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Deutschland feiert seinen "Nürburg-King"

Deutschland feiert seinen

Sebastian Vettel hat einen weiteren weißen Fleck von seiner Formel-1-Landkarte getilgt - einen besonderen noch dazu.

Nach dem ersten Heimsieg seiner Karriere am Sonntag auf dem Nürburgring stehen dem Weltmeister aber im Juli noch weitere Herausforderungen.

Die Pirelli-Reifen werden aus Sicherheitsgründen signifikant verändert. Dazu folgt Ende des Monats der Grand Prix von Ungarn, ein Rennen, das Vettel ebenfalls noch nie gewonnen hat.

Nach Deutschland ist vor dem Reifentest

Die deutsche Öffentlichkeit suchte wenige Tage nach dessen Geburtstag nach neuen Superlativen für den 26-Jährigen. "Vettel jetzt auch der Nürburg-King", titelte die "Bild"-Zeitung am Montag. "Vettel, der Unersättliche!", ergänzte das Konkurrenzblatt "Express".

Nach dem Triumph in der Heimat sind Ungarn und die USA die beiden einzigen Rennen im aktuellen Kalender, die dem 30-fachen GP-Sieger in seiner Sammlung noch fehlen.

Die Fahrt nach Budapest ist aber vorerst eine ungewisse. Bei einem dreitägigen Reifentest in Silverstone (17. bis 19. Juli) sollen Aufschlüsse über die neuen Pirelli-Pneus gewonnen werden.

Der Automobil-Weltverband (FIA) hat die ursprünglich für Nachwuchsfahrer geplanten Testfahrten für alle Piloten freigegeben. Mit einem neuen Aufbau sollen gefährliche Reifenplatzer wie Ende Juni in Silverstone verhindert werden.

Lotus trauert Sieg nach

Wie die den Vorjahresmodellen ähnlichen Reifen die Hackordnung in der Königsklasse beeinflussen werden, ist aber noch nicht abzuschätzen. "Ob es den Teams gefällt oder nicht, spielt keine Rolle", betonte Vettel, dessen Vormachtstellung auf dem Spiel steht. "Wichtig ist, dass wir die Lehren aus den vergangenen Rennen ziehen, vor allem Silverstone." Die Sicherheit geht vor.

Vettel hatte mit den etwas standfesteren Pirelli-Pneus schon im Vorjahr seinen dritten WM-Titel eingefahren. In seinem Heimrennen setzten ihn vor allem die Lotus von Kimi Räikkönen und Romain Grosjean unter Druck.

Teamchef Eric Boullier sprach nach den Plätzen zwei und drei sogar von einem "verlorenen Sieg". "Das Ergebnis ist gut für das Team, aber nicht für meine WM-Ambitionen", meinte Räikkönen.

Kimi lässt seine Zukunft offen

Der Finne liegt als WM-Dritter bereits 41 Punkte hinter Vettel, neben dem er kommende Saison im Red Bull sitzen könnte. In die Karten will sich der "Iceman" im Vertragspoker für die kommende Saison aber noch nicht blicken lassen.

"Es müssen viele Dinge stimmen. Gut Ding braucht Weile, ich habe keine Deadline", versicherte Räikkönen. Alternativen als Nachfolger von Mark Webber sind die Toro-Rosso-Youngsters Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne.

Vettels erster WM-Verfolger bleibt Fernando Alonso. Der Ferrari-Star liegt nach Platz vier, aus seiner Sicht beinahe das Maximum, aber ebenfalls schon 34 Zähler hinter dem Titelverteidiger.

Größte Reifensorgen bei Mercedes

"Die Hoffnung ist immer noch da", versicherte der Spanier. "Wir haben Zeit, aufzuholen, aber wir müssen einen Schritt nach vorne machen." Ungarn - danach folgt eine vierwöchige Sommerpause - könnten ein Schlüssel für die zweite Saisonhälfte werden.

Während Ferrari und besonders die Lotus-Boliden bei Hitze gut laufen, kommt Mercedes mit den hohen Temperaturen überhaupt nicht zurecht. Die Silberpfeile hatten erneut mit den Reifen zu kämpfen, Lewis Hamilton wurde nach Quali-Bestzeit auf Platz fünf durchgereicht, Nico Rosberg nur Neunter.

"Wir haben jetzt drei Wochen Zeit, um das hinzubekommen", meinte Motorsportchef Toto Wolff. Es sind drei entscheidende Wochen.