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Vettel hält Red Bulls Weste sauber

Vettel hält Red Bulls Weste sauber

Sebastian Vettel kann den Grand Prix von Japan zum dritten Mal in Folge aus der Pole Position gewinnen.

Der 24-jährige Weltmeister kämpfte am Samstag im Qualifying von Suzuka seinen Hauptrivalen Jenson Button im McLaren um neun Tausendstel nieder und kann nun am Sonntag (8.00 Uhr MESZ) seinen zweiten Weltmeistertitel mit Stil einfahren.

Dass auch im 15. von 19 Saisonrennen die Pole an Red Bull Racing ging, lag nicht zuletzt an einer gelungenen "Flugrettung".

Hilfe per Flugzeug

Vettel hatte Freitagfrüh seinen Frontflügel bei einem Unfall zerstört, danach war der 24-jährige Deutsche in allen drei Trainings über Platz drei nicht hinausgekommen.

Erst eine halbe Stunde vor der Qualifikation am Samstag traf das aus England eingeflogene Ersatzteil am anderen Ende der Welt ein. In letzter Sekunde schnappte sich Vettel dann mit einer Runde am Limit um einen Wimpernschlag seine bereits zwölfte Pole in diesem Jahr.

"Yes. That's what I am talking about!", schrie Vettel nach seiner insgesamt bereits 27. Qualifikations-Bestzeit zunächst vor Freude in den Bordfunk.

"Ich will gewinnen"

"Das war der beste Dank an die Fabrik daheim. Ohne sie würde ich nicht hier sein. Ich habe alles aus dem Auto rausgequetscht", schob er später bei der FIA-Pressekonferenz, flankiert von den beiden McLaren-Fahrern Button und Lewis Hamilton, ein Kompliment an das Team nach.

Am Sonntag jagt Vettel vom besten Startplatz aus seinen bereits zehnten Saisonsieg. Zum vorzeitigen Titelgewinn würde ihm sogar schon Platz zehn genügen, sofern Button gewinnen sollte.

"Aber ich konzentriere mich nicht auf diesen einen Punkt. Ich habe gestern eine Lektion bekommen, weil ich nicht ganz konzentriert war. Ich will gewinnen", sagte der überlegene WM-Führende Vettel.

Frage der Zeit

Die Doppelweltmeister-Shirts sind längst gedruckt und liegen auch in Japan in den Boxen bereit. Bei einem Ausfall Buttons kann Vettel am Sonntag schon lange vor Rennschluss wieder Champion sein.

"Wir ziehen sie aber erst an, wenn es so weit ist", blieb Motorsport-Direktor Helmut Marko wie immer auf dem Boden.

Nur noch Button kann auf dem Papier Vettels Krönung zum jüngsten Doppelweltmeister der Geschichte verzögern. "Man ist immer enttäuscht, wenn es so eng hergeht", sagte der Engländer, der zuvor in allen drei Freien Trainings Schnellster gewesen war.

"Sebastian und Red Bull haben heute einfach einen besseren Job gemacht als wir", bekannte der Ex-Weltmeister dann. Hamilton konnte im Finish nicht mehr eingreifen, weil er zu spät über die Startlinie gefahren war.

Jagd nach Rekorden

Bei Vettel hingegen geht es nun bereits verstärkt um Rekorde. Mehr Poles in einer Saison haben bisher nur Nigel Mansell (14) sowie Ayrton Senna und Alain Prost (je 13) geschafft. Mit seinem zehnten Saisonsieg hätte Vettel nur noch seinen Landsmann Michael Schumacher (13 bzw. 11) vor sich.

"Mit dem Eintreffen des Flügels waren unsere Chancen wieder deutlich besser", freute sich auch Marko über Vettels Pole.

"Es wurde am Ende so knapp, weil die Feinabstimmung erst im Qualifying erfolgte und wir sogar vor dem letzten Run noch eine Flügelverstellung vorgenommen haben", erklärte der Österreicher. "Das war eine perfekte Runde von Sebastian. Wir wollen auch dieses Rennen gewinnen."

Rosberg am Ende der Startaufstellung

Für die Überraschungen des Tages sorgten bei 23 Grad und Sonnenschein Nico Rosberg und Kamui Kobayashi. Der deutsche Mercedes-Pilot konnte wegen eines Hydraulik-Defektes nicht antreten und startet am Sonntag aus der letzten Reihe.

Lokalmatador Kobayashi schaffte es im Sauber zur Freude der vielen Fans in die Top Ten und wird Sonntag sogar als Achter ins Rennen gehen, weil er im letzten Qualifikations-Abschnitt einmal auf die Strecke gegangen war, während die beide Renaults darauf verzichtetet hatten.