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Cortese stürzt und vergibt erste Titelentscheidung

Cortese stürzt und vergibt erste Titelentscheidung

Sandro Cortese hätte sich in Motegi beinahe als Moto3-Weltmeister und erster Motorrad-Champion auf einer KTM feiern lassen dürfen.

Im Kampf um den Sieg stürzt der deutsche Werkspilot aber nach einem Kontakt mit Alessandro Tonucci in der letzten Runde.

Cortese kann wieder aufsteigen, wird am Ende Sechster und geht nun mit einem Vorsprung von 56 Punkten in die letzten drei Rennen.

Der Sieg geht erstmals an seinen Teamkollegen Danny Kent, der von Pole Position gestartet war.

Sechs um den Sieg

In einem spannenden Rennen hatte sich nach ein paar Runden eine Sechsergruppe mit Cortese, Tonucci, Kent, Jonas Folger, Luis Salom und Zulfahmi Khairuddin, der aber nach einem Fahrfehler abreißen lassen musste.

Vorne wurde zunächst sehr diszipliniert gefahren und die jeweiligen Teamchefs mussten noch nicht damit beginnen, sich die Haare zu raufen. Je geringer die Anzahl der verbleibenden Runden aber wurde, desto intensiver wurde die Angelegenheit.

Für Unruhe sorgte unter anderem Tonucci, der noch nie in so einer Position gefahren war. Der Italiener war sehr darauf bedacht, so weit vorne zu fahren wie möglich, wodurch er seine Mitstreiter immer wieder in Zweikämpfe verstrickte und dabei riskierte, dass vorne jemand wegfährt.

Zwei Runden vor Schluss konnte sich so Folger beinahe absetzen, Cortese konnte aber nachsetzen und die Lücke wieder schließen.

Hektischer Schluss

Eingangs der letzten Runde wollte es Salom dann wissen und versuchte, sich in Kurve eins an Folger vorbei zu pressen. Das endete damit, dass die Beiden kollidierten und im Kiesbett landeten.

Folger war verärgert, die Rennleitung kündigte eine Untersuchung an und Cortese auf einmal auf dem Weg Richtung Titel unterwegs, da Vinales am Ende der Gruppe etwas den Anschluss verlor.

Doch Cortese konnte nicht durchziehen, da er selbst noch zu Sturz kam, als Kent und Tonucci ihn attackierten und es zu einer Berührung kam.

Ärger in der Auslaufrunde

Das führte dazu, dass Kent die entscheidende Lücke hatte, Tonucci hinter Vinales zurückfiel und damit die Top-3 feststanden. Cortese konnte sich hinter Alex Rins und Khairuddin noch als Sechster ins Ziel schleppen, sein Ärger war aber nicht zu übersehen.

Vor allem Kent bekam den Unmut des Deutschen zu spüren, obwohl es eigentlich Tonucci gewesen war, mit dem er Kontakt gehabt hatte. In der Auslaufrunde fuhr Cortese wild gestikulierend an seinem siegreichen Teamkollegen vorbei und stürmte anschließend wutentbrannt in die KTM-Box.

Titelchance in Malaysia

Für Cortese ist die Titelfeier mit dem Ergebnis von Motegi aber wohl nur aufgeschoben, da er mit besten Aussichten in Richtung Malaysia reist.

Er liegt in der Weltmeisterschaft nun 56 Punkte vor Salom in Führung, drei Rennen sind noch zu fahren, also maximal 75 Punkte zu vergeben.

Damit hat Cortese realistische Chancen, sich in Sepang zum ersten Moto3- und ersten KTM-Weltmeister der Geschichte zu küren.