungewohnte Zielankunft für Marquez

Zum ersten Mal beendete Marquez ein Rennen in der MotoGP und stand nicht auf dem Podium.

"Ich bin zehn Sekunden hinter den anderen gelandet. Wenn ich gepusht hätte, wären es vielleicht nur sieben Sekunden gewesen. Das hatte ich nicht erwartet, aber so ist es nun einmal. Die Punkte bleiben die gleichen, egal wie groß dein Rückstand ist."

Im Verlaufe des Rennens ging der Repsol Honda Pilot jedes einzelne Mapping seiner Maschine durch. "Es war nicht möglich, daran etwas zu ändern. Am Anfang war es auch schwer, die anderen zu überholen. Normalerweise ist das für mich leicht, aber dieses Mal war es schwer, weil ich so viel beim Beschleunigen verloren habe. Beim Bremsen hat sich das Bike stark hin- und herbewegt und ich habe den Bremspunkt verpasst, den Vorderreifen etwas überhitzt. Runde für Runde wurde alles immer schlechter. Deshalb hatte ich am Ende viele Probleme."

Niederlage bringt Erleichterung

Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken fühlte sich Marquez nach dem vierten Platz aber eher erleichtert und das war dem strahlenden Spanier auch anzusehen.

"Ehrlich gesagt fühle ich mich jetzt viel besser als vorher. Vorher hatte ich den Druck, alle haben nach mir gesehen, über die Siege gesprochen und darüber, dass ich alle Rennen gewinnen kann. Wie ich immer sage: Mein Ziel ist es, den Titel zu gewinnen und wenn wir einen Sonntag wie diesen haben, müssen wir das einsehen, clever sein und den Vorsprung in der WM halten."