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Vettel siegt, der WM-Sekt muss aber noch warten

Vettel siegt, der WM-Sekt muss aber noch warten

Die Krönung ist verschoben, wird aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in zwei Wochen in Japan erfolgen. Sebastian Vettel hat am Sonntag auch den Grand Prix von Singapur dominiert.

Der 24-jährige Deutsche feierte im Nachtrennen in überlegener Manier seinen neunten Saisonsieg für Red Bull, seine WM-Party verhinderte der zweitplatzierte Jenson Button im McLaren allerdings um einen Punkt.

Fünf Rennen vor Schluss liegt Vettels erster und einziger verbliebener WM-Konkurrent 124 Zähler zurück. Dem Saisondominator genügt damit am 9. Oktober in Japan ein zehnter Platz, um seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich zu verteidigen.

Selbst den benötigt er nur, wenn Button alle ausständigen fünf Rennen gewinnt. "Die Karten stehen gut, dass wir in den nächsten Rennen eine Chance auf den Titel haben", musste selbst Vettel anerkennen.

Von Beginn an souverän

Vorerst freute sich Vettel über seinen 19. Karrieresieg, den ersten in Singapur. Der Pole-Mann enteilte der Konkurrenz bereits in der Anfangsphase.

Gleiches tat er nach einer Safety-Car-Phase, die ein spektakulärer Abflug von Rekordweltmeister Michael Schumacher kurz nach Hälfte des Rennens ausgelöst hatte.

Im Finish kam Button noch einmal heran, weil Vettel zurückgesteckt hatte. Der Titelverteidiger brachte 1,7 Sekunden über die Linie.

"Hier zu gewinnen ist nicht leicht. Hier ist kein Platz, um Fehler zu machen", erklärte Vettel nach dem Zwei-Stunden-Rennen auf dem Stadtkurs in der Marina Bay. "Ich habe viel geschwitzt, aber unsere Köpfe sind klar geblieben."

Mit seinem neunten Saisonsieg egalisierte Vettel bereits die drittbeste Marke aller Zeiten. Mehr Rennen hat in einem Jahr nur Schumacher gewonnen. Er triumphierte 2002 elfmal und 2004 gar 13-mal. "Es braucht viele Dinge, damit man einen so guten Lauf haben kann", meinte Vettel.

Hamilton gegen Massa

Platz drei ging an seinen Red-Bull-Teamkollegen Webber, der nach einem schwachen Start auf Platz vier zurückgefallen war. Dahinter folgten Ferrari-Star Fernando Alonso und McLarens Ex-Weltmeister Lewis Hamilton. Das Trio ist damit auch rechnerisch endgültig ohne WM-Chance. "Wir sind einfach nicht so schnell wie Red Bull", gestand Button als einziger theoretisch verbliebener WM-Rivale. "Zweiter ist also derzeit das Maximum."

Hamilton machte einmal mehr seinem Ruf als "Pisten-Rowdy" alle Ehre. Opfer des Engländers, der am Start hinter Schumacher auf Rang acht zurückgefallen war, war diesmal Felipe Massa. Hamilton fuhr dem Ferrari-Pilot bei seiner Aufholjagd ins Auto, beschädigte seinen Frontflügel und kassierte zudem einmal mehr eine Durchfahrtsstrafe.

"Er sollte sein Hirn einsetzen", betonte Massa, der schon nach dem Qualifying mit Hamilton aneinandergeraten war.

Schumi hebt ab

Für die zweite vielbeachtete Szene sorgte Schumacher, der über das Heck von Rookie Sergio Perez (10.) aufstieg, aber unverletzt blieb. Beinahe riss der Altstar auch noch seinen Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg mit, der hinter Sensationsmann Paul di Resta im Force India auf Platz sieben landete.

Der Schotte Di Resta, zwischenzeitlich durch Boxenstopps sogar auf Platz drei, fuhr als Sechster das beste Ergebnis seiner jungen F1-Karriere ein.