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"Dieser Titel war definitiv der härteste"

Jorge Lorenzo machte auf Phillip Island den vierten WM-Titel klar und sang danach gemeinsam mit seinem Teammanager Wilco Zeelenberg "We are the champions".

"Er hatte eine großartige Saison voller Siege und zweite Plätze und nun der WM-Titel", freute sich Zeelenberg mit seinem Piloten. Doch besonders mental sei die Saison des Mallorquiners sehr schwer gewesen.

"Die Honda-Pedrosa-Kombination war zuletzt sehr stark. Dani war sehr konstant und ich durfte mir nie erlauben, meine Konzentration zu verlieren. Aber nun, da es vorbei ist, fühle ich mich wie im siebten Himmel", sagte der frisch gekrönte Meister.

Aus Fehlern gelernt

Dabei erlebte Lorenzo vor einem Jahr auf der gleichen Strecke einen der schlimmsten Momente seiner Karriere. "Und nur ein Jahr später kann ich den Titel feiern, das ist wunderbar." Damit ihm das gelang musste aber auch der Weltmeister aus 2010 noch dazulernen.

"Ich lernte meine Limits kennen, ich habe mich in dieser Hinsicht sehr verbessert. Als ich in die MotoGP kam lief Vieles schief, aber ich konnte aus meinen Fehlern lernen und ich habe bewiesen, dass ich gewachsen bin."

"Der härteste Titel"

Auf dem Höhepunkt seiner Karriere sei der 25-Jährige trotzdem nicht. "Wenn man so denkt, dann kann man sich nicht mehr verbessern und alles ist vorbei", erklärte er. Welcher seiner vier Titel am schönsten ist, konnte Lorenzo schlecht einschätzen.

"Dieser war definitiv der härteste, der, für den ich bis zum Ende kämpfen musste", war er sich sicher. Das WM-entscheidende Rennen sei in Misano gewesen, wo Dani Pedrosa nicht punkten konnte und sein Landsmann den Sieg abräumte.

Im nächsten Jahr steht Valentino Rossi wieder neben Lorenzo in der Box und auch Pedrosa dürfte weiter stark fahren. "Mein Ziel ist es aber - abgesehen vom Gegner - einfach wieder zu zeigen, dass ich der Beste bin. Ich bin sicher, dass Yamaha alles aufwenden wird, um das Bike zu verbessern." Besonders die Traktion am Kurvenausgang und eine bessere Beschleunigung wünscht sich der Champ.

Abschied von Stoner

Obwohl Casey Stoner ein starker Rivale ist, wird Lorenzo ihn vermissen. "Er ist der Fahrer mit dem meisten Talent, das ich je gesehen habe. Ich erinnere mich daran, als er noch mit der Ducati auf der Strecke war und sofort zwei Sekunden vor allen anderen lag, das schafft niemand anderes. Ich werde ihn sehr vermissen."

Für Lorenzo geht es allerdings weiter und dabei denkt auch er als Weltmeister über Regeländerungen nach. "Ich würde die Elektronik beschränken, aber dabei die richtige Balance mit der Sicherheit finden."

Für den Yamaha-Piloten steht als Nächstes das Saisonfinale in Valencia auf dem Plan. "Ich werde definitiv ruhiger sein, ohne jeglichen Druck. Vielleicht bin ich dadurch sogar stärker", vermutete er.

Zu allererst wird im Yamaha-Lager aber richtig gefeiert, selbst Lorenzo plant etwas Neues: "Ich würde mich gern mit Mojito und Caipirinha betrinken. Das mache ich sonst nie, weil als Sportler müssen wir da sehr vorsichtig sein. Aber ich will diese Nacht feiern, als wäre es meine letzte!"