news

Knallharte Abrechnung von Webber mit Vettel

Knallharte Abrechnung von Webber mit Vettel

Die neu erschienene Autobiografie von Mark Webber namens "Aussie Grit" bringt interessante Details über seine Zeit bei Red Bull Racing zutage.

Besonders über die schwierige Beziehung zu seinem Teamkollegen Sebastian Vettel hat der neunfache Grand-Prix-Sieger einiges zu erzählen.

Als die Situation 2010 in Istanbul erstmals eskalierte und die beiden auf der Strecke kollidierten wurde für Webber klar, welche Position das Team bezogen hat:

Attacke auch gegen Horner und Marko

"99,9 Prozent der Zuschauer wussten: Es war Sebastians Fehler. Aber alle gaben mir die Schuld, inklusive des Teams. Das hat mich wirklich schockiert."

Teamchef Christian Horner und Motorsport-Berater Helmut Marko wirft Webber gleichzeitig "schlechtes Teammanagement" vor: "Sie ließen ihn mit solchen Dingen davonkommen."

Unter anderem schreibt Webber auch über die Folgen der Aufsehen erregenden Multi-21-Teamorder in Malaysia 2013, als Vettel den Australier überholte, obwohl beide Fahrer vom Team dazu angehalten wurden, ihre Position zu halten.

Vettel schaltete Anwälte ein

"Als Ann (Neal, Webbers Partnerin) ihn (Teamchef Horner) fragte, warum das Team Seb wegen des 'Multi21'-Zwischenfalls nicht verwarnt oder bestraft hat, erklärte er, dass das Team einige Tage nach dem Rennen in Malaysia einen zweiseitigen Brief von Vettels Anwälten erhalten habe, in dem es hieß, die Erteilung einer so wörtlich 'unsinnigen Anweisung/Teamorder' stelle einen Vertragsbruch dar", schreibt Webber.

Mit dieser Aktion war ein neuer Tiefpunkt in der Zusammenarbeit der beiden Piloten erreicht. "Ich war weniger wütend als traurig darüber, dass es im Team so weit gekommen war", so Webber.

Die Aktion in Malaysia ist aber nur ein Teil einer längeren Abrechnung des 38-Jährigen mit dem vierfachen Weltmeister. Besonders streicht er angebliche charakterliche Defizite Vettels heraus:

Sebs Arroganz

"Der Gedanke, dass ich einfach schneller sein könnte, schien ihm nicht zu gefallen. Es gab immer einen anderen Grund dafür", heißt es in dem Buch und legt nach:

"Im Laufe der Zeit habe ich realisiert, dass er immer dann trotzig wurde, wenn der dachte, er hätte genug getan, obwohl das in Wirklichkeit nicht der Fall war."

Auch das Eingestehen von Fehlern scheint nicht die Stärke des Heppenheimers zu sein: "Wenn man fair und ehrlich miteinander umgeht, kann man es mit Fassung tragen. Sebs Arroganz führte aber dazu, dass er einfach nicht begreifen konnte, was schiefgelaufen war und dafür dem Team die Schuld gab oder wollte, das sie etwas daran ändern."