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Flashback: Die graue Macht

Flashback: Die graue Macht

Die (graue) Macht war mit ihnen, das Imperium hat zurückgeschlagen!

Nach dem Ferrari-Triumph beim Grand Prix in Malaysia stellte Mercedes die "alte" Ordnung in Shanghai wieder her. Meister Hamilton brachte den Sieg unter dem Schutz des Safety Cars ins Ziel - und das, obwohl ihm Arsene Wenger die Pole Position streitig machte und ihm heiß unterm Hintern wurde.

Tapfer schlugen sich auch die jungen Ritter, wenngleich nicht alle für ihren aufopfernden Kampf belohnt wurden.

Das und mehr im Flashback aus dem Reich der Mitte:

 

  • HOT AND NOT

 Lewis Hamilton

Der Weltmeister ließ sich vom Ferrari-Triumph in Malaysia und den nachfolgenden Lobhudeleien auf die Scuderia nicht beirren und stellte die Ordnung wieder her. Mit einer souveränen Vorstellung hielt Hamilton sowohl seinen Teamkollegen Rosberg als auch das Ferrari-Duo über die gesamte Renndistanz in Schach, selbst beim Einsatz des Safety Cars kurz vor dem Ende behielt er trotz heißem Hintern (Problem mit der Sitzschale, die zu heiß wurde) einen kühlen Kopf. Der Brite kontrollierte den Grand Prix und feierte völlig verdient seinen zweiten Saison-Sieg. "Heute ist mir alles gelungen, ich konnte das Auto steuern, wohin ich wollte, konnte Abstand und Reifen kontrollieren, wie ich wollte", sagte Hamilton, der die Führung in der WM auf 13 Punkte gegenüber Vettel ausbaute.

 McLaren-Honda

Drittes Rennen - zum dritten Mal keine Punkte für Fernando Alonso und Jenson Button. Der Rennstall hinkt der Konkurrenz bislang gewaltig hinterher. In Shanghai wurden beide Autos überrundet, Ex-Ferrari-Pilot Alonso beendete den Grand Prix auf Rang zwölf, direkt vor seinem Teamkollegen. Der Brite bekam für seine Kollision mit Pastor Maldonado zudem eine fünf-Sekunden-Strafe sowie zwei Strafpunkte aufgebrummt. "Wie ich da zuversichtlich bleiben kann? Nun, ich sehe eine tolle Zukunft vor uns liegen", sagte Button. "Gemeinsam arbeiten wir darauf hin, das Team zu etwas Besonderem zu machen. Das wird Zeit brauchen, ganz klar. Aber schon 2016 könnten wir erste Siege einfahren." Das erste Erfolgserlebnis gab es immerhin schon: in China kamen beide Autos zum ersten Mal ins Ziel.

  • NEWCOMER-CHECK

Fast hätte es für Max Verstappen wieder für Punkte gereicht - aber nur fast. Zwei Runden vor Ende des Rennens stoppte ein Motorschaden den auf Position acht liegenden Youngster, sein Toro Rosso blieb auf der Start-Ziel-Geraden liegen. Der 17-Jährige, der zuletzt als Siebenter in Malaysia überzeugte, wurde für seine starke Performance nicht belohnt. "Ich fuhr in die Top 10 und habe mich auf Punkte eingestellt. Am Ende ist es sehr enttäuschend, wenn du ausfällst", sagt Verstappen und streicht das Positive des Auftritts in China hervor. "Heute habe ich es wieder sehr genossen. Ich habe mich im Auto wohlgefühlt und das ist sehr wichtig."

Nicht viel besser lief es für Verstappens Teamkollegen Carlos Sainz Jr.. Der 20-Jährige beendete das Rennen auf Rang 14 und holte damit erstmals in dieser Saison keine Punkte. Der Spanier hatte wie Verstappen und Red-Bull-Pilot Daniil Kvyat mit dem Renault-Motor zu kämpfen: "Leider hatten wir Probleme mit dem Getriebe, das hat Zeit gekostet. Ich denke, ohne dieses Problem hätten wir in die Punkte fahren können." 

Als einziger Rookie schaffte es Felipe Nasr in die Punkteränge. Der 22-jährige Sauber-Pilot zeigte eine tadellose Leistung und holte mit Rang acht nach der Nullnummer von Malaysia wieder Punkte. "Ich denke, alles aus dem Auto und unserer Strategie herausgeholt zu haben. Wir können mit diesem Resultat zufrieden sein, es ist ein toller Tag für uns", jubelte der Brasilianer.

  • TEAM-CHECK: Vettel vs. Räikkönen

"Alles in allem ein sehr großer Erfolg dieses Wochenende. Wir sind deutlich näher dran als vor vier Wochen. Nicht so nahe wie in Malaysia, wo wir vorne waren, aber es ist ein Schritt nach vorne." Sebastian Vettel bringt es auf den Punkt. Die Scuderia ist dabei, sich als zweite Kraft hinter Mercedes zu behaupten. Der Rennstall aus Maranello schaffte es in Shanghai einmal mehr, Williams hinter sich zu lassen. Verantwortlich dafür ist in erster Linie Vettel, der im Reich der Mitte das Bestmögliche herausholte und mit Rang drei den dritten Podestplatz in dieser Saison einfuhr. Wieder hinter Vettel einreihen musste sich Kimi Räikkönen. Der Finne kam als Vierter, dafür aber endlich einmal ohne Probleme, ins Ziel. "An Sebastian kam ich nie ganz heran, weil wir geringfügig andere Strategien verfolgten", erklärte der 35-Jährige. "Es war aber schön, zur Abwechslung mal über die erste Runde hinaus zu kommen, ohne einen beschädigten Wagen zu haben." 

  • DUMMHEIT DER WOCHE: Flitzer auf der Strecke

Es gibt Fans und es gibt diesen jungen Mann. Der Herr in schwarz kletterte während des zweiten freien Trainings von der Haupttribüne aus über den Sicherheitszaun und lief anschließend quer über die Start- und Zielgerade in Richtung Boxengasse. Ziel des Mannes war Medienberichten zufolge die Ferrari-Box. Er wurde von der Polizei festgenommen.

Sebastian Vettel Kimi Räikkönen
Endplatzierung
3. 4.
Rückstand auf 1.
+2,988 +3,835
Topspeed
283,9 km/h (8.) 285,4 km/h (6.)
Schnellste Runde
1:43.018 (5.) 1:43.026 (6.)
Reifenstrategie (Runden)
<span style=\'color: #555555; font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11px; line-height: 18px;\'>S (11), S (15), M (30) <span style=\'color: #555555; font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11px; line-height: 18px;\'>S (7), S (15), M (34)

  • ZITAT DER WOCHE: Die graue Macht, die eigentlich silber ist

"Die graue Macht da vorne, die wird noch ein bisschen stehen. Aber wir versuchen natürlich, daran zu rütteln." - Sebastian Vettel

 

  • HOPPALA DER WOCHE: Doch kein Bleifuß

„Daniel ist vom Gas gerutscht. Es war ein Bedienungsfehler.“ Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko versuchte, den schwachen Start von Daniel Ricciardo zu erklären. Der Australier büßte nach Erlöschen der Startampel gleich zehn Positionen ein.

  •  VERWECHSLUNG DER WOCHE: Arsene Wenger holt die Pole

Congratulations Arsene Wenger on his pole position for the Chinese Grand Prix

Posted by WTF1 on Samstag, 11. April 2015

  • ARSCH DER WOCHE: Eiswürfel für Hamilton

"Lewis Hamilton wurde es heiß am Hintern, deshalb haben wir den Sitz gegen einen anderen getauscht, der stärker isoliert war. Der Grund für die Hitze ist wahrscheinlich eine Elektronik-Box. Auf jeden Fall ist das eine sehr unangenehme Sache." Toto Wolff erklärte vor dem Qualifying, warum Hamiltons Sitz ausgetauscht werden musste. Niki Lauda hatte gleich einen Lösungsvorschlag parat: "Da müssen wir Eiswürfel reinlegen, das würde gegen keine Regeln verstoßen."

  • ZAHLENSPIELEREIEN

2 - So viele Autos brachte Manor in China ins Ziel. Ein echter Meilenstein, wenn man bedenkt, dass in Australien keines der beiden Autos fahren konnte und in Malaysia nur eines an den Start ging. Will Stevens und Roberto Merhi beendeten das Rennen auf den Positionen 15 und 16.

3 – Mit Rang 3 fuhr Sebastian Vettel den 3. Podestplatz im 3. Rennen 2015 ein.

4 - Hamilton ist der einzige Pilot, der so oft den GP von China gewinnen konnte.

35 - Der Sieg in Shanghai war Hamiltons 35. Karriere-Erfolg.

8 - Der Große Preis von China war das achte Rennen, das hinter dem Safety Car beendet werden musste. Zuletzt war das beim GP in Japan 2014 der Fall.

3 - So viele Ausfälle hat Pastor Maldonado in dieser Saison zu verbuchen. Damit sah der Lotus-Pilot noch in keinem einzigen Rennen das Ziel. Diesmal krachte ihm Button mit seinem McLaren ins Heck, Maldonado drehte sich von der Strecke und musste wenig später aufgeben.

1 - Zum ersten Mal in der Geschichte der Formel 1 standen in den ersten drei Rennen dieselben drei Fahrer auf dem Podest!


Henriette Werner / Daniela Kulovits