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"Wir waren heute Red Bull klar überlegen"

Und plötzlich ist alles anders! Von der Red-Bull-Dominanz des Saisonbeginns scheint wenig über, am Nürburgring mussten die Bullen neidlos anerkennen, dass andere schneller waren.

Während Mark Webber mit Lewis Hamilton und Fernando Alonso zumindest um den Sieg kämpfen konnte, blieb für WM-Leader Sebastian Vettel nur eine Nebenrolle als Vierter.

 "Waren Red Bull heute klar überlegen"

Eine Tatsache, die Alonso hörbar freute: „Heute waren wir Red Bull in Bezug auf die Leistung klar überlegen. Das ist wichtig, angesichts dessen, wo wir zu Beginn der WM standen.“

Am Ende musste er aber auf die "Stärke" eines Red Bulls zurückgreifen. In der Auslaufrunde stellte Alonso seinen Boliden wegn Spritmangels ab und ließ sich von Mark Webber zurück an die Box chauffieren.

Hilfe von Webber

Das Team habe ihn informiert, dass der Sprit zur Neige gehe: "Als Vorsichtsmaßnahme bat mich das Team, den Motor abzustellen, und glücklicherweise war Mark neben mir, hielt an und nahm mich mit."

So war noch genügend Benzin im Tank, um die fällige Kontrolle durch die Renn-Komissäre zu absolvieren.

Kein Blick auf die WM-Wertung

Ob die Verbesserungen reichen, um Vettel im WM-Kampf nochmals ernsthaft zu gefährden? Angesichts von 86 Punkten Rückstand – das entspricht mehr als drei Siegen – bleibt Alonso skeptisch.

„Das WM-Klassement schaue ich mir nicht an, aber falls es eine Chance gibt, dann hängt es davon ab, dass man immer auf dem Podium ist und hofft, dass Vettel nicht dasselbe macht.“

Hilfe von Red Bull und McLaren

An der Ausgangs-Position habe sich trotz der jüngsten Erfolgs-Erlebnisse nichts geändert. „Es ist immer noch schwierig und wir brauchen Hilfe von Red Bull. Wenn sie auch nur als Dritter oder Vierter ins Ziel kommen, dann reicht es für sie.“

Im WM-Kampf hofft er zudem auf Unterstützung von McLaren. „Wenn wir eine Chance haben wollen, dann brauchen wir die bestmöglichen McLarens. Weil sie konstant aufs Podium fahren und wir vor ihnen stehen müssen.“

Letzteres gelang am Nürburgring jedenfalls nicht – denn der Sieger heißt Lewis Hamilton. Und der mischt nach seinem zweiten Saisonsieg auch wieder mit im WM-Kampf, liegt aktuell vier Punkte vor Alonso.

Keine Rede mehr von "Formel fad"

Zu große Euphorie unter den Ferrarisit bremste Alonso allerdings sofort: „Das bedeutet nicht, dass dies bei den kommenden Rennen ebenfalls der Fall sein wird, aber die Situation kehrt zur Normalität zurück.“

Eine Normalität, mit der sich wohl alle F1-Fans anfreunden können.

Wurde zu Saisonbeginn ob der Bullen-Dominanz schon wieder die „Formel fad“ ausgepackt, so war der GP von Deutschland am Nürburgring beste Werbung für den Sport.

Mark Webber, Fernando Alonso und Lewis Hamilton lieferten sich über die gesamte Dauer einen packenden Dreikampf um den Sieg, aus dem am Ende Hamilton als strahlender Sieger hervorging.

"Hamilton war klar schneller"

„Heute war Hamilton schneller, das haben er und sein Team gut gemacht“, erkannte Alonso die Leistung seines ehemaligen Teamkollegen an. „Als ich hinter ihm lag, habe ich so viel Druck wie möglich gemacht, aber ich konnte ihm nicht sehr nahe kommen.“

Eine Schlüsselszene war der zweite Boxenstopp. Alonso kam zwar vor Hamilton zurück auf die Strecke, musste den Briten aber sofort passieren lassen. „Ich hatte absolut keine Haftung und er schaffte es, außen an mir vorbei zu gehen. Er hat sich dann sofort ein paar Sekunden Vorsprung heraus gefahren.“

Potential im Qualifying

Mit dem Rennen ist Alonso jedenfalls sehr zufrieden: „Alles ist heute gut gelaufen: Die Starts, die Boxenstopps und die Strategie.“

Potential sieht der Spanier noch im Qualifying: „Uns fehlt es am Samstag immer noch ein wenig. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir uns auf diesem Gebiet verbessern können.“

Ferrari am richtigen Weg

Teamchef Stefano Domenicalli freut sich am Ende eines „großartigen Rennens über ein tolles Teamergebnis. Das Rennen war sehr aufregend und beide Fahrer haben eine sehr gute Leistung gebracht.“

Er sieht sein Team am richtigen Weg: „Wir arbeiten in die richtige Richtung und müssen so weitermachen. Aber wir müssen auch realisieren, dass wir unser Leistungs-Niveau weiter anheben müssen.“

Aufwärtstrend mit Zahlen untermauert

Den Aufwärtstrend kann Domenicalli auch mit Zahlen untermauern: "Es ist kein Zufall, dass Fernando in den vergangenen drei Rennen mehr Punkte geholt hat als jeder andere Fahrer. Und das Team hat in den vergangenen zwei Rennen am besten abgeschnitten."

"Das bedeutet, dass wir so hart wie möglich pushen. Und wir glauben an das, was wir tun, ohne dass wir jemals unsere Anstrengungen aufgeben.“