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Vettel siegt vor beiden Lotus

Vettel siegt vor beiden Lotus

Das vierte Saisonrennen der Formel 1 hat am Sonntag den vierten Sieger gebracht.

Weltmeister Sebastian Vettel gewann den Grand Prix von Bahrain und stürmte damit auch an die Spitze der WM-Wertung.

Der Deutsche vom österreichisch-englischen Red-Bull-Team siegte im Wüstenrennen in Sakhir vor dem überraschend starken Lotus-Duo Kimi Räikkönen und Romain Grosjean.

Vettels australischer Teamkollege Mark Webber wurde Vierter und machte den Vierfach-Triumph der Renault-Motoren perfekt.

Spitze schiebt sich zusammen

In der WM-Wertung liegt das Feld an der Spitze extrem eng beisammen. Vor dem Europa-Auftakt am 13. Mai in Montmelo nahe Barcelona führt Vettel mit 53 Punkten vor dem Briten Lewis Hamilton (McLaren/49) und Webber (48).

Jenson Button (GBR/McLaren) und Fernando Alonso (ESP/Ferrari) lauern mit jeweils nur zehn Zählern Rückstand auf Vettel auf den Rängen vier und fünf.

Schwerer Start-Ziel-Sieg

Vettel feierte nach seiner Qualifying-Bestzeit einen Start-Ziel-Sieg. Allerdings setzte ihm Räikkönen stark zu. "Es war sehr schwierig, Kimi hinter mir zu halten. Lotus war extrem schnell. Schneller als viele erwartet haben", sagte Vettel nach dem 22. Sieg seiner F1-Karriere.

Für den Doppel-Weltmeister und Red Bull war der Sieg eine Bestätigung der harten Arbeit, die es nach dem durchwachsenen Saisonstart zu absolvieren galt.

"Das Team hat unglaubliche Arbeit geleistet. Wir waren nicht so glücklich mit dem Auto, deshalb haben wir sehr viel Zeit in der Werkstatt verbracht und ständig Teile ausgewechselt. Die Belohnung war ein perfekter Sonntag", berichtete Vettel und bedankte sich bei der Mannschaft.

Vettel weiß, dass das WM-Rennen 2012 deutlich enger werden könnte als 2011. "Alle Autos sind sehr eng beisammen. Da entscheiden an den Rennsonntagen kleine Dinge."

Räikkönen setzte Vettel unter Druck

Räikkönen, der Weltmeister 2007, war in Bahrain knapp am ersten Sieg seiner Comeback-Saison dran.

"Wir hatten heute eine große Chance auf den Sieg. Es ist ein wenig enttäuschend, dass uns das nicht gelungen ist. Aber zumindest haben wir jetzt ein Resultat, das das Team für die fantastische Arbeit verdient", so der Finne.

Der "Iceman" unterstrich mit seiner Aufholjagd vom elften Startplatz, dass er trotz zwei Jahren Formel-1-Pause und einem Abstecher zur Rallye nichts verlernt hat.

"Die Leute haben gedacht, ich sei ein bisschen dumm, weil ich zurückgekommen bin. Wir haben ihnen heute gezeigt, dass wir es können."

Schaler Beigeschmack bleibt

Um das Rennen hatte es bis zuletzt eine vehemente Debatte gegeben. Die schiitische Protestbewegung in Bahrain warf der Formel 1 vor, sich von den Machthabern im Königreich benutzen zu lassen und durch ihren Auftritt ein falsches Bild der Normalität in die Welt zu tragen.

Abseits der Strecke hielten die wütenden Demonstrationen für Reformen in dem Land und gegen das Gastspiel der Rennserie auch am Sonntag an.

Die Sicherheitskräfte gingen immer wieder mit Tränengas und Blendgranaten gegen die Oppositionellen vor.