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Saison 2011: Die große Head-to-Head-Analyse, Teil 1

Saison 2011: Die große Head-to-Head-Analyse, Teil 1

Das wichtigste Duell in der Formel 1 ist bekanntlich jenes gegen den eigenen Teamkollegen.

Unabhängig davon, ob man nun für ein Top-Team, einen Mittelständler oder einen Nachzügler an den Start geht, so gilt es zunächst, teamintern die Machtverhältnisse zurechtzurücken. Schließlich hat der Kollege in der Box nebenan dasselbe Material zur Verfügung.

Wir zeigen auf, wer in dieser Saison in den zwölf Rennställen den Ton angab und wem gnadenlos um die Ohren gefahren wurde.

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Für Mark Webber muss es einer nie enden wollenden Demütigung gleichkommen, was ihm in der laufenden Saison widerfuhr. Kämpfte er 2010 noch bis zum letzten Rennen um die Weltmeisterschaft, so musste er den Traum vom Titel in diesem Jahr früh abschreiben.

In 19 GPs kam er nur dreimal vor seinem Teamkollegen Sebastian Vettel an, darunter war ausgerechnet dessen Heimrennen am Nürburgring. Ansonsten war der jüngste Doppel-Champion aller Zeiten stets um mindestens zwei Nasenlängen voraus. Auch im Qualifying montierte er den Australier regelmäßig ab, wie die 16:3-Jahresbilanz klar unterstreicht.

Vorteil: VETTEL

Lewis Hamilton die Nummer eins, Jenson Button die Nummer zwei. So hatte es ein Gros der F1-Experten erwartet. Doch denkste, der Weltmeister von 2009 bot Hamilton die Stirn. Vielmehr noch, er lieferte häufig die bessere Performance ab. Während Hamiltons Fokus auf Beziehungsproblemen mit Nicole Scherzinger und Reibereien mit Intimfeind Felipe Massa lag, besann sich Button aufs Wesentliche: Das Rennfahren.

Nicht zuletzt deshalb wurde dem 31-Jährigen als erstem Teamkollegen Hamiltons die Ehre zuteil, in der WM-Endabrechnung vor diesem zu landen. Button punktete vor allem durch den perfekten Umgang mit den Pneus sowie seiner Abgeklärtheit in brenzligen Situationen. Dass Hamilton das Racen nicht verlernt hat, beweist einerseits die Qualifying-Bilanz (13:6) und zum anderen anderen das ausgeglichene Sieg-Konto (3:3) im Infight der McLaren-Piloten.

Vorteil: BUTTON

Bei Ferrari von einem Duell zu sprechen, wäre eine Ohrfeige für Fernando Alonso. So klar, wie er Felipe Massa 2011 im Griff hatte, war das kein Duell, es war eine Machtdemonstration. Der Torero von der iberischen Halbinsel hatte den heißblütigen Brasilianer zu jeder Zeit im Griff und gewann sowohl in puncto Qualifyings (15:4), als auch nach Rennergebnissen (16:3).

Wenngleich beide im WM-Fight ohne Chance waren, holte der Spanier immerhin nahezu das Optimum aus dem Ferrari 150° Italia heraus - einen Sieg, fünf zweite und vier dritte Plätze. Massas Ausbeute? Sechsmal Fünfter. Ein Armutszeugnis für einen Fahrer, der 2008 um Haaresbreite an der WM-Krone vorbeiraste.

Vorteil: ALONSO

Den Saisonstart hatte Michael Schumacher mal ganz dezent verschlafen, erst mit dem Chaos-GP in Montreal kam der 42-Jährige in die Gänge. Danach allerdings ließ der Senior immer wieder aufblitzen, warum er bis heute nahezu alle wichtigen Rekorde in der Königsklasse des Motorsports sein Eigen nennen darf.

Dass er gemessen an Überholmanövern stets mit an der Spitze lag, darf hingegen nicht überbewertet werden. Schließlich bekam er im Qualifying regelmäßig eins von Nico Rosberg (15:3 für den 26-Jährigen) auf die Mütze und musste nicht selten schon im Q2 die Segel streichen. Wenngleich Schumacher ein Schritt nach vorne gelangt, lautet unser Urteil ...

Vorteil: ROSBERG

Wer hätte vor Saisonbeginn gedacht, dass Vitaly Petrov am Ende den Hauptanteil der Lotus-Renault-Zähler beisteuern würde? Wohl die wenigsten. Nach dem Rallye-Crash Robert Kubicas lastete bedeutend größerer Druck auf dem Russen, dem er mit 37 Zählern nur teilweise gerecht wurde.

Nick Heidfeld (34 Punkte) landete in der Endabrechnung hinter Petrov, war allerdings nur elf Rennen an Bord und dabei im Schnitt deutlich erfolgreicher. Auffallend: Petrov hatte seine Stärken im Qualifying. Heidfeld vernaschte er locker flockig mit 8:3, gegen dessen Nachfolger Bruno Senna behielt er mit 5:3 die Oberhand.

Vorteil: HEIDFELD

Der Fall des Traditions-Rennstalls Williams fand 2011 einen traurigen Tiefpunkt. Mit fünf WM-Zählern hat man selbst den Anschluss ans Mittelfeld verloren. Abgesehen vom bestenfalls mittelmäßigen Boliden FW33 war auch die Fahrer-Paarung Rubens Barrichello/Pastor Maldonado alles andere als ein Gewinn für die Briten.

Speziell vom brasilianischen Urgestein hätte man sich doch erhofft, dass er das Team pushen und seinen Boliden weiterentwickeln würde. Es herrschte jedoch Stillstand. Immerhin behielt er mit 4:1 Zählern knapp die Oberhand gegenüber Maldonado. Mit Ach und Krach und einem 12. Startplatz in Interlagos rettete er auch bei den Qualifyings einen knappen Vorsprung (10:9) ins Ziel.

Vorteil: --- (Profiteure sind jene Kollegen, die heiß auf ein Williams-Cockpit sind)

 

Christoph Nister

 

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