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Flashback: Willkommen in Texas!

Flashback: Willkommen in Texas!

Es war eine furioses Comeback in den USA!

Fünf Jahre nach dem Abschied aus Indianapolis kehrte die Formel 1 im texanischen Austin auf den größten Auto-Absatzmarkt der Welt zurück.

Sowohl Fans als auch die Strecke selbst, wussten zu überzeugen. Das Renn-Wochenende lieferte Spannung (viele Rad-an-Rad-Duelle)  und Aufreger (Ferraris Siegelbruch bei Massas Boliden).

Das Endergebnis sorgte dafür, das Sao Paulo am kommenden Sonntag einmal mehr Schauplatz eines Titel-Thrillers wird.

LAOLA1 mit dem Flashback zum Grand Prix der USA:

MAN OF THE RACE: Felipe Massa

MAN OF THE RACE: Felipe Massa

Die Leistung von Lewis Hamilton war freilich eine nahezu perfekte, dennoch haben wir uns für Felipe Massa als "Man of the Race" entschieden. Warum? Weil der Brasilianer seinen vierten Rang unter widrigsten Umständen eingefahren hat.

Knapp zwei Stunden vor dem Rennen teilte Ferrari seiner Nummer zwei mit, dass man das Siegel auf dem Getriebe seines Boliden brechen werde um eine Rückversetzung um fünf Plätze zu provozieren (eine legitime Methode, die regelkonform ist). Alles nur, damit Fernando Alonso im WM-Kampf einen Startplatz gewinnen und von der sauberen Seite starten konnte. Die Scuderia führte dem Brasilianer damit einmal mehr eindrucksvoll vor Augen, dass im Team einzig und allein Alonsos Erfolg zählt. Vier Plätze hinter seiner Nummer eins ins Rennen gegangen, büßte Massa im Rennen mit der Wut im Bauch nur etwas mehr als sechs Sekunden auf den Spanier ein. Bravo, Felipe!

LOSER OF THE RACE: Mercedes

LOSER OF THE RACE: Mercedes

Seit mittlerweile vier Rennen ist das millionenschwere Werskteam ohne WM-Punkt. Sogar Mittelständler wie Force India oder Williams sieht man nur noch von hinten. Ob Lewis Hamilton weiß, worauf er sich mit seiner Unterschrift bei den Stuttgartern eingelassen hat?

Vielleicht hat aber auch Ross Brawn die zweite Saisonhälfte geopfert, um alle verfügbaren Kräfte für das 2013er-Auto zu bündeln. Das gelang ihm 2008 ja schon ganz gut, als er mit Hondas Millionen-Budget Jenson Buttons Weltmeister-Auto von 2009 aus dem Hut zauberte.

Hingucker I der Woche: Cowboy-Hüte

Es ist immer das selbe Prozedere: Unmittelbar vor der Siegerherung werden die Top-3 mit schwarzen Kapperln des Reifensponsors Pirelli ausgestattet. Diesmal ließ sich die FIA aber etwas Besonderes einfallen. Da man ja in Texas fuhr, bekamen Hamilton, Vettel und Alonso stylische Cowboy-Hüte. LAOLA1 hat das gut gefallen und wir fordern angesichts dieses neuen Trends eine Rückkehr nach Mexiko und die Ausstattung der siegreichen Piloten mit Sombreros!

Hingucker II der Woche: Promi-Auflauf

In Austin gaben sich Stars und Sternchen die Klinke in die Hand. Von F1-Legenden (etwa Mario Andretti, Emerson Fittipaldi oder Rubens Barrichello) über Schauspiel-Prominenz (u.a. Matt LeBlanc und Patrick Dempsey) bis hin zu Staatsoberhäuptern (Mexikos Präsident Felipe Calderon soll gesichtet worden sein) sah man an jeder Ecke eine prominente Persönlichkeit.

Begeisterung der Woche: US-Fans

Die Formel 1 zieht in den USA anscheinend doch! An den drei Tagen strömten insgesamt 250.000 Besucher in die neue Arena und sorgten unter anderem mit Sprechchören für eine unglaubliche Stimmung. So eine Begeisterung kennt man eigentlich nur von Rennen auf der britischen Insel, in Italien, Deutschland oder Brasilien. Hält diese Stimmung auch 2013 an, könnte die F1 positiv in die Zukunft in den USA blicken. Vielleicht ist Texas (und die Nähe zu Mexiko, von wo viele Fans angereist waren) ja genau der richtige Platz für die Königsklasse in Übersee.

Beledigte Leberwurst der Woche: Sebastian Vettel

Man kann zu Vettel und Red Bulls Motorsportchef Dr. Marko stehen, wie man will. Den Vorwurf, schlechte Verlierer zu sein, müssen sie sich aber zurecht gefallen lassen. Auch in Austin suchte man die Schuld für den verpassten Sieg bei anderen. So hatten der Doppel-Weltmeister und sein Ziehvater rasch einen Schuldigen ausgemacht: Narain Karthikeyan, der Vettel beim Überrunden ein wenig blockiert hätte, wodurch Hamilton erst in Schlagdistanz zum späteren Zweitplatzierten kam.

Damoklesschwert der Woche: Red Bulls Lichtmaschine

Eigentlich kann Sebastian Vettel ja relativ entspannt nach Sao Paulo reisen. Wird er dort Vierter, ist er in jedem Fall Weltmeister. Dennoch wird der Kommandostand von Red Bull Racing beim Saisonfinale am kommenden Sonntag bis zur letzten Runde schwitzen. Grund dafür ist einmal mehr die Lichtmaschine des Renault-Motors. Diese ging Vettel heuer schon zweimal flöten, in Austin streikte sie zum wiederholten Male bei Mark Webber. Die Performance dieses Teils wird man in Sao Paulo jedenfalls genau im Auge behalten.

Die Zahlen zum Wochenende

1 - Unglaublich, aber wahr! Die drei Piloten, die in den letzten sechs Jahren über 50 Prozent aller Rennen gewonnen haben, standen in Austin zum allerersten Mal (!) gemeinsam am Podest: Hamilton, Vettel und Alonso.

11 - So viele verschiedene Austragungsorte eines US-Grand-Prix gab es bereits: Vor Austin fuhr man bereits in Indianapolis (Oval), Sebring, Riverside, Watkins Glen, Long Beach, Las Vegas, Detroit, Dallas, Phoenix und erneut in Indy (Rundkurs im Infield).

64 - Das Rennen in Texas war das 64. auf dem Boden der USA. Nur in Italien (91), Deutschland (74) und Großbritannien (67) gastierte die Formel 1 noch häufiger.

100 - Bei so viele GP-Starts hält Sebastian Vettel mittlerweile.

80.877,0972 - Anzahl der gefahrenen Rennkilometer von Michael Schumacher. Gegen Ende der zweiten Runde in Austin überholte er damit seinen langjähirgen Teamkollegen Rubens Barrichello und ist nun die Nummer eins in der ewigen Bestenliste. Umgerechnet hat Schumacher damit zwei Mal die Erde umrundet.

 

Michael Höller