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Das Comeback der Qualifying-Könige

Das Comeback der Qualifying-Könige

Seit dem Deutschland-GP im Juli nicht mehr in Reihe eins, seit dem Rennen in Valencia im Juni nicht mehr auf Pole Position.

So sah die Bilanz des ehemaligen Qualifying-Königs Red Bull Racing (in den letzten zwei Saisonen nur fünfmal nicht auf Pole) Ende September aus.

Dann kamen die Qualifyings in Fernost und "Doppel-Poles" in Suzuka und Yeongam (Startaufstellung >>). Und die Samstags-Dominatoren eroberten ihren Thron in eindrucksvoller Manier zurück.

Zweiter Doppelschlag in Folge

Die teaminterne Aufteilung der ersten Startreihe gab es in dieser Saison für Red Bull Racing vor dem Japan-GP noch überhaupt nicht. Die harte Entwicklungsarbeit der letzten Wochen dürfte sich für den Austro-Rennstall nun ausgezahlt haben.

"Das ist der Stil von Red Bull Racing", meint Motorsportberater Helmut Marko mit einem Augenzwinkern.

Auch Webber sieht diese positive Entwicklung: "Wenn ich mir ansehe, in welcher Form das Auto seit dem Rennen in Spa-Francorchamps ist und wo wir jetzt stehen, hat sich die Basis ordentlich verbessert."

"Wir versuchen bei jedem Rennen, an Kleinigkeiten zu feilen. Bei manchen Grands Prix nutzen wir keine neuen Teile, bei der nächsten Gelegenheit holen wir dann noch etwas mehr auf", gibt sich der Australier vor dem Rennen optimistisch.

Alonso stichelt gegen Red Bull

WM-Leader Fernando Alonso (Startplatz 4) lässt sich vor dem fünftletzten Saisonlauf zu einer verbalen Stichelei hinreißen:

"Red Bull hat das bessere Auto, aber wir haben das bessere Team. Wir müssen nur unsere Stärken nutzen und unsere Schwächen minimieren", sagt der spanische Ferrari-Pilot.

Jahr Rennen Poles Doppel-Poles
2012 16 6 2
2011 19 18 8
2010 19 15 6
2009 19 5 0

Wie sehr die Strecke in Yeongam den Red-Bull-Boliden liegt, zeigt folgende Statistik: Von den bisher 110 in Korea gefahrenen Rennrunden lag das Austro-Team 98 (alle gehen auf Vettels Konto) in Führung.

Performance streckenabhängig

Pole-Mann Webber bleibt dennoch am Boden und ist sich bewusst: "Wir sollten im Hinterkopf behalten, dass sehr viel von der Strecke abhängt und müssen verstehen, welche Anforderungen welche Piste stellt. Die Pisten an den vergangenen zwei Rennwochenenden kamen uns entgegen, ganz speziell Suzuka."

Über die Performance im Rennen sagt die Startaufstellung freilich wenig aus. "Wir sind uns nicht so sicher, wie das Kräfteverhältnis im Rennen aussieht", gibt Webber zu.

Wie man es nicht machen sollte, stellte Red Bull Racing 2010 unter Beweis: Mitten im Titelkampf eroberte man die erste Startreihe, schrieb im Rennen aber die bitterste Doppel-Null der Teamgeschichte an. Sieger damals: Fernando Alonso.

Michael Höller