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Hamilton bricht Red Bull Racings Serie

Hamilton bricht Red Bull Racings Serie

McLaren hat im Saisonfinish der Formel 1 zum dominanten Red-Bull-Team aufgeschlossen. Nach dem Sieg von Jenson Button in Japan hat am Samstag sein Teamkollege und britischer Landsmann Lewis Hamilton das Qualifying für den Grand Prix von Südkorea in Yeongam gewonnen.

Hamilton war um 0,222 Sekunden schneller als der bereits als Weltmeister feststehende Deutsche Sebastian Vettel und beendete damit die eindrucksvolle Pole-Position-Serie von Red Bull.

Red Bull hat zuletzt 16 Grand Prix in Serie und damit auch alle bisherigen 15 WM-Rennen 2011 aus der Pole in Angriff genommen, Vettel war heuer zwölfmal und Mark Webber dreimal Quali-Schnellster.

Pole Position zum Jubiläum

Aber ausgerechnet am Wochenende des 700. Grand Prix von McLaren in der Königsklasse des Motorsports hat Hamilton diesen Erfolgslauf gestoppt.

Damit bleibt der Allzeit-Rekord von Williams mit 24 Poles en suite aus den Jahren 1992 und 1993 unantastbar. Die Bestmarke von Nigel Mansell mit 14 gewonnenen Qualifyings in der Saison 1992 ist für Vettel aber nach wie vor in Reichweite.

"Ich bin sehr stolz auf das gesamte Team. Wir sind die einzigen, die Red Bull fordern können. Aber entscheidend ist, was im Rennen passiert", sagte Hamilton nach der 19. Pole seiner Karriere, der ersten für ihn und McLaren seit Kanada im Juni 2010.

Serie gerissen

"Es war höchste Zeit, dass wir wieder eine Pole Position holen. Aber Sebastian wird trotzdem sehr schwer zu schlagen sein", meinte McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh.

Für Hamilton, den Weltmeister 2008, war es ein kleiner Trost für ein bisher alles andere als gut verlaufenes Jahr. "Das war das erste positive Zeichen seit einer ganzen Weile, ich hatte eine schwierige Zeit", sagte der 26-Jährige nach zahlreichen Unfällen und Kontroversen im bisherigen Jahr.

Hamilton gab zwar zu Protokoll, "sehr happy" zu sein, stapfte aber mit finsterer Mine durchs Fahrerlager und an den Fotografen vorbei.

RBR pokert bei Reifen

Es bleibt abzuwarten, ob Red Bull im Reifenpoker dann nicht doch noch ein entscheidendes Ass im Ärmel hat. Denn die Bullen haben in den ersten beiden Quali-Sessions auf die gleichen "super soft" Reifen gesetzt, damit haben sie am Sonntag einen zusätzlichen Satz der härteren Reifenmischung zur Verfügung.

"Wir hatten einen etwas anderen Ansatz für dieses Qualifying", erklärte deshalb auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Wir haben zwar zum ersten Mal in dieser Saison nicht die Pole Position, sind aber gut in Form. Die Reifenstrategie wird im Rennen sehr entscheidend sein", so Horner.

Weltmeister bleibt gelassen

Deshalb war auch der 24-jährige Vettel mit Rang zwei durchaus glücklich. "Wir haben einen guten Job gemacht. Wir waren näher dran an McLaren, als sie vielleicht erwartet haben. Im Rennen kann sehr viel passieren, der Reifenverschleiß wird sehr wichtig sein", meinte der jüngste Doppel-Weltmeister der Geschichte.

Auch in der zweiten Startreihe stehen McLaren und Red Bull nebeneinander, Button wurde in der Quali Dritter, der Australier Mark Webber Vierter. Eine Woche nach dem von Vettel fixierten Fahrer-Titel könnte Red Bull am Sonntag auch vorzeitig den Gewinn der Team-WM perfekt machen. Dafür müsste das Team von Dietrich Mateschitz den 130-Punkte-Vorsprung auf McLaren behaupten.