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Flashback: The Fast and the Furious

Flashback: The Fast and the Furious

Was, schon wieder Formel 1?

Schweren Herzens verabschiedeten wir uns nach zwei unterhaltsamen Rennen in Silverstone und Ungarn in die Sommerpause. Leider hat die Königsklasse ihre Spannung nicht über die Hitze-Periode halten können. Kurzum: Der GP von Belgien anno 2015 fällt in die Kategorie: Langeweiler.

Fast.

Denn durch den Reifenschaden von Sebastian Vettel, der am sicheren Weg zu einem Podestplatz war, haben wir ein altbekanntes, unliebsames Thema zurück, das zuletzt in Silverstone 2013 seinen Höhepunkt fand. Legendäre Reifenprobleme findest du unter "Flashback-History" weiter unten.

Was sich sonst noch getan hat?

Bitteschön:

  • HOT AND NOT

Daniil Kvyat

"That's how you f****** do it!", schrie der Russe nach einem gelungenen Manöver gegen Felipe Massa vor Freude. Zu recht. Kvyat hat seine starke Form über die Sommerpause konservieren können und in den letzten beiden Rennen 30 Punkte gesammelt - mehr als in den neun davor zusammen. Der 21-Jährige hatte dank gelungener Taktik am Ende einen Reifenvorteil und spielte diesen stark aus. Durch den Ausfall von Daniel Ricciardo und dem vierten Rang Kvyats hat dieser den Australier in der WM nun überholt. Alle Achtung!

McLaren Honda

Auf am Boden liegende soll man eigentlich nicht noch weiter eintreten. Gerade vor dem Rennen in Spa schwang man bei Honda aber große Töne. Mit der internen Motor-Ausbaustufe "Mk 3" sollte man auf Ferrari-Niveau sein, hieß es von Antriebschef Yasuhisa Arai bei "Autosport". Was folgte war ein weiteres Test-Wochenende mit einer irrwitzigen 105-Plätze-Strafe für beide Fahrer zusammen. Jenson Button meinte zwischendurch via Funk: "Fühlt sich so an, als hätte jemand vergessen, die Batterie anzuschließen." Nach dem Rennen wurden die Worte deutlicher. "Ehrlich gesagt war es sogar etwas peinlich. Ich bin nur rumgefahren." 36 Sekunden fehlten Alonso auf den nächst besten Fahrer. "Es war ein schmerzhaftes Wochenende", so der Spanier.

  • NEWCOMER-CHECK:

Max Verstappen durfte in Spa als einziger Rookie über ein zählbares Ergebnis jubeln. Der 17-Jährige beendete das Rennen auf Rang acht und ergatterte damit vier Punkte. Der Niederländer ging von Startplatz 18 ins Rennen und legte eine eindrucksvolle Aufholjagd hin, am Ende kämpfte er sogar mit Kimi Räikkönen um Platz sieben. "Ich habe es genossen. Es war eine große Leistung von hinten zu starten und auf Platz acht ins Ziel zu kommen", sagte Verstappen voller Selbstbewusstsein. Der Toro-Rosso-Pilot schob sich in der Fahrer-WM auf den zehnten Rang nach vor.

Komplett gegensätzlich lief das Rennen für Verstappens Teamkollegen Carlos Sainz Jr. Der Spanier ortete bereits in der Einführungsrunde Probleme und kam noch vor dem Start an die Box. "Das Team konnte mein Problem glücklicherweise lösen, aber mit zwei Runden Rückstand konnten wir nicht viel ausrichten", erklärte der 20-Jährige, der seinen Boliden in Runde 32 abstellte, um den Motor zu schonen. Für Sainz war es bereits der vierte Ausfall in Folge.

Überhaupt nicht nach Wunsch verlief es auch für den dritten Rookie im Bunde, Felipe Nasr. Der Brasilianer hatte bereits beim Start mit durchdrehenden Rädern zu kämpfen und verlor einige Plätze, zudem plagten den 23-Jährigen während des gesamten Rennens Bremsprobleme. "Zusätzlich verlor mein linker Vorderreifen während des letzten Renndrittels an Luft, ich hatte in diesem Rennen ein paar Schwierigkeiten", war der Sauber-Pilot nach Platz 11 und null Punkten enttäuscht.

  • TEAMCHECK: Mercedes

Lewis Hamilton meldete sich nach der Sommerpause eindrucksvoll zurück. Nach dem verpatzten Rennen in Ungarn stand der Weltmeister in Belgien wieder am obersten Treppchen. Nach zwei Trainingsbestzeiten von Teamkollege Nico Rosberg schlug der Brite im Qualifying eindrucksvoll zurück und holte seine 10. Pole Position, von der aus er einem sicheren Start-Ziel-Sieg entgegen fuhr. Hamilton erarbeitete sich gleich am Start einen komfortablen Vorsprung, auch nach der Safety-Car-Phase konnte er sich schnell wieder von seinen Verfolgern absetzen und seinen 39. Karriere-Erfolg einfahren. "Es war einfach ein 100-prozentiges Wochenende für mich", so das Resümee des Mercedes-Piloten.

Zu 100 Prozent glücklich war Teamkollege Nico Rosberg nach dem Rennen nicht. Das lag unter anderem am verpatzten Start, bei dem der Deutsche mehrere Positionen verlor. Der werdende Vater kämpfte sich zwar tapfer nach vor, hatte aber einmal mehr gegen Hamilton das Nachsehen. „Jede Runde war eine Quali-Runde, alles was geht, um Lewis zu jagen. Aber Lewis hat einen super Job gemacht und konnte immer antworten. Daher hat es nicht gereicht“, analysierte Rosberg. In der WM trennen die beiden Piloten nun 28 Punkte, Hamilton baute den Vorsprung mit seinem Sieg um sieben Punkte aus.

  • TWEET DER WOCHE: Well played, Giedo

 

<span style=\'font-size: 7.5pt; line-height: 115%; font-family: Verdana, sans-serif; background-image: initial; background-attachment: initial; background-size: initial; background-origin: initial; background-clip: initial; background-position: initial; background-repeat: initial;\'> Lewis Hamilton Nico Rosberg<span style=\'font-size: 7.5pt; line-height: 115%;\'>
<span style=\'background-image: initial; background-attachment: initial; background-size: initial; background-origin: initial; background-clip: initial; background-position: initial; background-repeat: initial;\'>Endplatzierung 1 2
<span style=\'background-image: initial; background-attachment: initial; background-size: initial; background-origin: initial; background-clip: initial; background-position: initial; background-repeat: initial;\'>Rückstand auf 1. - +2,058
<span style=\'text-align: -webkit-right;\'>Topspeed Start/Ziel <span style=\'font-size: 7.5pt; line-height: 115%;\'>218,9<span style=\'font-size: 7.5pt; line-height: 115%;\'> km/h (4.) <span style=\'font-size: 7.5pt; line-height: 115%;\'>216,9<span style=\'font-size: 7.5pt; line-height: 115%;\'> km/h (6.)
<span style=\'background-image: initial; background-attachment: initial; background-size: initial; background-origin: initial; background-clip: initial; background-position: initial; background-repeat: initial;\'>Schnellste Runde <span style=\'font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; font-size: 11.0033006668091px; line-height: 11px; text-align: -webkit-right;\'><span style=\'font-size: 7.5pt; line-height: 115%;\'>1:52.504<span style=\'font-size: 7.5pt; line-height: 115%; font-family: Verdana, sans-serif; background-image: initial; background-attachment: initial; background-size: initial; background-origin: initial; background-clip: initial; background-position: initial; background-repeat: initial;\'> (2.) <span style=\'font-size: 7.5pt; line-height: 115%;\'>1:52.416(1.)
<span style=\'background-image: initial; background-attachment: initial; background-size: initial; background-origin: initial; background-clip: initial; background-position: initial; background-repeat: initial;\'>Reifenstrategie (Runden) S (13) - M (17) - S (13) S (12) - M (19) - S (12)

  • FREIZEITBESCHÄFTIGUNG DER WOCHE: All I wanna do is (bang) (bang) (bang) (bang)...

Lewis Hamilton und die sozialen Medien. Er mag sie, er befüllt sie, er regt damit auf. Am Wochenende in Spa machte der Weltmeister wieder einmal diesbezüglich von sich reden, weil er ein Video auf Instagram teilte, das ihn beim Schießen mit einem Maschinengewehr zeigt. "Zielübungen", nennt Hamilton den Clip, der nicht überall gut ankam. "Der denkt sich nicht viel dabei", meinte Niki Lauda. Das klingt so. "Ich hatte einfach einen schönen Tag auf dem Schießsstand und habe einige lustige Ziele geschossen. Es hat viel Spaß gemacht", verteidigte sich Hamilton. Mercedes hatte weniger Spaß damit und veranlasste die Löschung des Videos. Toto Wolff, pragmatisch: "Auf der einen Seite ist Lewis ein Rockstar und lebt diesen Stil auch aus. Auf der anderen Seite muss einem aber auch bewusst sein, was in der Welt gerade passiert." Was neben der Aufregung übrig bleibt: Unterm Strich hat Hamilton bis zum Verschwinden des Videos 30.000 Klicks erzielt.

  • FLASHBACK-HISTORY: Reifenprobleme mit Geschichte

Das schwarze Gold, die Gummis, die Pneus. Sie haben das Geschehen in der Formel 1 schon oft entscheidend beeinflusst. Nicht immer war nur Ärger und Frust die Folge, manchmal wurde es auch lebensgefährlich.

  • ZAHLENSPIELEREIEN:
80 - Lewis Hamilton stand bei seinem Sieg in Spa zum 80. Mal auf dem Podest - genauso oft wie Ayrton Senna. Nur Michael Schumacher (155), Alain Prost (106) and Fernando Alonso (97) standen öfter am Treppchen.

3 - Zum dritten Mal in dieser Saison knallte Rosberg die schnellste Rennrunde in den Asphalt. Nur Hamilton hat mehr, nämlich vier.
 
644 - so viele Tage sind vergangen, seit ein Lotus das letzte Mal auf dem Podest gestanden ist. Romain Grosjeam belegte beim GP der USA 2013 den zweiten Platz.
 
36 - Mal stand Nico Rosberg inklusive Spa bereits auf einem Grand-Prix-Podium. Damit zieht er mit dem zweifachen Weltmeister Graham Hill gleich.
 
21 - Ausgerechnet in seinem 150. Grand Prix verpasste Sebastian Vettel die Punkteränge. Damit endete eine 21 Rennen andauernde Serie. Das letzte Mal ohne Punkte blieb Vettel bei seinem Ausfall in Spielberg 2014.
 
57 - beträgt die Anzahl der Punkte von Daniil Kvyat in der WM. Mit seinem vierten Platz in Spa überholte er Red-Bull-Teamkollege Daniel Ricciardo (51) erstmals in dieser Saison.
 
5 -  Sergio Perez erzielte mit Startplatz fünf sein bestes Qualifying-Ergebnis in dieser Saison, Rang füng im Rennen bedeutete für den Mexikaner ebenfalls Bestleistung in diesem Jahr.
 
1 - Nach Platz vier in Ungarn und Rang acht in Spa durfte sich Rookie Max Verstappen zum ersten Mal über Punkte in zwei aufeinanderfolgenden Rennen freuen.
 
1998 - Zum ersten Mal seit 1998 und zum erst vierten Mal in der Gesichte des Teams schaffte es beim GP von Belgien kein McLaren in die Punkteränge.  
 
 
Andreas Terler/Daniela Kulovits